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Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller

Titel: Eiskalte Ekstase - ein Frankfurt-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sutton Verlag GmbH
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Grafert.
    »Wobei er zweifellos sehr erfolgreich ist und ich mich frage, was bei diesem Mistkerl eigentlich zur Kategorie Sünde zählt.«
    »Schon richtig, aber es bedeutet doch trotzdem, dass er eben nicht wahllos tötet, sondern seine Opfer für irgendetwas bestraft.«
    »So ist es!« Devcon unterbricht Graferts Gedankengang grob wie mit einem Beilhieb. »Das heißt aber nicht, dass er Menschen einfach nur umbringt. Nein. Ihm geht es um maximalen Schmerz. Also nimmt er dir das, was du am meisten liebst. Und zwar möglichst so, dass du fast durchdrehst! Er hat Karin die Kehle aufgeschlitzt … und das auf eine so grausame Art und Weise … « In Devcons Augen schimmern Tränen. Der Trauer, der Wut. Er wendet den Blick ab. Schluckt. Räuspert sich erneut. Und richtet sich dann gerade auf. Sieht einen nach dem anderen an. Mit der altvertrauten undurchdringlichen Miene. »Passieren konnte das, weil ich angebissen hatte. Sein Spiel mitgespielt hatte, ohne es zu ahnen. Denn er, er wusste genau, welche Knöpfe er zu betätigen hatte.« Devcon lehnt sich wieder zurück, schlägt die Beine übereinander, senkt den Kopf. »Dabei war es so simpel. So unglaublich simpel. Ich kann es manchmal heute noch nicht glauben … egal.« Er legt die Hände ineinander und lässt die Gelenke knacken.
    »Hör auf«, ruft Tatjana Kartan, die von dem Geräusch eine Gänsehaut bekommt. Devcon lässt die Finger wieder auseinanderfallen.
    »Aber mich würde schon interessieren, wie es dann weiterging.«
    Devcon nimmt Grafert ins Visier. »Schön, also hör genau zu. Es ging damit los, dass er eine Leiche exhumierte. Einen frisch Verstorbenen. Aus irgendeinem Grab in den Niederlanden, um zu verhindern, dass zu schnell ein Zusammenhang hergestelltwerden konnte. Mit diesem Leichnam präparierte er einen Tatort am Langener Waldsee. Leicht zu finden, besonders im Sommer. Und in den Körper des Toten, quer über den Bauch, hatte er eine arabisch aussehende Buchstabenfolge eingeritzt – wohl wissend, dass mich das dazu bringen würde, Karin hinzuzuziehen, sie war Orientalistin. Ich rief sie also an …« Devcon bricht erneut ab, das Mahlen seiner Kiefer deutlich sichtbar. »Ich sagte ihr, dass ich gleich zwei Leute zu ihr nach Hause schicken würde, die sie abholen.« Devcon schließt die Augen. »Er muss sich unters Personal am Tatort gemischt haben. Sonst hätte er nie an sie rankommen können.« Er öffnet die Augen wieder, versucht in einem emotionslosen Tonfall fortzufahren. »Karin stand zu der Zeit unter Polizeischutz, da wir ja in der Tat mit einem Racheakt rechneten. Die Männer wurden stutzig, nachdem die von mir geschickte Eskorte über eine Viertelstunde nach ihrem Eintreffen immer noch nicht mit meiner Frau aus dem Haus kam. Sie gingen also rein. Aber es war zu spät. Udo Laubner, der Kollege, den ich tatsächlich hingeschickt hatte, war bereits tot. Er hatte sich jemanden schnappen sollen, der gerade frei war, um ihn zu begleiten. Und dreimal dürft ihr raten, an wen er da geraten sein muss … Karin hat noch gelebt, bis der Notarztwagen kam. Und ich – ich werde es mir nie vergeben, dass ich nicht selbst hingefahren bin …« Devcon starrt vor sich hin. Eine Träne rinnt an seiner rechten Wange herab.
    Leila Voist blickt betreten zu Boden. Tatjana Kartan knetet ihre Finger. Öffnet den Mund, als wolle sie etwas sagen. Bleibt dann aber doch still. Und vermeidet krampfhaft, in Devcons Richtung zu sehen.
    »Tut mir leid, Chef, ehrlich. Eine wirklich schlimme Geschichte.« Grafert richtet sich auf, sitzt nun in korrekter Haltung am Tisch. »Aber trotzdem, bisher kann ich kein besonders außergewöhnliches Merkmal an diesem Psychopathen erkennen …«
    »Was?« Devcons Mund, sperrangelweit offen.
    »Ich stell ja gar nicht in Frage, dass dieser Cherub ein Alptraum für jeden Normalsterblichen ist. Ein Zusammenhang mit unserem Maskenmann aus dem Internet erschließt sich mir aber dennoch nicht und …«
    Devcons wilder Blick lässt Grafert verstummen. »Was fehlt denn noch zum Merkmal der Außergewöhnlichkeit! Hätte er seine Opfer vielleicht noch ausweiden sollen?«
    »So meinte ich das nicht.«
    »Ach nein? Wie denn dann? Ist dir wohl alles zu lange her, was?«
    »Zum Beispiel, ja! Seit damals hat man doch nichts mehr von ihm gehört, oder? Mir sagt der Name Cherub außerhalb dieser Hallen hier jedenfalls gar nichts.«
    »Das war der Plan! Solche Ungeheuer sollte man nicht durch die Verleihung umfänglicher Popularität auch

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