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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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Limousine ist doch nichts bei diesem schönen Wetter“, sagte er überheblich.
    Sein Mitarbeiter und er fuhren mit dem engen Aufzug aus der Tiefgarage direkt in die dritte Etage. Die Aufzugtür öffnete sich, und sie standen unmittelbar vor der Rezeption seiner Firma.
    Fast zeitgleich grüßten sie die nette ältere Dame am Empfang. Diese hob schnell ein paar Briefe und den Kölner Stadtanzeiger hoch und wedelte damit. Er nahm alles mit in sein großzügiges Büro, welches hochmodern eingerichtet war und einen schönen Blick auf den halbverdeckten Kölner Dom zuließ.
    Sein Schreibtisch war sortiert, und auf dem Bildschirm drehte das Logo der Firma seine schwungvollen Kreise.
    Er blätterte den Lokalteil im Kölner Stadtanzeiger auf und war erleichtert, dass der Unfall keine Erwähnung mehr fand.
    Er wusste nicht, ob er Nervosität fühlte oder ob es wieder dieses erregende Machtgefühl wie damals war. Aus seiner Sicht war es notwendig gewesen, Erna Schmitz aus dem Weg zu räumen. Schließlich hätte sie ihn verraten können. Die Gefahr, dass die Kripo auf ihn kommen könnte, war einfach zu groß. Gut, dass sie angerufen und auf seinen Anrufbeantworter gesprochen hatte, dass sie den Toten auf dem Plakat erkannt hätte. Sie hatte davon gesprochen, dass er doch gar nicht tot sein könne. Er hätte ihr doch sogar noch zu ihrem 80. Geburtstag geschrieben. Sie könnte das alles nicht verstehen und deshalb wollte sie zur Polizei. Sie hätte sich sogar schon den Zug herausgesucht.
    Genau das war es. Offiziell war sein Kompagnon für die Firma tätig,schrieb Briefe, gab Anweisungen und erschien im jährlichen Firmenbericht. Keiner hätte jemals daran gedacht, dass er ihn erschlagen, in die Kühltruhe gesteckt und im Keller seines Hauses eingemauert hatte. 25 Jahre war das jetzt her, er wäre wie er selbst dieses Jahr 61 Jahre geworden.
    Nachdem er die Leiche sicher versteckt hatte, hatte er dessen Identität angenommen. Er war nach Ostasien geflogen, hatte die geplante Zweigstelle für Sensor- und Messtechnik gegründet, um dann mit einem Kreuzfahrtschiff wieder einzureisen. Die damaligen Personenkontrollen waren nicht so streng wie heute, und so ging sein Plan auf. Sein Name stand auf keiner Passagierliste, und sein Kompagnon hatte Deutschland offiziell und nachprüfbar verlassen.
    Von da an hatte er selbst die Zweigstelle mit nunmehr vier Mitarbeitern geführt, die ihren Chef nie zu Gesicht bekommen hatten, weil dieser für diese Mitarbeiter wiederum in der Hauptstelle der Firma arbeitete. Und zwar in Köln.
    Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert stand die Firma für ausgereifte Technik, beständige Innovation, Anwendungserfahrung, höchste Qualität und maximale Kundenorientierung. Darauf war er sehr stolz.
    Er versank noch tiefer in Gedanken, und mit einem Mal lief der „Unfall“ wie ein Film vor ihm ab. Vor seinem geistigen Auge schlug Erna Schmitz mit aufgerissenen panischen Augen mit voller Wucht mit dem Kopf auf die Frontscheibe seines BMW auf und im gleichen Moment wirbelte sie über das Auto dach nach hinten und landete regungslos auf dem Asphalt. Im letzten Moment gelang es ihm, einen Frontalaufprall mit dem Laternenmast zu verhindern.
    Der Lautsprecher auf seinem Schreibtisch ertönte: „Herr Hartmann ist jetzt da.“ Er drückte auf die Sprechtaste: „Schicken Sie ihn bitte herein“, antwortete er. Herr Hartmann war einer seiner fähigsten Ingenieure und wollte nun mit ihm über eine Gehaltserhöhung verhandeln.

NEUNZEHN
    Es war mittlerweile halb neun, als Heinz Dember auf die Dienststelle kam. Er hatte es an diesem Morgen einfach nicht geschafft,aus dem Bett zu kommen. Wenn sich die MK 6 nicht in einer Mordermittlung befunden hätte, wäre das ja in Ordnung gewesen, aber so galt für Dember die Gleitzeitregelung nicht. Die Mordkommission fing generell morgens zu dem vorher vereinbarten Zeitpunkt an, dieser war zurzeit 07.30 Uhr. Selbst der extrem starke Kaffee, den Doris ihm am Morgen gekocht hatte, obwohl ihr von dessen Geruch sofort wieder schlecht geworden war, hatte ihm nicht geholfen. Er hatte starke Ränder unter den Augen, die er vor lauter Müdigkeit kaum aufhalten konnte. Als Paul Westhoven Dember auf dem Flur sah, verkniff er sich die Bemerkung „Machst du heute Spätdienst?“, denn er sah mitleiderregend aus.
    Heinz Dember grüßte Westhoven im Vorbeigehen nur kurz, und dieser schmunzelte, weil er sich die Situation, die nun Sekunden später eintreten würde, vorstellte.
    Dember blieb wie

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