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Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit

Titel: Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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an. Sue Ann Broughton war außer sich vor Angst gewesen. Das hatte er in ihren Augen gelesen. Er hatte außerdem die verblassten Spuren von Blutergüssen in ihrem Gesicht und an ihrem Hals gesehen. Die Verletzungen waren wahrscheinlich drei oder vier Tage alt, was bedeutete, dass sie ungefähr zu der Zeit entstanden waren, als Winters das Neueste über seine Frau und seinen Sohn erfahren hatte. Steven verabscheute Gewalttätigkeit in der Ehe. Er massierte seine Nasenwurzel noch intensiver. Besonders, wenn es um einen Bullen ging.
    Steven schüttelte die düstere Stimmung ab, zog sein Handy aus der Tasche und tippte Ross’ Nummer ein. »Lieutenant? Hat Winters etwas darüber geäußert, dass er in Urlaub fahren wollte?«
    »Nein«, antwortete Ross vorsichtig. »Nur, dass er Urlaub brauchte, um zu sich zu kommen, nachdem man den Wagen seiner Frau in Sevier County aus dem See gehoben hatte.«
    »Haben Sie ihm gesagt, dass er die Stadt nicht verlassen soll?«
    »Ja.« Sie legte eine Pause ein und fragte dann besorgt: »Wieso?«
    Steven richtete den Blick auf Winters’ Haus, das leer war bis auf seine misshandelte Freundin. »Weil er weg ist.«

Chicago
    Mittwoch, 7. März
,
20:30 Uhr
    »Ich dachte immer, Jungen brauchen nicht so lange wie Mädchen, um sich fertig zu machen«, murrte Dana.
    »Doch, nämlich wenn sie wissen, dass die Mädchen sie genau beobachten werden«, erwiderte Caroline und warf einen bezeichnenden Blick über das Schulfoyer hinweg auf die Gruppe von Girlies, die darauf wartete, dass die Jungen aus dem Umkleideraum kamen. »Aber da kommt er ja schon. Wir können gehen.«
    Tom löste sich aus der Gruppe, blieb zurück und wechselte noch ein paar abschließende Worte mit seinem Trainer. Ihr Sohn machte kein allzu glückliches Gesicht.
    »Worüber sie wohl reden?«, flüsterte Dana.
    »Tom hat heute nicht sonderlich gut gespielt«, flüsterte Caroline zurück. »Er hat ein paar einfache Freiwürfe durchgehen lassen und sich zwei Fouls geleistet. Aber Frank ist ein guter Trainer. Er schreit die Jungen niemals an. Wenn er das täte, würde ich ihm persönlich einiges ins Gesicht sagen.« Wofür sie allerdings eine Leiter benötigt hätte. »Er redet Tom wahrscheinlich nur ins Gewissen, sich besser auf das Spiel statt auf die Cheerleader zu konzentrieren.«
    Dana runzelte die Stirn. »Die haben ihn doch auch früher nie ablenken können. Gibt es sonst noch was, das ihm zu schaffen macht?«
    Caroline sah, wie Tom nickte und den Kopf hängen ließ, und ihr tat das Herz weh. »Heute Morgen beim Frühstück war er sehr still. Ich vermute, dass Max ihn ein bisschen aus der Bahn geworfen hat.«
    »So was Ähnliches habe ich mir gedacht«, bestätigte Dana. »Es wäre unnormal, wenn es nicht so wäre.«
    »Aber das geht doch vorüber, oder?«
    »Das Leben geht weiter, Caro. Tommy-Boy wird eben akzeptieren müssen, dass seine Mom tolle Männer anzieht wie das Licht die Motten.
Autsch«
, setzte sie hinzu, als Caroline ihr einen Boxhieb versetzte.
    »Halt die Klappe, Dana.« Sie hob den Kopf, als Tom sich näherte. »Das war ein hartes Spiel, wie?«
    Tom nickte verbissen. »Ja.« Und ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging zum Ausgang.
    »Einsilbige Antworten sind offenbar bei euch erblich«, flüsterte Dana, die ihnen gefolgt war.
    »Halt die Klappe, Dana.« Caroline eilte Tom hinterher, dicht gefolgt von Dana. »Was hat Frank gesagt, Tom?«
    »Nichts.« Tom lief absichtlich mit langen Schritten weiter, als Zeichen, dass das Gespräch für ihn beendet war.
    Caroline verdrehte die Augen. »Wie du willst. Nicht dort entlang, Tom.« Sie wies nach rechts, als Tom auf die Bushaltestelle zugehen wollte.
    Tom warf Dana einen Blick zu und zuckte mit den Schultern. »Von mir aus.«
    Schweigend gingen die drei weiter bis zu Carolines uraltem Toyota. Tom blieb wie angewurzelt stehen. »Was ist das denn?«, fragte er mit einem Blick über die Schulter.
    Caroline schürzte die Lippen. »Mein Auto.« Sie schloss die Fahrertür auf und entriegelte die Beifahrertür. »Steig ein.« Sie musterte ihn über das Autodach hinweg. »Bitte.«
    Er setzte sich auf den Rücksitz und wartete kaum ab, bis Dana und Caroline sich angeschnallt hatten, bevor er explodierte. »Wie hast du ihn repariert? Ich dachte, wir hätten nicht genug Geld für mein Trainingslager, weil wir für die Reparatur dieses Schrottautos sparen müssten.« Wütend hieb er gegen die abgeschabten Polster und ließ sich dann, die Arme vor der Brust

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