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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ihren Schlaf. Wie wär’s, wenn wir den Kaffee einfach auf ein anderes Mal verschieben?«
    Sie schaute ihn an, und auf ihrem Gesicht spiegelte sich eine vielfältige Mischung von Gefühlen, die er nicht enträtseln konnte. »Gut. Es tut mir Leid …«
    Er hinderte sie daran, weiterzusprechen, indem er einen Finger auf ihre Lippen legte, sie zum ersten Mal seit dem Vormittag im Büro berührte, richtig berührte. Unvermittelt weiteten sich ihre Augen, färbten sich ihre Wangen rosig, und ihr Atem beschleunigte sich. Er spürte, wie auch sein Puls zu rasen begann. Allein aus dem Grunde, dass er ihren Mund berührte. Es war wirklich verblüffend.
    »Ist schon in Ordnung, ehrlich.« Er strich mit dem Finger über ihre Unterlippe und spürte, wie sich ihre Erregung über die wenigen Zentimeter, die sie trennten, auf ihn übertrug. Oha. Zwischen ihnen knisterte es tatsächlich wie tausend Volt. »Gehen Sie morgen Abend mit mir essen?«
    »Ich … kann nicht«, flüsterte sie. »Tom hat ein Spiel. Ich habe noch nie eines versäumt.«
    »Dann am Donnerstagabend?«
    Sie blinzelte. »Einverstanden.«
    Sein Bedürfnis, ihre Lippen zu küssen, war überwältigend. Doch er ahnte, dass das zu viel auf einmal wäre und ihr zu schnell gehen würde. So hob er nur ihr Gesicht dem seinen entgegen und hauchte einen keuschen Kuss auf ihre Wange. »Gute Nacht, Caroline.«
    Sie schluckte. »Gute Nacht, Max.«
    »Gute Nacht, Caroline«, echote eine ironische Stimme.
    Max fuhr herum und sah die langbeinige Rothaarige auf der Kante des kleinen Küchentischs sitzen, die Arme locker vor der Brust verschränkt, eine rostrote Augenbraue in unverkennbarer Neugier hochgezogen, obwohl ihre Lider noch schwer waren vor Müdigkeit. Max’ Blick verfinsterte sich vor Ärger darüber, dass er in seinem Versuch, Kavalier zu sein, beobachtet worden war.
    »Und Sie sind Max Hunter«, fuhr sie fort, als wäre sie nicht im Geringsten unhöflich gewesen. »Ich bin Dana Dupinsky, Carolines Freundin.«
    »Das hörte ich bereits«, erwiderte er trocken. »Auch, dass Sie Teenager mit Schlafproblemen hüten.«
    Dana lächelte, und ganz gegen seinen Willen fand Max sie sympathisch. »Ich bin nur hier, um Tom vor beutegierigen Avon-Beraterinnen zu schützen, die so dumm sind, hier zu klingeln. Abgesehen davon kann der Kleine schon ganz gut auf sich selbst aufpassen.« Sie warf einen Blick zu Caroline hinüber, deren Augen immer noch vor Verlegenheit geweitet waren. »Sie hingegen ist davon nicht überzeugt, denn sie ist immer noch Toms
Mommy
.« Ihre Augen wurden jetzt wacher und blitzten vor Belustigung. »Deshalb lassen Tom und ich uns auf das Spielchen ein, damit sie zufrieden ist, und manchmal sehen wir uns einfach einen Bruce-Willis-Film an oder zocken ganz verrucht Karten. Spielen Sie niemals Poker mit dem Jungen. Er ist verdammt gut.«
    »Ich werde daran denken.«
    Sie rückte sich etwas bequemer auf der Tischkante zurecht und sah ihn plötzlich ernsthaft an. Max verzog skeptisch den Mund, als ihr forschender Blick auf seinem Gesicht ruhte. Es schien, als suchte sie nach etwas ganz Bestimmtem. Er war gerade im Begriff, ebenfalls eine ironische Bemerkung zu äußern, als sie an ihm vorbei zu Caroline hinüberblickte.
    »In Ordnung«, sagte sie.
    Max wandte sich Caroline zu, seine Miene hatte sich weiter verfinstert. »Was soll das heißen?«, fragte er.
    »Es heißt, dass Sie sanfte Augen haben«, beantwortete Dana die Frage selbst. Er blickte sich zu ihr um und sah sie heiter und gelassen auf der Tischkante hocken. »Nicht mehr und nicht weniger.« Wieder hob sie eine ihrer rostroten Brauen, und in ihrem Mundwinkel zuckte es ein wenig. »Ich bin nämlich, abgesehen von meinen Pflichten als Toms Babysitterin, auch verantwortlich für die Überprüfung angehender Freunde. Und ich nehme meine Pflichten sehr ernst.«
    Max hatte das unbehagliche Gefühl, dass sie ihre Worte tatsächlich sehr ernst meinte. Glücklicherweise hatte sie ihn nicht für einen Serienmörder oder dergleichen gehalten, denn Dana Dupinsky übte offenbar sehr großen Einfluss auf Carolines Leben aus.
    Er verlagerte sein Gewicht und wandte sich, auf seinen Stock gestützt, der Wohnungstür zu. »Ich muss jetzt gehen«, sagte er nachdrücklich, in der Hoffnung, Ms Dupinsky würde sich verziehen, damit er noch ein paar Minuten mit Caroline allein sein konnte. »Es war nett, Sie kennen zu lernen, Dana.«
    Dana grinste wieder. »Mein Stichwort für den Abgang, linker

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