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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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wer sich da gemeldet hatte.
    „Nein, hier ist Kommissar Westhoven. Kommissar Dember ist im Augenblick nicht da. Kann ich Ihnen helfen?“
    „Ach nä, isch wullt nur ens frore, op se schon jet vun dä duden Frau wesse. Isch fahre ja schon des Öfteren Jäss zom ‚Goldene Kappes‘, ävver, die levve all noch.“ 27
    Westhoven stutzte: „‚Goldener Kappes‘, was hat der denn damit zu tun?“
    „Evver dat han isch doch schon all däm nette Kommissar Dember verzallt.“ 28
    „Ich bin im Moment leider nicht im Bilde“, Westhovens Laune sackte augenblicklich auf einen absoluten Tiefpunkt. „Könnten Sie mir das auch noch einmal sagen, das wäre wirklich klasse, Frau Oehmchen?“
    „Se wesse jo, isch han dat Taxi 1022. Die Frau, die vürm Polizeipräsidium üvverfahre woot, han isch öfter zom ‚Goldene Kappes‘ jefahre, jenau jenomme jeden Mond eimol, immer Donnersdachs.“ 29
    „Wissen Sie, was sie da wollte?“, hakte Westhoven nach.
    „Hück weiß isch dat, domals han isch do janit drüvver noh jedaach. Mer kann jo nit bei jedem Fahjass drüvver nohdenke, worüm dä wohin will. Et jenösch mer, wenn isch weiß, wo dä hin well. Em ‚Goldene Kappes‘ es immer am letzde Donnersdaach em Mond dä „Mädchestammdesch“, su en Aat Ü70-Treff für Fraulück us Neppes.“ 30
    „Vielen Dank Frau Oehmchen, wir kümmern uns darum. “
    „Bestelle se däm Här Dember janz, janz leeve Größ vun mir, isch köm bald ens op ene Kaffee vürbei.“ 31
    „Mach ich, danke“, verabschiedete sich Westhoven.
    In Westhovens Kopf war jetzt nur noch ein Gedanke:
Heinz Dember, du hattest die Chance einen eventuellen Ermittlungsansatz aufzudecken, und das hast du versiebt
.
    Er konnte es kaum erwarten, dass Dember ins Büro zurückkam. Als dieser fröhlich pfeifend den Flur entlangkam, konnte er nicht mehr anders.
    „Heinz, komm mal bitte zu mir in mein Büro, sofort!“, wartete Westhoven nicht einmal, bis er in seinem Büro war.
    Als Dember das Büro betrat, schallte ihm ein „Mach die Tür hinter dir zu!“ entgegen.
    Das klang nicht gut. So einen Ton hatte er das letzte Mal gehört, als er als junger Streifenbeamter bei einem Einsatz ein Funkgerät verloren hatte. Sein Wachhabender hatte ihn damals förmlich zusammengefaltet. Gott sei Dank tauchte das Gerät nach zwei Tagen wieder auf, spielende Kinder hatten es gefunden.
    „Was ist?“, fragte Dember ahnungsvoll, obwohl er sich keiner Schuld bewusst war.
    „Ich komme direkt zur Sache. Eben hat mich diese Taxitante angerufen und gefragt, ob wir schon im ‚Goldenen Kappes‘ waren. Fällt dir dazu was ein?“
    Dembers Gesichtsfarbe wechselte schlagartig in ein tiefes Rot.
    „Scheiße, Mist, das ist mir total durchgegangen“, gab er kleinlaut zu. „Ich habe das in meinem Bericht total vergessen.“
    „Pass auf, Heinz, noch so ein Schnitzer und wir haben einen Termin bei Arndt. Mit so einer Arbeitsweise bist du jedenfalls in meiner Mordkommission fehl am Platz. Haben wir uns da verstanden?“, stellte Westhoven mit versteinerter Miene klar.
    Westhoven nickte: „Du kannst gehen.“
    Dember verließ Westhoven und ging auf direktem Weg in sein Büro. Als Erstes suchte er die Notiz, die er sich damals über das Gespräch mit Katrin Oehmchen gemacht hatte. Endlich fand er den Zettel in dem Stapel erledigter Notizen.
    Er erinnerte sich an die Bemerkung, dass sich Erna Schmitz am Tag vor ihrem Tod zum „Goldenen Kappes“ fahren ließ. Vermutlich hatte Erna Schmitz bei diesem Besuch in Nippes das Fahndungsplakat gelesen. Heinz Dember suchte im Internet die Homepage des Nippeser Traditionslokals. Er ärgerte sich über sich selbst, dass ihm sogar, als er mit Doris dort essen war, nicht eingefallen war, dass Kathrin Oehmchen das Lokal erwähnt hatte. Er fand die Öffnungszeiten und stellte fest, dass es jeden Morgen ab 10 Uhr geöffnet war. Jetzt war es 09.20 Uhr. Er griff zum Telefon und rief im Lokal an.
    „Em ‚Goldene Kappes‘, Kamphausen“, meldete sich eine Männerstimme.
    „Mein Name ist Dember von der Kripo Köln. Herr Kampmann, ich hätte ein paar Fragen an Sie. Könnten wir jetzt sofort vorbeikommen? Dann könnten wir das noch vor der Öffnung des Lokals erledigen.“
    In der Zwischenzeit versuchte Paul Westhoven mithilfe eines weiteren Lila Pause Riegels seine Wut zu besänftigen.
    Er schob sich den ganzen Riegel auf einmal in den Mund und dachte
Lecker. Wie früher
.

    Dember und Krogmann trafen gegen 09.45 Uhr in Nippes ein und parkten ihren Dienstwagen

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