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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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verließ Westhoven nach einem Gespräch mit Staatsanwalt Asmus das Gebäude der Staatsanwaltschaft an der LuxemburgerStraße. Um fit zu bleiben, lief er vom Büro in der 6. Etage über die Treppe nach unten zum Ausgang.
    Die Ermittlungsakte und die Tatort- und Fotomappe hatte er unter seinen linken Arm geklemmt. Asmus hatte sich seiner Ansicht nach ziemlich beeindruckt gezeigt, obwohl dieser Routinier doch schon Schlimmeres im Laufe seiner Amtszeit gesehen hatte. Westhoven konnte es sich nicht erklären, aber im Grunde war es auch nicht wichtig.
    Er ging über den schmalen Fußweg zum Parkhaus, denn auf dem Außenparkplatz war kein Platz frei gewesen, als er angekommen war.
    Im Auto schaute er aufs Display seines Handys, denn für das Gespräch hatte er das Gerät in den Lautlos-Modus versetzt. Ein Briefumschlag oben rechts deutete ihm an, dass eine SMS eingegangen war. Sie war erst fünf Minuten alt.
    >>Hallo mein Schatz, mache gerade Mittagspause. Wo steckst du, in deinem Büro bist du nämlich nicht? Kuss. Anne.<<
    Westhoven drückte für einen Rückruf auf das grüne Hörersymbol.
    „Hey Paule, hast du meine Nachricht bekommen?“, freute sich Anne, die gerade das Versicherungsgebäude am Neumarkt verlassen hatte, um Mittagspause zu machen, über den Anruf.
    „Hi Sternchen, ich bin gerade aus der Staatsanwaltschaft raus und habe Hunger. Hast du schon was gegessen?“
    „Nein, ich war gerade auf dem Weg zur Puszta Hütte, um eine Portion Gulasch zu essen. Soll ich dir was mitbringen für heute Abend?“
    „Weißt du was, ich kann in ein paar Minuten dort sein. Das liegt auf dem Weg. Wenn du Zeit hast, könnten wir dort zusammen essen. Was meinst du?“
    „Super Idee, ich gehe schon mal vor und halte uns einen Tisch frei“, verabschiedete sie sich.
    Westhoven hatte einen Parkplatz in der Lungengasse gefunden und eilte zur Puszta Hütte. Anne saß bereits am Tisch und hatte zwei Cola bestellt. Während sie auf ihr Gulasch warteten, erzählte sie Paul von einem kniffligen Versicherungsfall, den sie im Augenblick bearbeitete:
    „Ich hatte dir doch von der Lebensversicherung erzählt, die wir einfach nicht auszahlen können.“ Westhoven nickte. „Der Typ ist wie vom Erdboden verschluckt. Er hat vor knapp 25 Jahren eine Lebensversicherung über damals 250.000 DM abgeschlossen und fleißig die Beiträge entrichtet, aber irgendwie scheint es ihn nicht mehr zu geben. Er ist nirgendwogemeldet, und im Internet habe ich mir schon die Finger heiß gegoogelt. Fehlanzeige. Hast du vielleicht eine Idee?“, löffelte sie nun in der Suppe.
    „Ist nichts über Angehörige bekannt oder über den Beruf oder sonst was? Letzte Anschrift vielleicht?“, waren seine ersten Ideen, während nun Westhoven ebenfalls von seinem Gulasch aß und ihn als das beste Gulasch westlich des Rheins lobte. Anne ließ sich aber nicht von ihrem Thema abbringen.
    „Der war irgendwas mit Ingenieur für Sensoren oder so was. Genau weiß ich das jetzt nicht. Und komischerweise sind keine Berechtigten in der Police eingetragen. Es ist zum Mäusemelken. Aber wenn er sich nicht meldet, scheint er es wohl nicht nötig zu haben“, hatte sie die Suppenschale weiter geleert. „Kannst du nicht mal bei euch gucken, ob…“, sie beendete den Satz nicht.
    „Sternchen“, schüttelte Westhoven den Kopf. „Tut mir leid, aber ich riskiere doch kein Verfahren bei den Internen vom KK 32, nur weil einer sein Geld nicht bekommt. Nee, lass mal.“
    „Du hast recht, ich hätte nicht davon anfangen sollen“, wurde ihr klar, in welche Situation sie ihn damit bringen würde.
    „Kein Thema, Schatz, lassen wir uns einfach die Suppe schmecken, und ich denke mal darüber nach, ob mir doch noch eine gute Idee einfällt“, blickte er sie mit strahlenden Augen an, erhob sich vom Stuhl und küsste sie auf den Mund.
    Als er seine Schüssel leer gelöffelt hatte, holte er sich den hier üblichen und beliebten Nachschlag. Das war zwar nur noch Soße mit winzigen Fleischstückchen, aber zum Tunken des Brötchens war es ideal. Das machte Westhoven immer so, sich das Brötchen für den Nachschlag aufbewahren. Gut gesättigt und zufrieden verließen sie das Lokal und küssten sich zum Abschied.

    Anne Westhoven fühlte sich herausgefordert, denn sie war eine gewissenhafte Sachbearbeiterin. Es wurmte sie, dass sie den Berechtigten nicht ausfindig machen konnte.
    Mit verschiedensten Suchbegriffen recherchierte sie abermals im Internet. Während sie 249.000 Treffer mit dem

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