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Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition)

Titel: Eisiger Dienstag: Thriller - Ein neuer Fall für Frieda Klein 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicci French
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Warum sollten die mich nehmen, wenn sie auch eine Zwanzigjährige mit Uniabschluss haben können, die es für den halben Preis macht – oder umsonst, wenn sie dafür ein gutes Zeugnis für ihren Lebenslauf bekommt?«
    »Ich weiß, dass es schwer ist«, räumte Frieda ein. »Hast du das David denn nicht gesagt?«
    »Glaubst du, den Mistkerl interessiert das? Der hat doch jetzt sein neues Leben.«
    »Hast du noch die Schreiben eurer Anwälte, Bankauszüge, solche Sachen?«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte plötzlich Schweigen.
    »Olivia?«
    »Ich wollte den ganzen Mist einfach los sein. Wobei ich vielleicht doch noch ein bisschen was habe – fragt sich bloß, wo. So was wie einen Aktenschrank besitze ich nicht. Bei mir werden die Sachen einfach … na ja, du weißt schon … irgendwo abgelegt. Kannst du ihn nicht anrufen?«
    »Ich habe seit Jahren nicht mehr mit David gesprochen.«
    »Auf dich wird er hören. Vor dir haben sie alle Angst.«
    »Ich denke darüber nach«, antwortete Frieda grimmig.
    Sie dachte tatsächlich darüber nach. Eine ganze Weile ging sie barfuß und mit gerunzelter Stirn im Wohnzimmer auf und ab. Schließlich griff sie nach dem Telefon, wählte seine Nummer und ließ es sogar ein paarmal klingeln, bevor sie ganz schnell den Hörer aufknallte. Der kalte Schweiß stand ihr auf der Stirn, und ihr war übel. Es musste einen anderen Weg geben.

24
    J asmine Shreeve behandelte Karlsson und Frieda, als wäre sie diejenige, die die Befragung durchführte. Als sie mitbekam, dass Frieda Psychotherapeutin war, feuerte sie das noch mehr an.
    »Sie erinnern sich doch bestimmt an die Zeit, als ich House Doctor gemacht habe?« Sie sah die beiden erwartungsvoll an. Da Karlsson nur verlegen vor sich hin nuschelte, wanderte ihr Blick zu Frieda.
    »War das eine medizinische Sendung?«, fragte Frieda.
    »Sie haben es also wirklich nicht …«, begann Shreeve. »Es war damals eine sehr wichtige Sendung. Man hatte mich mit diesem berühmten Psychologen zusammengespannt, Lenny McMullen. Doktor Mac. Den kennen Sie sicher.«
    Wieder entstand eine peinliche Pause.
    »Miss, ähm …«
    »Nennen Sie mich Jasmine.«
    »Ich glaube nicht, dass mir sein Name etwas sagt.«
    »Er war eine Koryphäe auf seinem Gebiet«, erklärte Jasmine, »und als Fernsehstar ein Naturtalent. Er wurde berühmt für seine Pullis. Sie haben die Sendung also wirklich nie gesehen?« Sie wirkte verblüfft und schien einen Moment zu überlegen. »Wie auch immer«, fuhr sie schließlich fort, »wir sind damals zu den Leuten nach Hause gegangen. Sie mussten draußen warten, während Lenny und ich durchs Haus spazierten. Dabei diagnostizierte er die psychischen Probleme der Bewohner, indem er sich einfach nur ihre Einrichtung ansah: die Möbel, die Dekorationsgegenstände, die Bilder an der Wand. Dann holten wir die betreffenden Personen beziehungsweise das Paar oder die Familie wieder herein, und Lenny und ich sprachen mit ihnen über ihre Probleme und anschließend über mögliche Lösungen.«
    »Wie zum Beispiel eine neue Wohnungseinrichtung?«, warf Karlsson ein.
    »Manchmal«, antwortete Jasmine. »Sie sollten sich nicht darüber lustig machen. Unsere Umgebung sagt sehr viel über uns aus. Ein heiles Haus ist der erste Schritt zur Selbstheilung, hat Lenny immer gesagt.« Sie warf einen Blick zu Frieda hinüber. »Ich weiß genau, was Sie gerade tun.«
    »Was tue ich denn?«
    »Sie analysieren mein Haus. Sie versuchen, mit mir das Gleiche zu machen, was wir damals in House Doctor gemacht haben.«
    »Dafür wäre ich gar nicht qualifiziert«, erwiderte Frieda.
    »Seien Sie nicht so bescheiden. Ich werde Ihnen sagen, was Sie sehen: Wenn Sie hier den Blick schweifen lassen, sehen Sie ein Wohnzimmer, das für eine Moderatorin aus dem Bereich des Kommerzfernsehens erstaunlich geschmackvoll eingerichtet ist. Die Wandfarbe beispielsweise ist einem Ton nachempfunden, den ich mal in Pompeji gesehen habe. Außerdem werden Sie auf ein paar Fotos stoßen, die mich mit bekannten Persönlichkeiten zeigen, allerdings schon vor verdächtig langer Zeit. Wussten Sie, dass Channel Four damals, als House Doctor aus dem Programm genommen wurde, noch nicht mal über eine Website verfügte? Nein, natürlich wussten Sie das nicht, Sie kannten die Sendung ja gar nicht, deshalb gehe ich davon aus, dass Sie auch die Sendungen, die ich für andere Fernsehanstalten gemacht habe, nicht kennen.«
    »Ich schaue hauptsächlich Sport«, erklärte Karlsson, »und auch das nur

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