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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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die Telefonnummer und die Durchwahl des zentralen Kölner Standesamtes geben.
    „Guten Morgen, Krogmann von der Kripo Köln. Ich habe ein Problem, bei dem ich Ihre Hilfe brauche. Die Dateien des Einwohnermeldeamtes reichen nicht aus, um eine Frage zu beantworten.“
    „Um was geht es denn?“
    „Ich habe hier nur den Namen und das Geburtsdatum eines verstorbenen Mannes. Laut einer Zeugenaussage soll der aber zwei Söhne haben. Die finde ich hier aber nicht“, klagte Krogmann.
    „Geben Sie mir mal die Daten, die Sie haben“, sagte die Sachbearbeiterin des Standesamtes. Nach einem Moment hatte sie schon den gesuchten Datensatz auf dem Bildschirm.
    „Frau Krogmann, ich habe den Datensatz gefunden. Eugen Blecher, geboren am 20. März 1925 in Odenthal, verstorben 14. Juni 1981 in Köln-Nippes. Die letzte Wohnanschrift auf der Sterbeurkunde ist Köln-Nippes, Viersener Straße. Nach meinen Unterlagen hat Eugen Blecher jedoch nur einen Sohn, nämlich den Edmund Blecher, geboren am 16. Januar 1950 in Köln. Als Geburtsort ist angegeben Köln-Nippes, Vinzenzkrankenhaus. Ein weiterer Sohn ist nach meinen Unterlagen nicht existent.“
    „Vielen Dank für die Auskunft. Dann wird sich unser Zeuge wohl geirrt haben müssen. Schönen Tag noch“, beendete Toni Krogmann das Gespräch.

    In der Zwischenzeit saß Westhoven mit einer Tasse dampfendem Kaffee und einer Lila Pause Nougat vor seinem Computer und las im Intranet die Berichte des täglichen Lagebildes. Eine tägliche Routine, denn neben den Tötungsdelikten musste er grundsätzlich darüber informiert sein, was denn sonst noch so in Köln und Leverkusen über Nacht passiert war.
    Als das Telefon klingelte, meldete sich am anderen Ende der Leitung sein Freund Klaus, der gleichzeitig sein Trainer beim Kickboxen war.
    „Hallo Paul“, er hörte an der Stimme, dass Klaus mit den Nerven vollständig fertig war, „kannst du mir helfen? Ich weiß, es ist nicht dein Metier, aber mir fällt im Augenblick nichts anderes ein. Gestern Abend, ich war in der Trainingshalle und Marita bei ihrer Freundin, ist bei uns eingebrochen worden. Deine Kollegen waren schon gestern Abend da. Es war schrecklich. Die Täter haben das gesamte Haus verwüstet. Sämtliche Ketchup-, Öl-, und Essigflaschen sind auf die Wände und Möbel geleert worden. Im Badezimmer haben sie Senf- und Tomatenmarktuben ausgedrückt und den Inhalt überall auf den Kacheln und der Keramik verteilt. Die Polster der neuen Sitzecke im Wohnzimmer sind aufgeschlitzt, die Füllung herausgerissen und auf dem Boden verteilt worden. Marita hatte gestern Abend einen Nervenzusammenbruch. Ich musste unseren Hausarzt anrufen, er hat ihr eine Beruhigungsspritze gegeben. Besonders schlimm ist, dass die von unserer Tochter in der Schule handgetöpferten Geschenke für Maritas Geburtstag kaputt geschlagen wordensind. Wir sind alle fix und fertig. Was kann ich jetzt tun?“
    „Klaus, so ein Einbruch mit Vandalismus ist auch mein absoluter Albtraum. Ich habe eben im Lagebericht gelesen, dass dies schon der vierte Einbruch in Serie bei euch im Bereich Leuchterstraße ist. Ich kann dir selbst nicht helfen, aber ich gebe dir zwei Namen von Kollegen, die dir helfen können. Der eine ist der Egon Klein. Er ist auf der technischen Beratungsstelle beim Kriminalkommissariat 61. Von ihm kannst du erstklassige Informationen bekommen, wie du deine Hütte für die Zukunft sicher bekommst.
    Beim gleichen Kommissariat sitzt auch der Opferschutzbeauftragte, der heißt Werner. Er kann dir bestimmt sagen, wo Marita Hilfe bekommt, so dass sie ihren Schock überwindet.“
    Nach dem Telefonat griff er unbewusst in die Schreibtischschublade und nahm sich einen neuen Schokoriegel. Das zerknüllte Papier warf er gekonnt in den Papierkorb am anderen Ende des Schreibtischs. Der Schluck Kaffee mit der Nougatschokolade tat ihm gut.
    Nur der vorherige Riegel tat nicht so gut. Westhoven hatte ihn während seines letzten Telefonats auf die Untertasse gelegt. An der heißen Tasse war der Riegel zu einer braunen, breiigen Masse geschmolzen, die jetzt von der Tasse auf sein Lieblingshemd tropfte.
    Mitten in diesem Ärger klingelte wieder das Telefon. Der über Jahre gewohnte Ton klang in diesem Moment aggressiv.
    Seine Stimmung war plötzlich auf einem Tiefpunkt.
    Die Nummer des Anrufers auf dem Display kannte er nicht.
    „Ja, hier Westhoven, MK 6.“
    „Joden Morjen, he es et Oehmchens Katrin vum Taxi 1022, Här Dember?“ 26
    Sie hatte wohl nicht mitbekommen,

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