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Eisiges Feuer (German Edition)

Eisiges Feuer (German Edition)

Titel: Eisiges Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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Kind zurück in Anniz’ Arme und blickte sie unsicher an.
    „Sagt es nicht, Herr. Ich bin dankbar, dass Ihr mich hergebracht habt. Auf der Burg wär’ ich unglücklich, auf Dauer. Zu viel Gestein um mich. Danke, dass Ihr mir vertraut.“
    „Ich mute dir viel zu, Anniz. Die Räuber werden dir nichts tun, aber du bist hier ganz allein unter so vielen rauen Kerlen“, wisperte er.
    „Die machen mir keine Angst. Geht, holt Eure Frau zurück.“
    Lys nickte, dann legte er den Kopf schräg und lächelte verlegen: „Du musst ihm einen Namen geben. Ich habe während unserer Reise ständig versucht, einen passenden zu finden, aber alles schien falsch.“
    „Herr, das kann ich nicht!“, wehrte sie erschrocken ab, doch er schüttelte den Kopf.
    „Wähle etwas, das dir gefällt. Du musst ihn irgendwie rufen, Junge oder Kind reicht einfach nicht. Wenn ich zurückkommen sollte und der Name gefällt mir nicht, kann ich mich ja immer noch für etwas anderes entscheiden. Wenn ich sterbe und Elyne kommt frei, nun, ihr wird es vollkommen egal sein. Vielleicht findest du aber trotzdem etwas, das an seine Mutter erinnert.“ Sein Gesicht verdüsterte sich ein wenig, als er an Elynes Abwehr gegen ihr eigenes Kind dachte.
    „Herr, er sollte von seiner Mutter benannt werden“, beharrte Anniz.
    „Du bist für ihn die Mutter. Du nährst und versorgst und liebst ihn. Alles das, was Elyne nicht kann und nicht will.“
    Kirian trat zu ihnen und betrachtete seinen Neffen, den er zum ersten Mal erblickte. „Ihr Götter, waren wir alle so winzig?“ Lächelnd strich er über die Wange und das flaumige blonde Haar des Kleinen, dann wandte er sich Anniz zu, die ihn aus weit aufgerissenen Augen anstarrte.
    „Willkommen in meinem Reich. Vergib mir, dass ich dich nicht schon gestern begrüßt habe, aber ich denke, Albor hat mich würdig vertreten.“ Er verneigte sich leicht, als wäre sie eine Adelsdame. „Mein Name ist Kirian, und nichts, was du über mich gehört hast, ist wahr.“
    Sie kicherte verschämt wie ein kleines Mädchen.
    „Du glaubst gar nicht, wie froh wir sind, dass der es nich’ mit Frauen hat“, flüsterte Albor Lys zu. „Is’ ja selten genug, dass wir mal Gelegenheit finden was anzufangen. Wäre Kirian dabei, könnten wir alle nach Hause gehen, die Mädels liegen ihm zu Füßen.“
    Lys grinste nur, musterte dann den älteren Mann verwirrt. Irgendetwas war anders an ihm, aber was?
    „Hab mir den Bart und die Haare was gestutzt, passt es?“, murmelte Albor und errötete ähnlich heftig wie Anniz, die weiter von Kirian umgarnt wurde. Verblüfft nickte Lys, jetzt sah er auch, dass Albor sich saubere Kleidung und sorgfältig geputzte Stiefel angezogen hatte.
    „Ah, deine Amme, Kleiner, sag, wartet da jemand auf sie?“ Verlegen zupfte sich Albor den Bart, der tatsächlich sehr viel kürzer und vor allem gepflegter wirkte.
    „Sie hat vor Kurzem ihre gesamte Familie bei einem Brand verloren. Sei lieber geduldig.“
    Albor fluchte unterdrückt. „Verdammt, das ist grausam. Ich kenn das, es ist schlimm … meine Familie ist auch verbrannt.“
    Lys legte ihm mitfühlend die Hand auf die Schulter, dann merkte er auf, als Anniz laut sagte: „Danke, Herr, ich werde zurechtkommen. Ich brauche aber Arbeit, meine Hände müssen was tun. Der Kleine schläft viel.“
    „Nun“, Kirian grinste breit, „wenn du kochen kannst, werden dir hier alle zu Füßen liegen. Im Moment rührt Onkar die Töpfe durch, das Los fällt immer auf das jüngste Bandenmitglied. Seitdem leben wir fast nur noch von Trockenobst und Rauchfleisch.“
    „Ich tu mein Bestes, hab’s halt nicht gelernt!“, brüllte Onkar unter dem Gelächter der Räuber.
    „Ich kann kochen und backen, und bis jetzt hat’s immer allen geschmeckt“, erwiderte Anniz schlicht.
    „Edle Dame, Ihr rettet uns das Leben. Egal, wie schlecht Ihr kocht, es wird hundert Mal besser als Onkars Fraß sein.“ Sveit verbeugte sich vor ihr, küsste dann sogar ihre Hand, als sei sie eine Fürstin, wofür sie ihn allerdings nur tadelnd musterte.
    „Ich überlasse sie dir. Geh nachsichtig mit ihnen um, wir sehen nur selten eine Frau und noch seltener eine der ehrbaren Sorte“, flüsterte Kirian ihr ins Ohr. Dann warf er Lys eines der Bündel zu.
    „So, es ist spät genug. Bleibt anständig, Männer, und macht mir keine Schande. Was Albor sagt, ist Gesetz.“
    Lys trennte sich widerwillig von seinem Sohn, dann verabschiedete er sich und folgte Kirian. Das Pferd würde

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