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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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zusammengeschweißten Winkeleisen. Daneben hatte jemand ein paar Plastikgartenstühle aufgestapelt. Einer der Stühle war umgefallen.
    Er ging zur Tür, klopfte und drückte dann die Klinke herunter, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Niemand da. Es roch ungelüftet und schwach nach Kaffee.
    Neben der Tür stand eine Glastheke, die den Raum abgrenzte. Ulf Holtz vermutete, dass sie einmal in einem Laden gestanden hatte. Darin befanden sich Pokale unterschiedlicher Größe. Die Wand neben der Theke war mit Urkunden dekoriert. Er rief »Hallo« und hörte, dass irgendwo die Wasserspülung betätigt wurde. Nach einer guten Minute, als er gerade ein weiteres Mal rufen wollte, hörte er ein Klappern. Jemand fluchte ausgiebig.
    Er ging um die Theke herum und in die Richtung, aus der die Geräusche kamen.
    »Hallo, ist da jemand?«
    »Hier drin, kommen Sie rein«, erhielt er zur Antwort.
    Als er ein paar Schritte weitergegangen war, sah er, dass ein Teil des Raumes mit einem Vorhang abgeteilt worden war. Er zog den Vorhang beiseite.
    »Hallo … Könnten Sie mir vielleicht helfen?«
    Neben einem Rollstuhl lag ein Mann mit den Hosen in den Kniekehlen. Die Tür zur Toilette stand offen. Der Spülkasten der Toilette rauschte noch.
    »Was ist passiert?«, fragte Holtz und beeilte sich, dem Mann auf dem Fußboden aufzuhelfen.
    »Ich habe den Halt verloren und bin gestürzt, als ich mich wieder in den Rollstuhl schwingen wollte. Das kommt ab und zu vor. Ich hatte es eilig, als ich Sie hörte. Sie sind doch der Polizist, der angerufen hat?«
    »Ja«, sagte Holtz. »Wir haben miteinander telefoniert.«
    Nachdem der Mann wieder im Rollstuhl saß und es ihm geglückt war, die Hose hochzuziehen, wandte er sich mit einem Lächeln auf den Lippen an seinen Besucher.
    »Willkommen! Normalerweise bereite ich Gästen einen anderen Empfang, aber wenn man muss, dann muss man einfach.« Er lachte, als er das sagte, und steckte Holtz mit seinem Lachen an. Vielleicht war es ja die gute Laune des Mannes, seine Art, das eigene Missgeschick zu übergehen, und die Gabe, über das ganze Elend zu lachen, die Holtz’ Stimmung aufhellte.
    »Ich bin Marcus Koster«, sagte der andere und streckte die Hand aus. Sie war noch etwas feucht, und Holtz stieg der Duft von Seife in die Nase. »Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten?«
    »Tja, wenn Sie etwas anderes hätten, wäre mir das lieber. Tee?«
    »Kein Problem, kommen Sie mit.« Er rollte voraus in eine kleine Küche weiter hinten im Vereinsgebäude.
    Holtz fiel auf, dass die Arbeitsfläche ungewöhnlich niedrig war, als der Mann im Rollstuhl ohne größere Probleme den Tee und ein paar belegte Brote zubereitete, den Teller auf seinen Knien platzierte und zu einem großen, sehr ramponierten Kiefernholztisch brachte.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Nein, nein, legen Sie doch ab und nehmen Sie Platz, ich bin gleich fertig.«
    Holtz zog seinen Mantel aus und legte ihn über die Rückenlehne eines Stuhls. Er setzte sich und sah sich im Zimmer um. Es war in düsteren Farben gehalten, und die Möbel schienen vom Flohmarkt oder Sperrmüll zu stammen. Keiner der Stühle am Tisch passte zum anderen, und in einer dunklen Ecke stand ein Sofa, dessen beste Tage schon lange zurücklagen.
    »Nicht gerade Home Staging, aber für unsere Zwecke perfekt.« Marcus Koster schien Holtz’ Gedanken gelesen zu haben. »Im Sommer sind hier oft viele Leute, und manchmal veranstalten wir auch Ferienlager für Jugendliche«, sagte er, als würde das den Zustand der Möbel erklären.
    »Und jetzt im Winter?«
    »Im Winter ist hier eigentlich nichts los. Ich bin nur ab und zu hier, um nach dem Rechten zu sehen, damit keine ungeladenen Gäste das Haus als Wärmestube benutzen.«
    »Dieses Risiko besteht natürlich immer. Wo bewahren Sie die Bogen auf, wenn niemand hier ist?«
    »Im Sommer haben wir sie in einem verschlossenen Schuppen auf der Rückseite des Vereinshauses. Der Schuppen ist aus Stahlbeton.«
    »Es gibt hier also im Augenblick keine Waffen?«
    »Eigentlich nicht, aber mir war klar, dass Sie vielleicht Fragen haben würden, und deswegen habe ich ein paar Bogen mitgebracht. Ich habe sie in meinem Wagen.«
    »Auch eine Armbrust?«
    »Ja. Aber was wollten Sie eigentlich genau wissen?«
    Holtz erklärte, er sei mit einer Ermittlung befasst, auf die er nicht näher eingehen könne, aber es handele sich um einen Mord, und ein Kollege habe ihn auf den Bogenschützenverein aufmerksam gemacht. Möglicherweise habe der Mörder eine

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