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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Stuhl zu Boden stieß. Dieses Mal konnte sie einen leisen Schmerzensschrei nicht unterdrücken. Sie spie das Blut aus, das ihren Mund füllte. Dann lag sie da, unfähig, sich aufzurichten, genauso hilflos wie vor all diesen Jahren.
    Nein, nicht hilflos. Hilflos war sie im Grunde nie gewesen. Sie hatte damals überlebt. Sie würde auch dieses Mal überleben. Jemand würde sie finden. Max würde kommen. Sie musste nur durchhalten. Und die Ohren verschließen vor seinen Atemgeräuschen über ihr.
    Wieder klingelte das Telefon. Sie machte sich darauf gefasst, Max’ Stimme zu hören, wohl wissend, dass es sie schmerzen, ihr aber gleichzeitig etwas geben würde, woran sie sich festhalten konnte. Abermals ertönte die Ansage mit Elis Stimme. Dann folgte der Signalton. Doch dieses Mal meldete sich eine Frauenstimme, die sie noch nie gehört hatte.
    »Dies ist eine Nachricht für Caroline Stewart. Mein Name ist Lieutenant Antoinette Ross von der Polizei Asheville, North Carolina.«
    »Verfluchte Scheiße«, zischte Rob, und als Caroline die Augen öffnete, sah sie, dass er zitternd vor Wut auf das Telefon starrte.
    »Ich suche eine Frau namens Mary Grace Winters und habe Grund zu der Annahme, dass sie bei Ihnen sein könnte«, fuhr Lieutenant Ross’ Stimme fort. »Die Polizei von Chicago versucht bereits seit gestern, Sie zu erreichen. Wir befürchten, dass Ihnen von Rob Winters, Mary Graces Ehemann, große Gefahr droht. Er ist bewaffnet und höchst gefährlich, Ms Stewart. Bitte melden Sie sich unverzüglich bei Lieutenant Spinelli in Chicago, auch dann, wenn Sie die gesuchte Frau nicht kennen. Ihr Leben ist in Gefahr. Die Polizei von Chicago wird Ihnen helfen. Bitte haben Sie keine Angst.« Sie rasselte ein paar Telefonnummern herunter und legte auf.
    Rob stand noch eine gestrichene Minute lang da und starrte das Telefon an. Sein Brustkorb hob und senkte sich unter seinen schweren Atemzügen. »Verfluchte
Scheiße«
, knurrte er und hob mit einem Ruck den Stuhl auf. »Ich kann es nicht glauben. Steh auf«, befahl er grob. »Steh auf, hab ich gesagt.«
    Caroline sah ihn nur an. Ihre Augen wurden schmal, aber sie sagte nichts. Ihm war irgendwo ein Fehler unterlaufen. Sie waren ihm auf der Spur. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis jemand kam, um sie zu retten.
    Rob packte ihren Pullover an der Vorderseite und riss sie auf die Füße.
    »Wir können hier nicht bleiben.« Er schnitt den Draht durch, der ihre Hände fesselte, und stieß sie unsanft zur Tür. »Hol deinen Mantel.«

Chicago
    Sonntag, 18. März, 18:00 Uhr
    »Reizen oder passen, Max«, sagte Peter milde.
    Max hob den Blick von den Karten in seiner Hand und sah forschend in die besorgten Mienen rund um den Tisch. »Entschuldige, Peter. Ich bin heute Abend nicht sehr unterhaltsam.« Mit einiger Mühe brachte er ein mattes Lächeln zustande. David hatte ein paar Anrufe getätigt, und unverzüglich hatte seine Familie alle Pläne über den Haufen geworfen und war ihm zur Hilfe geeilt. »Spielt einfach ohne mich weiter.« Mühsam stand er auf, nahm von seiner sehr ernst wirkenden Mutter den Stock entgegen und schleppte sich in das dunkle Wohnzimmer, wo Caroline und er sich vor nicht einmal achtundvierzig Stunden zum ersten Mal geliebt hatten. Es erschien ihm völlig unmöglich.
    Er starrte in den Kamin, roch die kalte Asche, hörte gedämpfte Stimmen aus der Küche. Ohne Zögern, ohne Fragen zu stellen war seine Familie für ihn da. Ohne eine Erklärung von ihm zu erhalten. Er wusste, dass sie sich wunderten. Er wusste, dass David nichts sagen würde. Wie viel seine Familie erfahren sollte, lag in seinem Ermessen.
    Er hatte ihnen bisher nur offenbart, dass er und Caroline einen Streit gehabt und dass er überstürzt reagiert hatte.
    Dass er überstürzt reagiert hatte, war ihm eine Viertelstunde nach Danas Abfahrt klar geworden. Sie hatte einen bedauernden Blick zurückgeworfen. Offenbar war Caroline noch nicht zu dem gleichen Schluss gekommen. Er hatte es sich nicht anders überlegt, noch lange nicht. Nach wie vor kam für ihn nichts anderes als eine Heirat in Frage. Er liebte diese Frau, Herrgott noch mal. Sie hatte gesagt, dass sie ihn auch liebte. Sie sollten vor dem Gesetz zusammengehören, als Mann und Frau. Er sollte von Gesetzes wegen das Recht haben, sie über den Abendbrottisch hinweg anzulächeln. Sie in seinem Bett haben zu dürfen. Und die Kinder, die sie zusammen bekamen, sollten von Gesetzes wegen seinen Namen tragen. Seinen Namen, verdammt, nicht

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