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Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Titel: Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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schmerzhaft sein. Sie hinterlassen aber keine bleibenden Gewebeschäden.« Noch nicht. »Bitte führen Sie nun meine Anweisung aus.«
    Die Mimik von Lehnert-Meystein auf dem Laptopbildschirm, ein Abbild der Qual und des Widersinns. Ihre Gliedmaßen scheinen wie gelähmt. Dann, nach einer gefühlten Unendlichkeit – ein Klacken. Schalter drei ist umgelegt. Und die fahle Hand an der Monitorsteuerung schafft es gerade noch rechtzeitig, den Großbildmodus auf Laborraum zwei zu verlegen. Fabian schreit. Markerschütternd.
    Lehnert-Meystein springt auf.
    »HINSETZEN! Den Schalter wieder zurücklegen! Oder wollen Sie den Jungen umbringen?«
    Fabians Kopf ist nach hinten gegen die Stuhllehne gepresst. Sein Körper zuckt. Die Hände zu Fäusten geballt. Ein Blutrinnsal fließt aus seiner Nase. Aus seinem Mund tropft Speichel.
    Lehnert-Meystein, jetzt wieder auf dem Monitor zu sehen, setzt sich ungelenk hin. Legt ihre zittrige Hand auf den Schalter und drückt ihn wieder nach oben. Ihre Stirn ist schweißnass. Aus Laborraum zwei kommt ein kaum vernehmbares, wimmerndes Stöhnen. Frau Lehnert-Meystein holt tief Luft. Ihre Stimme, nur noch ein Beben. »Hören Sie, ich möchte bitte sofort aufhören. Ich verzichte selbstverständlich auf das Geld. Aber ich kann das nicht …«
    »Sie machen das sehr gut.«
    Sie schüttelt den Kopf. Heftig. »Nein, wir müssen jetzt erst mal nach dem Jungen sehen.« Sie macht erneut Anstalten aufzustehen.
    »BLEIBEN SIE SITZEN!«
    Sie erstarrt.
    »Sie vergessen leider immer wieder, dass Sie hier nicht als Privatperson sind, verehrte Dame. Sie sind Teil einer wohldurchdachten Versuchsanordnung. Ein wichtiger Teil. Und was wir jetzt tun müssen, ist, mit dem Experiment fortfahren. Sie wollen dem jungen Mann helfen? Dann erfüllen Sie Ihre Pflicht. Und zwar ohne weitere Verzögerungen, die das Ganze für ihn nur unnötig in die Länge ziehen.«
    Lehnert-Meystein sitzt reglos da. Wie mit dem Plastikstuhl verwachsen. Der Laptopbildschirm spiegelt den wächsernen Ausdruck ihres mit roten Flecken ziselierten Gesichts. »Aber ist er im Moment denn überhaupt noch in der Lage …«
    »Wie Sie wissen, habe ich alles vor mir auf dem Bildschirm. Und folglich die Lage im Griff, nicht wahr? Bitte zerbrechen Sie sich also nicht länger meinen Kopf.« In dem eine wesenslose Mikrobe w ie du sich verlieren würde wie ein vom Sturm durch die Lüfte gewirbeltes Sandkorn! »Fabian, hör zu.« Monitorschwenk auf die Gestalt des auf den Stuhl geschnallten jungen Mannes, der sichtlich gezeichnet und mit flehendem Blick direkt in das Kameraobjektiv starrt. Seine Lippen formen Wörter – aufhören, bitte  –, doch seine Stimmbänder verweigern ihren Dienst. Von Fabian kommt nur ein leises Röcheln, wahrnehmbar auf der Tonspur des Aufzeichnungsprogramms.
    »Neue Wortkette.«
    Ein von Angst geweiteter Blick. Und ein Kopfschütteln, sehr schwach zwar, aber noch erkennbar.
    »Epos, Drama, Lyrik, Mimesis. Bitte einprägen.«
    In Fabians Augen, schimmernde Tränen.
    »Es folgt die Testsequenz. Achtung, hör gut zu, Bürschchen! Mirakel, Mimesis, Migration und – Mimikry … Verstanden?«
    Die Tränen, sie rinnen an Fabians Wangen herab.
    »Ich wiederhole. Und ich rate dir, drück dieses Mal lieber sofort auf den Knopf. Los, bring den Finger in Position!« Heranzoomen der bebenden, an die Stuhllehne gefesselten Hand.
    Das ist sie, die Angst vor dem Jäger, sie lähmt die schutzlose Kreatur, liefert sie ihrem Häscher aus. »Mirakel, Mimesis, Migration, Mimikry.«
    Der Bildschirm zeigt Fabians zitternde Finger. Dann: schneller Bildwechsel zu Laborraum eins. Jetzt auf dem Monitor: der Ausschnitt einer dunklen Wand. In deren Zentrum: der Signalkasten. Dessen Lämpchen nicht leuchtet.
    Und in beiden Laborräumen herrscht Ruhe. Eine bedrohliche Ruhe. Mehrere endlos wirkende Sekunden lang.
    Exitus!
    »Ich gebe zu Protokoll, der Schüler verweigert die Kooperation.« Die Stimme, sie ist eisig. Klirrend vor Kälte. »Frau Lehrerin, die Höchststrafe, bitte. Legen Sie den Schalter rechts außen um.«
    Großaufnahme Lehnert-Meystein. An ihrem Hals das sichtbare Pulsieren der Hauptschlagader. Ihre konturlosen Lippen, trocken. Spröde. Wie eingesunken. Ihr flackernder Blick ist auf den Kippschalter ganz rechts am Schockgenerator gerichtet.
    XXX.
    »Frau Lehrerin. Befolgen Sie. Meine. Anweisung.« Die Stimme ist jetzt noch leiser. Aber ebenso kalt. Lauernd. Und dann ertönt ein metallisches Klicken. »Ich nehme an, Sie kennen dieses

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