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Eisiges Feuer (German Edition)

Eisiges Feuer (German Edition)

Titel: Eisiges Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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sagt allen, dass wir morgen hier bleiben. Ich will sicher sein, dass meine Fracht die Reise übersteht.“
    Ein letzter Blick voll flammenden Hass und Zorn auf Albors fieberglühendes Gesicht, dann verließ Lys das Zelt, am Ende seiner Kraft. Das beständige Verstellen, die Härte, die er zeigen musste, es fraß ihn auf. Würde er sich geben, wie er wirklich war, würden allerdings seine Feinde ihn auffressen, seine Untergebenen, seine Diener …
     
     
     
     
     
     
     
     

10.
     
     
    Alle blickten auf, als Sveit zurückkam. Der aschblonde, stämmige Mann hatte Erlenbach erkundet. Niemand konnte sich so unauffällig unter das Volk mischen wie er. Egal ob in einer Hafenkneipe, auf einem Viehmarkt oder Volksfest, er passte überall hinein und fand stets schnell jemanden, der bereit war, mit ihm zu plaudern, ganz gleich über welches Thema. Seit Wochen folgte die Bande einer kalten Spur, auf der Suche nach Albor. Es war ein furchtbarer Schock gewesen, als sie sich in Rabenfurt eingeschlichen hatten und feststellen mussten, dass Albor niemals dort gewesen war. Kirian hatte getobt und ohne Rücksicht auf seine eigene Verletzung die Verfolgungsjagd begonnen. Wie durch ein Wunder war die Bisswunde mittlerweile verheilt. Schnell stand fest, dass die Soldaten die Suche nach ihnen aufgegeben hatten, wohl abgeschreckt von der rauen Witterung, vielleicht auch in der Hoffnung, dass der Gefangene wichtige Hinweise geben würde. Eine Stadt nach der anderen hatten sie ausgekundschaftet, hin und wieder Erzählungen von einem gefangenen Räuber aufgeschnappt, der Richtung Norden geschafft worden war, aber alles blieb vage. Bis ihnen schließlich bei einem heftigen Kampf ein Soldat in die Hände fiel, der bei dem Überfall auf ihr Lager dabei gewesen war. Kirian musste mit Gewalt daran gehindert werden, den Mann in Stücke zu reißen, der gar nicht schnell genug alles verraten konnte, was er wusste: Albor war nach Erlenbach gebracht worden, auf Befehl des Landesgrafen. In Erlenbach gab es das sicherste Gefängnis der Umgebung, und man hatte gehofft, dass die Bande, falls sie den Gefangenen nicht einfach zurückließ, zu lange brauchen würde, um herzufinden und einen Befreiungsversuch zu wagen. Vier Mann mussten Kirian festhalten, sonst hätte er den Soldaten erschlagen. Niemand hätte das wirklich bedauert, aber sie wollten nicht riskieren, dass die Suche nach ihnen wieder mit aller Macht vorangetrieben würde, wenn der Soldat verschwunden blieb. Sie hatten auch so schon genug Sorgen.
    „Nun sprich endlich!“, befahl Kirian, als Sveit schweigend vor ihm stand.
    „Er war hier“, sagte der schließlich und senkte den Blick. „Vor vier Wochen haben sie ihn hergebracht. Er war hier.“ Kirian erbleichte, und einige Männer fluchten – Sveits Wortwahl ließ wenig Zweifel darüber, was geschehen war. Doch der schüttelte den Kopf.
    „Man wollte ihn gestern hinrichten, dazu ist es aber nicht gekommen.“ Er fixierte Kirian und wich einige Schritte zurück, bevor er weiter sprach: „Die hatten Al bereits auf den Marktplatz gebracht und den Strick in der Hand, als plötzlich jemand auftauchte und verlangte, dass der Gefangene ausgeliefert würde. Ein Adliger mit großer Eskorte. Hat Unsummen dafür gezahlt, dass er eine halbe Leiche mitnehmen konnte. Zwanzig Silberstücke, sagt man, vielleicht auch noch mehr.“
    „Wer?“, fragte Kirian leise.
    „Der Kerl hat ’ne Menge Eindruck gemacht. Die ganze verdammte Stadt redet von nichts anderem. Ein Fürst, noch erhabener als der König selbst, sagen sie. Furchterregend wie kein anderer, aber auch einer, der durchgreift und für Ordnung sorgt.“
    „Den Namen!“, forderte Kirian mit gefährlichem Unterton in der Stimme. Sveit wich noch weiter zurück.
    „Sheruk, die sagen, so viel Hass und Eiseskälte könnte selbst der Dreigehörnte nicht verströmen. Albor muss in furchtbarer Verfassung gewesen sein, trotzdem wollte der Kerl ihn haben, aus Rache, wie er sagte.“
    „WER?“, brüllte Kirian, dass alle vor ihm zurückfuhren.
    „Der junge Corlin, Sheruk, es tut mir leid“, flüsterte Sveit und floh hastig hinter einem Baum, bevor Kirians Dolch ihn treffen konnte.
    „Lager abbrechen. Wir folgen ihm!“, befahl Kirian und riss seine Klinge aus dem Stamm. „Und wenn ich ihn finde, wird er mir viele Fragen beantworten müssen.“
     

Es dämmerte bereits, als sie das Lager erreichten, die Spur der Lichterfelser war leicht zu verfolgen gewesen. Ungeduldig warteten sie, bis es

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