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Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition)

Titel: Eiskalt wie die Nacht: Thriller (Dicte Svendsen ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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Kopf.
    »Jetzt komm schon. Mach den Mund auf.«
    Tränen schossen ihr aus den Augen. Er wiegte sie sanft, während sie schluchzend in seinen Armen hing. Dann versuchte er es erneut.
    »Hier. Nimm die.«
    Dieses Mal öffnete sie gehorsam den Mund und ließ sich die Tablette auf die Zunge legen. Er reichte ihr ein Glas Wasser, das sie austrank.
    »Nichts«, wiederholte sie.
    Er strich ihr über das Haar.
    »Es ist in Ordnung. Wir reden später darüber.«
    Wieder stieg Panik in ihr auf, sie versuchte aufzustehen, brach aber mit Schweißperlen auf der Stirn zusammen. War er dieser Sache gewachsen? Er hoffte, dass die Wirkung der Tablette bald einsetzte und Johannes Holm gleich klopfen und ihm die Verantwortung abnehmen würde.
    »Ich will nach Hause.«
    »Du kommst nicht alleine zurecht.«
    »Das ist egal.«
    »Ich kann dich nicht einfach dir selbst überlassen. Dann muss ich dich ins Krankenhaus bringen.«
    »Kein Krankenhaus«, murmelte sie.
    »Aber die können besser für dich sorgen.«
    »Dann will ich hierbleiben.«
    Sie wollte was von ihm, das war seine Chance.
    »Aber nur, wenn wir ein Team sind. Du musst was essen. Essen und Tabletten«, sagte er und versuchte streng zu klingen.
    Lange starrte sie an die Decke, ehe sie nickte. Er sah, wieanstrengend diese kleine Bewegung für sie war. Sie war ein Wrack, ein hübsches zwar, aber ein Wrack. Und er stellte überrascht fest, dass er sie gar nicht gehen lassen wollte.
    »Essen und Tabletten«, wiederholte sie.
    »Und wir reden. Der Arzt sagt, du solltest über das Geschehene reden.«
    »Nein …«
    Ihre Körperspannung ließ nach.
    »Ich kann nicht …«
    »Was kannst du nicht, Felix?«
    Sie schüttelte den Kopf, ihr Blick wurde immer matter.
    »Was ist mit Ramses? Du hast gesagt, dass du ihn kennst?«
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber es kam kein Laut heraus. Ihre Augen wanderten ziellos durch das Zimmer, kletterten bis an die Decke und fielen dann zu. Ihr Kopf lag schwer an seiner Schulter. Er legte sie vorsichtig auf die Matratze, hielt ihre zierliche, feuchte Hand und strich ihr über die Wange.

K APITEL 20
    Peter meldete sich bei Manfred ab und erklärte ihm, dass er seiner Nachbarin helfen würde, die sehr krank sei, er aber vorhabe, am nächsten Tag wieder bei der Arbeit zu erscheinen. Dann holte er vorsichtig Felix’ Schlüssel aus ihrer Jacke, versicherte sich, dass sie tief und fest schlief, warf sich etwas Warmes über und ging hinüber zu ihrem Haus.
    Er redete sich gut zu, dass er schließlich neue Kleidung für sie holen müsse: Unterwäsche, Strümpfe, einen warmen Schlafanzug und ein paar Pullover. Das Haus empfing ihn mit ihrem Duft, einem Parfum, das in seiner Nase festsaß, seit ihrer ersten Begegnung auf der Klippe. Unter diesenDuft mischten sich andere Gerüche: Schweiß, Meer, Tang und eine Muffigkeit von ungelüfteten Räumen. Keine Essensgerüche.
    Er öffnete den Kühlschrank und untersuchte die Küchenschränke und fand nicht mehr als eine Packung Kekse, verschimmeltes Brot, zwei Konserven und ein Stück Wurst, das sein Haltbarkeitsdatum schon vor langer Zeit überschritten hatte. Er fand auch Haferflocken und Nudeln, aber weder die Töpfe noch Pfanne sahen aus, als würden sie Verwendung finden. Sie hingen an Haken an der Wand und trugen eine dicke Staubschicht. Paradoxerweise lag auf dem Küchentisch ein großes Kochbuch aufgeschlagen. Spanisches Essen. Die Fotos zeigten leckere Gerichte, als hätte sie vorgehabt, ihren Appetit durch den Anblick von luftgetrocknetem Schinken, Oliven, Scampi in Knoblauchöl, Paellas in den verschiedensten Variationen und Käsespezialitäten anzuregen.
    Im Wohnzimmer lag ihre Bettdecke auf dem Sofa, der Couchtisch war voller Kekskrümel. Auch aus der Decke fielen Krümel, als er sie hochhob und ins Schlafzimmer trug. Sie roch nach ihr, nach ihrem Körper und ihrem Haar.
    Im Schlafzimmer zog er die Schubladen der Kommode auf und legte Kleidungsstücke in eine Tasche, die in der Ecke des Zimmers gelegen hatte. Dann sah er sich um, das Zimmer wirkte unpersönlich, als würde sie nicht wollen, dass dort mehr als eine funktionelle Oberfläche zu sehen war.
    Zurück im Wohnzimmer, sah er sich erneut um. Sie wohnte seit eigener Aussage erst seit einem Monat in dem Haus, also hatte sie vorher woanders gewohnt. Wahrscheinlich befanden sich dort ihre persönlichen Besitztümer: vielleicht in einer Wohnung in der Stadt? Eine Arbeit hatte sie wohl auch gehabt.
    Da entdeckte er eine Tür, die er noch

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