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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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fand die Paella mit Langostinos, Muscheln, Sepia und Kaninchenfleisch köstlich. Seit langem hatte Paul mal wieder gekocht und es war ihm glänzend gelungen. Ihr schmeckte es. Paul schien jedoch irgendwie geistig abwesend zu sein.
    „Schatz, was hast du? Ist es wegen des Autos und der Küche? Oder war etwas heute im Büro? Du hast doch so toll gekocht. Jeder Spanier würde stolz darauf sein. Die Paella im ‚El Pueblo‘ ist bei Weitem nicht so gut.“
    „Ach, weißt du, wir suchen einen Mann, beziehungsweise wir haben einen und wissen nicht, ob er es ist.“
    „Paul, jetzt rede nicht in kryptischen Rätseln. So verstehe ich das nicht. Rede doch mal Klartext!“
    „Sternchen, du weißt, wir haben eine tiefgefrorene Leiche, von der keiner genau weiß, wie lange sie schon dort lag. Gleichzeitig haben wir jetzt einen Firmendirektor, von dem keiner weiß, wo er ist, obwohl er sich dauernd meldet. Mittlerweile glaube ich sogar, dass es ihn gar nicht mehr gibt. Also dieser Kerl ist mir ein Buch mit sieben Siegeln.“
    Später, beide lagen schon im Bett, fiel Anne noch etwas ein.
    „Schatz, du, ich muss dir noch etwas erzählen. Ich treffe mich morgen mit Doris Weber. Sie will sich ein besonderes Kleid kaufen, und anschließend wollen wir zusammen Küchen anschauen gehen.“
    „Seit wann triffst du dich mit Doris Weber?“
    „Das erzähl ich dir ein andermal. Jetzt bin ich müde, schlaf gut.“

    „Schatz“, sagte Dember an diesem Abend zu Doris Weber. „Könnt ihr eigentlich im Institut feststellen, ob zwei Männer miteinander verwandt sind?“
    „Na klar, wie wäre denn die Konstellation?“
    „Was meinst du?“
    „Na, wen können wir abgleichen? Mutter und Männer oder Vater und Männer oder wie? Das ist schon wichtig zu wissen.“
    „Der Vater ist bekannt, aber tot. Einer der Halbbrüder lebt, der andere ist vielleicht unserer Tiefkühlmann.“
    Doris Weber war erstaunt: „Echt, habt ihr endlich eine heiße Spur, um wen es sich handeln könnte?“
    „Ja, sieht vielleicht so aus. Wie wahrscheinlich wäre denn so ein Ergebnis?“
    Doris Weber holte aus. Sie erklärte, dass bei Männern hauptsächlich das Y-Chromosom untersucht würde, denn dieses würde in der väterlichen Linie immer weitergegeben und müsste dann logischerweise bei beiden Männern vorhanden und demnach zu finden sein. Problematisch wäre es, wenn noch ein Bruder des Vaters theoretisch der Vater sein könnte. Dann wäre es trotzdem wieder das identische Y-Chromosom.
    In ihrem Fachchinesisch erklärte sie, dass die autosomalen Marker auf autosomale Chromosomen untersucht würden, um ein gutes Ergebnis erzielen zu können.
    „Hä? Und jetzt mal für mich als Laien“, bat Dember und küsste sie.
    „Schatz, wenn alles gut läuft - und bei einer so lang tiefgefrorenen Leiche, die zwischendurch angetaut ist, wird das eben nicht einfach sein - könnte das Ergebnis ‚Halbgeschwisterschaft höchstwahrscheinlich‘ lauten. Bislang ist es noch immer gelungen.“
    „Okay. Und wie lange braucht ihr für die Bestimmung?“
    „Für ein unverbindliches erstes mündliches Ergebnis so zwei Tage, denke ich.“
    „Gut zu wissen“, sagte er, nahm Doris Weber in den Arm und schlief bald darauf ein.

SIEBENUNDZWANZIG
    Am Samstagmorgen, als Heinrich Krieger im hinteren Teil des Gartens den Zaun strich, lief ihm durch eine Unachtsamkeit ein Schwall der grünen Acryllackfarbe über den rechten Handrücken.
    Er wusste, dass es in der Garage einen Wasseranschluss und ein Ausgussbecken gab und ging eilig dorthin, um die Farbe, die frisch abwaschbar war, von den Händen zu wischen. Einmal trocken, würde es erheblich schwerer sein. Nachdem er einen Flügel des Garagentors geöffnet hatte, sah er den schwarzen 5er-BMW. Während des Händewaschens bemerkte er durch die schräg einfallenden Sonnenstrahlen auf dem Dach des Wagens tiefe Kratzer im Lack und Dellen. Langsam ging er um das Fahrzeug herum. Die Front war ziemlich eingebeult, die Windschutzscheibe hatte unter der Staubschicht mehrere Risse.
Warum steht der Wagen hier und nicht in der Werkstatt
, fragte er sich. Immerhin war sein Auftraggeber doch ein Pedant in Person. Das passte so gar nicht zu ihm. Als er das Tor wieder schließen wollte, schoss ihm die Radiodurchsage der letzten Woche auf Radio Köln durch den Kopf: „…wurde eine 79-jährige Kölnerin vor dem Polizeipräsidium in Kalk von einem dunklen BMW erfasst und tödlich verletzt. Der Fahrer des dunklen Wagens flüchtete…“
    „Nein, das

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