Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)
unten. Das Kleidungsstück blieb am Knöchel hängen, als er ihre Beine spreizte.
Die anderen waren still geworden. Sie starrten auf den nackten Schoß und auf ihren Kumpan, der langsam seinen Mittelfinger in sie hineinschob. Er bewegte ihn hin und her, hob ihn dann mit triumphierender Miene und leckte ihn ab.
»Hm. So schmeckt eine richtige Fotze«, sagte er.
Die anderen grinsten.
Sie begann zu wimmern und sich zu bewegen. Er zögerte einen Augenblick, aber dann zog er seine Hose herunter und legte sich auf sie.
Sie erwachte und begriff erst nicht, was geschah. Sie schmeckte Erbrochenes im Mund, und jemand lag auf ihr. Etwas drückte auf ihre Brust, und sie bekam fast keine Luft. Sie spürte eine Hand zwischen ihren Beinen, ihren nackten Beinen. Jemand atmete ihr ins Gesicht. Ein keuchender, nach Schnaps stinkender Atem. Ihr wurde übel.
Sie schrie, verstummte aber sofort, da ihr jemand eine Hand auf den Mund legte und einen Finger zwischen die Lippen presste. Sie bekam keine Luft. Ihr Kopf schien zu platzen. Sie konnte sich nicht bewegen. Sie versuchte zu treten, aber sie hielten sie fest.
Er drang in sie ein.
Einer nach dem anderen drang in sie ein. Sie wusste nicht, wie viele es waren. Es tat fürchterlich weh.
Anschließend schliefen die fünf Männer erschöpft auf ihren Matratzen ein.
Sie begriffen nicht, wie ihnen geschah, als die Tür krachend aufgerissen wurde und schwarzgekleidete Männer das Zimmer stürmten, sie vom Boden hochrissen und nacheinander ins Freie schleppten.
Das Mädchen war halbnackt, und ihr Slip hing immer noch um den Knöchel. Sie wirkte leblos und lag in einer seltsamen Stellung auf der Matratze, kam dann jedoch zu sich und kauerte sich mit angezogenen Beinen zusammen, als sie eine Hand auf ihrem Arm spürte.
Sie jammerte vor Angst.
»Jetzt ist alles gut, nur ruhig, Kleine. Wir kümmern uns um dich.«
Der Sanitäter schüttelte betrübt den Kopf, während er das Mädchen gemeinsam mit einem Kollegen in eine dicke Decke hüllte und in den Rettungswagen schob.
Sie spürte einen Stich im Arm und empfing dankbar den Schlaf, als der Krankenwagen mit Blaulicht aber ohne Sirene davonrollte.
»Kommt nicht in Frage.«
Ulf Holtz fühlte sich, als wäre er aus einem tiefen Brunnen zurückgekehrt. Das Telefon hatte geklingelt, als er sich im Tiefschlaf befunden hatte. Obwohl er so gut wie bewusstlos war, war er sich seiner Sache sicher.
»Wir nehmen nach einer Vergewaltigung keine erkennungsdienstliche Untersuchung mitten in der Nacht vor, und vor allen Dingen nicht ich, am allerwenigsten, wenn ich keinen Bereitschaftsdienst habe. Wenn es so wahnsinnig eilig ist, dann müsst ihr eben auf die Lokalkräfte zurückgreifen. Dazu sind sie schließlich ausgebildet.«
Ulf Holtz hatte die Idee befürwortet, im Schnellverfahren Lokalkräfte für die Spurensicherung auszubilden. Er hielt das durchaus für eine Methode, der Forderung nach schnelleren Ermittlungen nachzukommen. Dadurch blieb den Kriminaltechnikern der forensischen Abteilung mehr Zeit für die komplexeren Tatortanalysen. Holtz fand, dass diese Lokalkräfte viel zu selten eingesetzt wurden. Damit hatte er C. schon oft in den Ohren gelegen und teilte dies nun auch Ellen Brandt mit, die angerufen und ihn geweckt hatte.
Dann schwieg er lange und hörte nur zu.
»Warum hast du das nicht gleich gesagt? Verdammt! Ich war gerade eingeschlafen. Gib mir eine Stunde«, sagte er und legte auf.
Er blieb noch ein paar Minuten liegen, um zur Besinnung zu kommen, dann schob er mit Mühe die Beine über die Bettkante, damit er nicht wieder einschlief. Die Kleider vom Vortag lagen auf einem Stuhl neben dem Bett. Er roch an ihnen und kam zu dem Schluss, dass er sie gut noch einen weiteren Tag lang tragen konnte.
Nach einem raschen Besuch des Badezimmers mit kaltem Wasser fürs Gesicht und einer allzu kurzen Begegnung mit der Zahnbürste setzte er sich mit einer Tasse kochend heißem Tee an den Küchentisch und versuchte, seine Gedanken zu sammeln. Seine Müdigkeit grenzte an Übelkeit. Nachdem er das Für und Wider abgewogen hatte, beschloss er, Pia Levin anzurufen.
Sie ging nach dem dritten Klingeln dran.
»Hallo! Ich bin’s. Habe ich dich geweckt?«
»Was zum Teufel glaubst du wohl?«
»Es tut mir leid, aber wir werden gebraucht, und zwar beide.«
»Ich hab aber keine Bereitschaft.«
»Ich weiß, aber es geht um einen Ausnahmefall, eine Gruppenvergewaltigung. Ellen will, dass wir das übernehmen.«
»Wir kümmern uns doch schon
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