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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Stock.
    Während der Fahrt hatte er kaum ein Wort mit dem Jungen gewechselt. Jetzt umfasste er Toms Schulter, und gemeinsam stiegen die beiden die Treppe hinauf. Tom verlangsamte seinen Schritt aus Rücksicht auf Max’ Schwierigkeiten. David lief ihnen voraus und hielt ihnen die Tür auf.
    »Wo finden wir Special Agent Thatcher?«, fragte Max den uniformierten Beamten am Empfangspult. Die Situation erschien ihm irgendwie surreal. Sich vorzustellen, dass vor knapp vierundzwanzig Stunden sein Leben noch nahezu perfekt gewesen war. Er hatte Caroline in den Armen gehalten, sein Heiratsantrag war noch ein schöner Traum gewesen. Und jetzt … Er schüttelte den Kopf, ließ nicht zu, dass die entsetzlichen Bilder in sein Bewusstsein drangen. Caroline brauchte ihn bei klarem Verstand. Tom brauchte ihn ebenfalls.
    Er würde sich erst gehen lassen, wenn Caroline wieder in seinen Armen, in Sicherheit, war. Wenn.
Falls.
    »Oben«, antwortete der Beamte und musterte die Gruppe, insbesondere Tom, mit unverhohlenem Interesse. Sein Blick registrierte Max’ Stock. »Der Aufzug befindet sich da rechts.«
    Ein leises Stimmengewirr war zu hören, als sich die Lifttüren öffneten, das sofort aufhörte, als sie den Raum betraten. Max bemerkte die neugierigen Blicke, die Tom folgten, als sie das Büro durchquerten, und ihm wurde bewusst, das viele dieser Polizisten Tom vor sieben Jahren gesucht und geglaubt hatten, er wäre tot oder sei entführt worden.
    Drei Gestalten tauchten aus einem Büro am Ende des Durchgangs auf, zwei große, breitschultrige Männer, einer rothaarig, der andere blond. Zwischen ihnen stand eine Frau und sah ihm voller Mitgefühl in die Augen.
    Der Rothaarige trat vor und streckte die rechte Hand aus. »Ich bin Special Agent Thatcher vom State Bureau of Investigation. Das sind Lieutenant Ross und Detective Lambert.« Er sah Max an; sein Blick verriet Überraschung. »Lakers?«
    Max nickte. »In einem anderen Leben. Haben Sie Caroline gefunden?«
    Thatcher schüttelte den Kopf. »Nein, aber wir haben Winters’ derzeitige Freundin aufgegriffen.« Aus den Augenwinkeln sah er Tom an. »Tut mir Leid, mein Junge. Du bist sicher …«
    Tom kniff die Lippen zusammen. »Tom Stewart.«
    Beim Klang von Toms grimmiger Stimme hob Thatcher eine Braue. »Gut. Dann also Tom. Winters’ Freundin heißt Sue Ann Broughton. Sie ist …« Wieder warf Thatcher Tom einen Blick zu. »Sie ist schwanger von Winters, aber er weiß es nicht. Sie weigert sich, uns zu sagen, wo er sich aufhält, obwohl er sich bei ihr gemeldet und heute Morgen ein Treffen mit ihr vereinbart hatte.«
    Tom erstarrte. »Er ist also hier?«
    Thatcher seufzte. »Er war hier. Er muss gewusst haben, dass wir Sue Ann überwachten, denn er ist uns durch die Maschen gegangen.«
    David trat an ein Fenster, das auf die Straße hinausging, und blickte auf die wütende Menge, die sich gefährlich rasch zu einem rasenden Mob zu entwickeln drohte. »Was hat dieser Aufruhr zu bedeuten?«
    Lieutenant Ross trat vor. »Während unserer Ermittlungen im Fall des Verschwindens von Mary Grace und Robbie …« Sie blickte ernst in Toms Richtung und wehrte so seinen Protest ab. »So lagen die Dinge nun einmal zwei Wochen lang, mein Junge. Wie auch immer, während der Ermittlungen in deinem Fall sind wir auf Beweise gestoßen, dass dein Vater beim Verhör eines jungen afroamerikanischen Verdächtigen unangemessene Gewalt angewandt hat.« Sie sah Tom eindringlich an. »Der Verdächtige wurde tot aufgefunden.«
    Toms Lippen verzogen sich verächtlich. »Nur einer?«
    Ross war verblüfft. »Was soll das heißen?«
    »Zunächst einmal ist er nicht mein Vater, Lieutenant Ross. Zweitens hat er getrunken. Und wenn er getrunken hatte, wurde er redselig. Ich war damals noch klein, aber ich weiß, dass er getötet hat.« Tom kniff die Augen zusammen und ließ den Blick von Ross zu Thatcher und zu Lambert wandern, der immer noch still etwas abseits stand. »Was unternehmen Sie, um ihn zu finden? Was unternehmen Sie, um sicherzugehen, dass er meine Mutter nicht umbringt?«
    Thatcher setzte sich auf die Kante eines Schreibtischs. »Wir wissen nicht, wohin er sie verschleppt hat. Bitte versuch, dich zu erinnern, wohin er sich verkrochen haben könnte.«
    Tom fuhr sich mit einer Hand durch das kurze, blonde Haar. »Ich war sieben Jahre alt«, sagte er mit kaum beherrschter Wut. »Ich kann Ihnen nur das sagen, was ich bereits Spinelli gesagt habe …«
    Thatcher hob eine Hand. »Ich habe schon

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