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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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Tabak und Alkohol schlug ihr ins Gesicht. Rasch zog sie ihm die Jacke aus und hängte sie neben ihren Mantel. Dabei registrierte sie, dass sein Pulli an den Ellbogen Löcher hatte.
    »Magst du die Schuhe ausziehen?«, fragte sie. »Dann können wir uns ins Wohnzimmer setzen.«
    »Ich bleibe nicht.«
    Sein Englisch schien sich in der kurzen Zeit, die er weg gewesen war, sehr verschlechtert zu haben.
    »Ich mache dir eine Tasse Tee.«
    »Keinen Tee.«
    »Wie lange bist du schon zurück, Josef?«
    Er breitete mit einer vertrauten Geste die Hände aus. »Ein paar Wochen.«
    »Warum hast du dich denn nicht gemeldet?«
    Josef schaute ihr einen Moment ins Gesicht, senkte den Blick aber gleich wieder.
    »Deine ganzen Sachen sind noch bei Reuben. Dein Lieferwagen steht auch dort. Wo wohnst du denn überhaupt?«
    »Jetzt? Auf der Baustelle. In dem Haus, das gebaut werden muss. Es ist kalt. Aber mit Dach.«
    Frieda betrachtete ihn. Sein ganzer Körper sprach von Elend und Niederlage. »Ich möchte, dass du mir ganz genau erzählst, was passiert ist«, sagte sie in sanftem Ton. »Aber keine Sorge – es muss nicht sofort sein. Wann immer du dazu bereit bist, bin ich für dich da. Ich freue mich so, dich zu sehen. Reuben wird sich auch freuen. Sein Haus braucht dich. Und ich brauche dich auch.«
    »Das sagst du nur.«
    »Nein, es stimmt.«
    »Ich bin zu nichts gut.«
    »Der Plan lautet wie folgt: Ich rufe Reuben an, und du übernachtest heute bei ihm. In seinem Haus ist einiges kaputt. Du kannst es reparieren. Wenn dir danach zumute ist, erzählst du mir – oder ihm –, was passiert ist. Jetzt aber setzst du dich erst mal in meine Küche und trinkst Tee. Ich muss dich nämlich etwas fragen.«
    In Josefs braune Augen trat ein fragender Ausdruck. »Warum?«
    »Warum was?«
    »Warum hilfst du mir? Ich bin ein schlechter Mann, Frieda. Ein schlechter, trauriger Mann.«
    Frieda schob eine Hand unter seinen Ellbogen und lotste ihn in die Küche, wo sie einen Stuhl zurechtrückte und Josef mit sanfter Gewalt zum Hinsetzen nötigte. Anschließend kochte sie Wasser für den Tee, und während der zog, toastete sie zwei Scheiben Brot, die sie mit Butter und Honig bestrich. »Hier, bitte. Das isst du jetzt.«
    Als er einen Schluck von dem heißen Tee nahm, stieg ihm das Wasser in die Augen. Er griff nach einem Stück Toast. Frieda sah, wie seine Hand zitterte.
    »Also, ich brauche deine Hilfe.« Sie legte den Flyer mit der Vorderseite nach unten vor ihn hin und deutete auf die Buchstaben. »Wenn du raten müsstest, was würdest du sagen, bedeuten diese Buchstaben?«
    Josef legte seinen Toast zurück auf den Teller, wischte sich mit dem Ärmel über den Mund und richtete seine Aufmerksamkeit zunächst auf die vier Wörter. »Bast. Stroh. Kalk. Stein.«
    »Das sind Materialien, die ein Handwerker oder Hobbygärtner brauchen könnte. Karlsson tippt auf den Anbau von Erdbeeren, aber das glaube ich nicht. Er hat sich keine ernsthaften Gedanken darüber gemacht.«
    »Das ist einfach.«
    »Was?«
    »Das ist einfach«, wiederholte Josef. Plötzlich hatten seine Augen wieder ein wenig Glanz.
    »Nun sag schon!«
    »Es ist Farbe.«
    »Farbe?«
    »So heißen Farben. Traurige Farben – wie in deinem Arbeitszimmer. Blasse, schwache Farben. Bast, Stroh, Kalk und Stein. Genau.«
    »Oh«, sagte Frieda. »Josef, du bist ein Genie!«
    »Ich?«
    »Und was ist mit den Buchstaben? D, SL, WL?«
    »Das ist leicht«, antwortete Josef erneut. Für einen kurzen Moment klang er fast glücklich. Er wies mit dem Zeigefinger nach oben: »D heißt Decke.« Sein Finger bewegte sich wie der Zeiger einer Uhr. »WL heißt Wand links. Und …« Er deutete auf die untere Raumkante.
    »Sockelleiste!«, kam Frieda ihm zuvor. »Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?«
    »Du bist Doktor, nicht Bauarbeiter.«
    »Jemand wollte also sein Haus streichen lassen.« Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Fast halb vier. »Wenn wir gleich aufbrechen, schaffen wir es vielleicht noch vor fünf. Begleitest du mich?« Da er nicht gleich antwortete, fügte sie hinzu: »Ich brauche deine Hilfe, Josef. Wie beim letzten Mal.«
    Es dämmerte bereits, und der Regen ging allmählich in Hagel über. Neben Frieda trottete Josef wie ein großes, hilfloses Kind die Straßen entlang: die Mütze bis ins Gesicht gezogen, die Hände tief in die Taschen seiner schäbigen Hose vergraben. Sie hatte Reuben angerufen und ihm mitgeteilt, dass sie und Josef gegen Abend vorbeikommen würden und er ein Bett

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