Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit
so neu, so zerbrechlich. Wenn er sie nun nicht mehr wollte, nachdem er alles wusste? Er wäre völlig im Recht. Nur ein Dummkopf wäre mit einer Frau zufrieden, die eine solche Last mit sich trug. Als sie die Augen öffnete, stockte ihr der Atem beim Anblick des zärtlichen Ausdrucks der Sorge auf seinem schönen Gesicht. Dem Gesicht eines liebenden Mannes. Das war beinahe mehr, als sie sich erhoffen konnte.
»Mein?«, drängte er sanft.
»Toms Vater hat uns nicht geliebt, Max. Wir waren ihm eher eine Last.« So weit entsprach es der Wahrheit. »Ich kann nicht erwarten, dass du es verstehst. Du hast eine so fürsorgliche Familie. Nicht jeder hat so viel Glück wie du.«
»Er hat dich verlassen, als du verletzt warst?« Max presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Sie spürte, wie sich seine Muskeln vor Wut anspannten.
»So ähnlich. Ich bin wieder gesund geworden, das ist das einzig Wichtige.«
Ich bin davongekommen
, dachte sie bei sich. »Ich bin hierher gekommen. Ich habe dich kennen gelernt.« Sie sah, wie seine Wut verebbte und Zärtlichkeit an ihre Stelle trat.
»Du hast mich kennen gelernt. Das ist das einzig Wichtige. Caroline, ich kann dir nicht sagen …« Seine Stimme drohte zu brechen, und er räusperte sich. »Du hast mir etwas sehr Kostbares gegeben. Meine Selbstachtung.«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe dir nichts gegeben. Sie war immer da, hat nur darauf gewartet, dass du sie wieder zulässt. Ich habe nur einen kleinen Anstoß dazu gegeben. Ich war so glücklich, als ich dich heute gesehen habe. So stolz.«
»Ich möchte der Mann sein, auf den du dich verlassen kannst.«
Die zärtlichen Worte brachen ihr fast das Herz. »Das möchte ich auch. Ich glaube, du bist dieser Mann.«
»Was macht dich so sicher?«
»Ich …« Er war ihr nahe, so nahe, dass sie das Licht der Lampe in seinen grauen Augen schimmern sah. Zu nahe, als dass sie die Gefühle hätte verbergen können, die ihr wie Neonbuchstaben auf der Brust geschrieben standen. Zu nahe, als dass sie das Flattern ihres Herzens hätte verbergen können. »Ich bin mir sicher. Ich muss …«
Ich muss wissen, ob du dir sicher bist.
»Was musst du, Caroline?«
»Ich muss wissen, ob du …«
Später. Ich sag’s ihm später
, dachte sie und gab dem drängenden Begehren nach, das tief in ihrem Körper lag. »Jetzt musst du mich erst einmal küssen.«
Sie stöhnte auf, als er ihrem Befehl Folge leistete und seinen Körper über sie neigte, bis sie atemlos in die Sofapolster gedrückt dalag. In ihrem Kopf dröhnte es wie eine Brandung, das Echo ihres heftig klopfenden Herzens. Sein Mund war unersättlich, aber ohne eine Spur von Grobheit. Er war abwechselnd zart und wild, stupste, zupfte, schmeckte, bis sie nur noch seufzen konnte. Sie rang erneut nach Luft, als seine Zunge in ihren Mund eindrang, ihn erforschte, sich erneut mit jedem Winkel vertraut machte.
Dann wurde ihr Körper völlig reglos, als seine große Hand besitzergreifend unter ihren weichen Pullover glitt und sich auf ihre Brust legte.
»Max.« Ihre Worte waren halb Protest, halb Jubel.
»Du bist wunderschön«, hauchte er und drückte sanft ihre Brust. »Ich glaube, das habe ich dir noch gar nicht gesagt.«
»Nein.« Es grenzte an ein Wunder, dass sie überhaupt noch atmen konnte, geschweige denn sprechen. Ihre Brust schwoll unter seiner Berührung an, spannte sich. Sie spürte die Baumwolle ihres BH s rau an ihren Brustspitzen, als diese sich hart aufrichteten. Instinktiv bäumte sich ihr Körper auf, sodass auch Max nach Atem ringen musste.
»Es stimmt. Hier.« Er streichelte ihre weiche Wange. »Und deine Augen. Sie haben mich gleich in ihren Bann gezogen, als ich dich das erste Mal sah.« Benommen blickte sie zu ihm auf. »Willst du wissen, was ich sonst noch denke?«, fragte er mit der Spur eines Lächelns, das breiter wurde, als sie einfach nickte. »Dein Mund. Zum Küssen geschaffen.« Er küsste sie liebevoll. »Für mich. Ich habe von dir geträumt, jede Nacht. Und jeder Traum endete auf die gleiche Weise. Mit deinem Haar, ausgebreitet auf meinem Kissen.«
»Max.«
»Sch, küss mich einfach, Caroline.«
Hilflos in die zärtlichen Worte eingesponnen, erwiderte sie seine Küsse. Langsam, gründlich und ein kleines bisschen scheu erforschte sie seinen Mund in verschiedenen Winkeln, experimentierte mit ihrer Zunge, bis sie die richtige Art, ihn zu küssen, herausgefunden hatte. Wieder glitt seine Hand unter ihren Pullover, um ihre Brust zu
Weitere Kostenlose Bücher