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Eiskalte Angst

Eiskalte Angst

Titel: Eiskalte Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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Marco April auf seine Arme.
    April zog die Jacke fest um ihre Schultern, schloss ihre Augen und lehnte ihren Kopf an Marcos Brust. Sie hörte sein Herz schlagen, gleichmäßig und gesund und wusste in diesem Moment, dass sein Einfluss zwar nicht mehr existierte, ihre Liebe zu ihm aber noch nicht erloschen war. Sie war vielleicht etwas ... wirklicher, aber das machte sie nicht schlechter.
    April legte ihre Arme um Marcos Nacken und atmete den Duft seiner Haut. Sie zog sich etwas an seinem Nacken hoch und ihre Lippen fanden seine Wange.
    Marco blieb stehen und um Haaresbreite wäre sie aus seinen Armen geglitten.
    »Es hat sich nichts verändert, Marco.«
    »Doch«, flüsterte er dumpf. »Du wirst mich für das, was ich dir angetan habe, hassen.«
    »Ich wollte bei dir sein - ich habe dir immer vertraut.«
    »Alles hat sich verändert.«
    »Ach was, Dummerchen«, entgegnete April und ihre Hand zog seinen Kopf zu sich herunter. Um sie herum war es kalt und dunkel aber davon merkten sie nichts mehr, als ihre Lippen sich zu einem langen Kuss fanden.

Leseprobe aus
     
     
    BLUTGESANG
    von Vanessa Farmer
     
    (erschien am 23. September 2011)
     
     
    1
     
     
    Caroline Densmore wartete.
    Sie wartete auf den Kampf.
    Frederic, der sich etwas abseits hielt, hatte sich verwandelt. Seine Zähne glühten im Licht der Gaslampen. Sein Gesicht war lang gestreckt, damit er den Kiefer wie ein gefräßiges Raubtier aufreißen konnte.
    Caroline, die nach ihrem Tod und der Zurückverwandlung durch Madame DeSoussa über die Kräfte einer Wildkatze verfügte, streckte sich und schnurrte. Das tat sie nicht bewusst, aber sie tat es, weil sie so empfand, völlig instinktiv.
    Drei Jahre waren vergangen, seitdem sie als Caroline Asbury das Herrenhaus geerbt hatte. Ein Vampir hatte sie und Frederic überfallen, sie war getötet und Frederic in einen Vampir verwandelt worden. Nachdem sie den Obervampir Regus getötet hatten, konnten sie nie wieder wie normale Menschen leben, denn ihre Aufgabe war es, die Wesen der Nacht zu jagen, um Übel von den Menschen des Tages abzuwenden. Sie nannten sich Nighthunter .
    Nachtjäger!
     
     
    Ludwig servierte einen Drink und lehnte sich gegen den Kaminsims. Madame deSoussa, eine dickleibige dunkelhäutige Frau mit filzigen Haaren, jene Voodoopriesterin, die Caroline aus dem Geisterreich geholt hatte, sagte:
    »Ihr seid sehr mutig.«
    »Wir werden nie zulassen, dass die Vampire von Regus an die Macht kommen«, sagte Ludwig. Der alte Butler wirkte, seitdem sie auf Vampirjagd waren, behände und agil, als hätte er zwanzig Jahre seines Lebens abgestreift und eine zweite Jugend entdeckt.
    Frederic lächelte. Bisher schaffte er es, sich nicht an Menschen zu vergreifen, auch wenn dies manchmal schier unmöglich schien. Ludwig, Madame DeSoussa und nicht zuletzt Caroline, hatten stets dafür gesorgt, dass Frederic dies nicht tat, da er sonst den Dunklen Mächten verfallen wäre. Er würde ihnen entgleiten und zu seinen Brüdern gehen. Um endgültig wie sie zu werden. Ein Vampir wie alle anderen. Ein Wesen der Nacht!
    »Heute Nacht kommen sie zusammen«, sagte Ludwig. »Sie werden Morgos Daargon wecken. Danach gnade uns Gott.« Er schüttelte sich unwillkürlich, als er den Namen des Herrn nannte.
    »Nein, das werden sie nicht«, sagte Frederic leise.
    Madame DeSoussa lächelte still. »Es wird gefährlich für euch. Gefährlicher, als alles, was ihr bisher getan habt. Ihr habt es mit einer erbarmungslosen Gruppe zu tun.«
    »Wenn wir jetzt aufgeben«, sagte Caroline. »ist alles vergeblich gewesen.«
    »Dann geht«, sagte Madame DeSoussa. »Ich werde einen Voodoo wirken. Vielleicht schützt er euch.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Ludwig besorgt.
    »Dann werden wir sterben«, lächelte Caroline.
    Frederic kam zu ihr und legte einen Arm um sie. »Glücklich sterben«, sagte er. »Gemeinsam – und in Liebe.«
    Dann gingen sie.
     
     
    Seitdem warteten sie auf einem Dach.
    Häuser bogen sich schwerfällig über den Platz, aus einigen Schornsteinen quoll Rauch und die Gassen waren wie leer gefegt. Es war fast vier Uhr morgens. Die letzten Schenken hatten geschlossen und die Huren hingen beim Alten Ralph hinter ihren Seilen, die sie davor bewahrten, während des Schlafes von den Bänken zu rutschen.
    London ruhte. Noch zwei Stunden, bis die Stadt, bis der Moloch wieder erwachte.
    Zwei Stunden, in denen sich das Schicksal der Menschen entscheiden sollte.
    Falls es der Gruppe gelang, Morgos Daargon zu beleben, würde

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