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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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Altentreff auf der Neußer Straße zuletzt den Vortrag über die Tricks der Ganoven erzählt hat. Ein netter Mann war das, aber leider 20 Jahre zu jung für mich.
    Ich habe jetzt einfach Ihre Dienststelle angerufen und die haben mir bestätigt, dass Sie echt sind. Was ist denn mit der Erna? Sie machten am Telefon so eine Andeutung, dass Sie eine Auskunft über sie bräuchten. Ich habe sie seit dem Stammtisch letzte Woche nicht gesprochen. Die Adresse von der Erna Schmitz kann ich Ihnen geben. Womit kann ich helfen?“
    „Frau Janka, Frau Erna Schmitz ist letzte Woche am Tag nach Ihrem Stammtisch tödlich verunglückt, vor dem Präsidium, als sie auf dem Weg zu uns war.“ Heinz Dember war froh, dass Toni die Gesprächsführung übernommen hatte. Ältere Damen waren irgendwie nicht sein Fall.
    „Was, die Erna ist tot, das kann doch gar nicht sein!“ Für Frau Janka schien eine Welt zusammenzubrechen.
    Im Verlaufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass Frau Janka, eine ehemalige Lehrerin der Grundschule Steinberger Straße, „Baas“ 32 desFrauenstammtisches „Dr haade Kern“ war, zu dem auch Erna Schmitz regelmäßig aus dem Seniorenstift in Wissen anreiste.
    „Wie lange kennen Sie Frau Schmitz schon?“
    „Die Erna kenne ich seit nach dem Krieg. Ihr Vater war genau wie meiner bei der Bundesbahn. Aber damals war ja hier jeder Zweite bei der Bahn. Wir wohnten im gleichen Block. Ich ging damals auf die PH 33 , Erna arbeitete schon bei Gummi-Clouth als Sekretärin. Da im Casino haben wir oft gefeiert. Später, als wir dann alle in Rente gingen, haben wir uns bei einem Schultreffen gesagt, dass wir uns nicht aus den Augen verlieren wollten. So haben wir dann den Stammtisch „Dr haade Kern“ gegründet und uns jeden Monat einmal im ‚Kappes‘ getroffen.“
    „Frau Janka, als Sie sich letzte Woche getroffen haben, hat Ihnen Frau Schmitz irgendetwas erzählt, warum Sie zum Präsidium wollte?“, fragte Toni Krogmann.
    „Nein, an sich war alles wie immer. Da war nichts Besonderes.“
    Frau Janka überlegte einen Augenblick.
    „Doch, ich glaube, da war was. Das fällt mir jetzt ein. Die Erna ist zwischendurch mal rausgegangen. Sie wissen, was ich meine, die musste mal. Als sie wieder an den Tisch kam, war sie ganz still. Sie sagte dann: Das kann nicht wahr sein. Das ist doch 25 Jahre her. Der ist viel älter. Was sie damit meinte, weiß ich nicht. Sie ist dann ganz nachdenklich nach Hause gefahren.“
    Toni Krogmann hatte plötzlich das dringende Verlangen, Paul Westhoven anzurufen und ihm mitzuteilen, dass die Spur „Erna Schmitz“ langsam heiß wurde und die Lösung vermutlich in der Vergangenheit der Toten zu suchen sei. Sie entschuldigte sich für einen Moment, ging hinunter zum Wagen und rief den MK-Leiter über ihr Mobiltelefon an.

    Als Westhoven das Staatsanwalt Asmus mitteilte, waren sich beide einig: Das Apartment von Erna Schmitz musste noch mal richtig durchsucht werden. Dies war die einzige Möglichkeit, Hinweise auf die Vergangenheit von Erna Schmitz und damit auf eine Verbindung zu dem tiefgekühlten Toten zu finden.
    „Jeder hat doch irgendwie eine Sammlung über seine Vergangenheit“, bekräftigte Asmus und sah Westhoven an.
    „Oh, wem sagen Sie das. Bei uns auf dem Speicher stehen kistenweise Fotos, Zeugnisse und alte Briefe in den Regalen. Meine Frau Anne hat sogar noch alte Besitzurkunden, die das Kaisersiegel tragen. Die Schrift kann ich nur bruchstückhaft lesen“, grinste er. „Unser Opfer hat bestimmt irgendwo ein paar Dinge, die uns weiterhelfen.“
    „Ich kümmere mich um einen entsprechenden Beschluss, Herr Westhoven. Das wird frühestens morgen zu erreichen sein. Das Durchsuchungsobjekt liegt in Rheinland-Pfalz, die zuständige Staatsanwaltschaft ist Koblenz. Ich muss also über die Staatsanwaltschaft Koblenz den Antrag stellen, damit die wiederum den entsprechenden Beschluss erwirkt. Ich hoffe, dass das bis morgen klappt, dann können wir übermorgen durchsuchen.“

    Als Toni Krogmann in die Wohnung zurückkam, unterhielten sich Heinz Dember und Frau Janka sehr angeregt.
    „Die Erna hatte damals bei Gummi-Clouth als Sekretärin gearbeitet. Aber dann hat sie den Hermann Schmitz, einen Posthauptsekretär, geheiratet. Aber der ist jetzt schon lange tot. In unserem Stammtisch sind wir alles Witfrauen. Unsere Männer sind alle schon verstorben. Uns so nennen wir uns „Dr haade Kern“, ja das was übrig geblieben ist. Nachdem ihre Tochter, die wohnt jetzt in Wissen an der

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