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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Sie führte ihn zu ihrem Mann, der seine Füße hochgelegt hatte und in einem uralten Lehnstuhl ruhte. »Gabe, Special Agent Thatcher ist hier. Bitte nehmen Sie Platz.«
    »Verzeihen Sie, dass ich nicht aufstehe«, donnerte Gabe Farrell quer durch den Raum. »Ein Tag Angeln mit einer Horde zehnjähriger Jungen hat mich ordentlich geschafft. Nächste Woche komme ich vielleicht wieder auf die Beine.« Sharlene näherte sich geschäftig mit einer Wolldecke und legte diese über seine Beine. Steve unterdrückte eine Lächeln, als Gabe Farrell die Decke mit ärgerlich gerunzelter Stirn von sich warf. »Ich bin geschafft, Sharlene, nicht krank.«
    Sharlene schüttelte die Decke aus und legte sie ohne mit der Wimper zu zucken erneut über Farrells Beine. Dann huschte sie aus dem Zimmer. »Ich hole Kaffee und Streuselkuchen, dann überlasse ich euch eurer Arbeit.«
    »Verdammt«, knurrte Farrell und schleuderte die Decke wieder von sich. »Die Frau treibt mich noch vollends in den Wahnsinn.« Er lehnte sich bequem zurück. »Also reden Sie, Thatcher. Was führt Sie an einem so schönen Frühlingstag nach Boone, abgesehen von der Aussicht auf ein Stück Streuselkuchen meiner lieben Frau?«
    Als auch Steven sich in seinen Sessel zurücklehnte, kitzelte ihn das gestärkte Häkeldeckchen auf der Rückenlehne im Nacken. »Vor sieben Jahren. Mary Grace Winters.«
    Farrells schneeweiße Brauen schossen in die Höhe. »Ich glaube, ich erinnere mich an den Fall«, antwortete er trocken.
    Steven lächelte. »Das dachte ich mir. Die Jungs unten in Sevier County haben am Sonntagmorgen ihren Wagen aus dem Lake Douglas gezogen«, fuhr er fort. »Die Handtasche mit Führerschein und Babyfotos von Robbie steckte zusammen mit Robbies Schulrucksack unter der Rückbank.«
    Farrell zog die buschigen Brauen zusammen. »Aber keine Leichen?«
    »Keine einzige, Sir.«
    »Ich wusste doch, dass diese arme Frau ein gewaltsames Ende gefunden hat.« Farrell kniff die Augen zusammen. »Ich hatte von Anfang an den Verdacht, dass der Ehemann die Hand im Spiel hatte.«
    »Er ist nicht angeklagt worden.«
    Farrell seufzte. »Nein. Ich hatte einiges an Beweismaterial zusammengetragen, um zu belegen, dass Winters seine Frau misshandelte, aber keinen Hinweis darauf gefunden, dass er irgendwie mit ihrem Verschwinden zu tun hatte. Es war verdammt frustrierend.«
    Steven beugte sich vor. »Sie haben Beweise dafür, dass Winters seine Frau misshandelt hat? Was zum Beispiel?«
    Farrell massierte sich den Nacken. »Haben Sie die Fotos gesehen?«
    Steven kramte die zwei Fotos hervor und reichte sie Farrell hinüber. »Nur diese hier.«
    Farrell verzog das Gesicht. »Es waren mehr, etwa fünfzehn Fotos. Auch Röntgenaufnahmen. Die zeigten mehrere, meh-re-re«, wiederholte er mit deutlicher Betonung, »verheilte Knochenbrüche. Ich erinnere mich an eine Reihe von Unterarmbrüchen und einen Beinbruch, an dieser Stelle.« Farrell deutete auf die Mitte seines Oberschenkels und fügte sarkastisch hinzu: »Ich wüsste gern, wo diese Fotos und Röntgenbilder geblieben sind.«
    Steven schob den Hefter in seine Aktentasche. »Warum ist Rob Winters nicht offiziell dafür vor Gericht gestellt worden?«
    Farrell seufzte. »Haben Sie den Mann schon kennen gelernt?«
    Steven schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Er hat geweint. Der große, starke Kerl hat geweint wie ein Baby. Hat einen Aufruf im Fernsehen gestartet – zuerst hat er um die Rückkehr seiner Frau und seines Kindes gefleht, später hat er dann um Informationen bezüglich des Fundorts ihrer Leichen gebeten. Er war total … überzeugend. Selbst meine Sharlene war von seiner Unschuld überzeugt. Er hat in jeder erdenklichen Weise bei der Suche nach ihnen kooperiert. Hat uns sein Haus, seine Bankkonten überprüfen lassen. Alles.«
    »Schildern Sie mir sein Haus«, bat Steven und zog seinen Notizblock aus der Brusttasche.
    Farrell nickte anerkennend angesichts der Frage. »Jedes Möbelstück stand an seinem Ort. Kein einziges Staubkörnchen auf Mary Graces Fußböden. Man hätte dort buchstäblich vom Boden essen können. Die Gewürze waren alphabetisch geordnet, die Zeitungen präzise auf Drittel gefaltet. In der Waschküche standen die Schachteln mit Waschpulver genau einen Zentimeter von der Regalkante entfernt. Die Speisekammer war nach Lebensmittelgruppen geordnet. So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    »Ein gewalttätiger Ehemann, wie er im Lehrbuch steht.«
    »Ja. Das und die Fotos hatten gereicht, um mich zu

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