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Eiskalte Verfuehrung

Eiskalte Verfuehrung

Titel: Eiskalte Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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einen Wandel vom wütenden Angreifer zur jämmerlichen Bittstellerin. Wie oft schon hatte diese Tour zum Erfolg geführt? Gabriel kaufte ihr das allerdings nicht ab.
    »Halt den Mund!«, herrschte er sie an und griff nach ihrem anderen Handgelenk, um sie außer Gefecht zu setzen, aber sie war schneller.
    Wütend, dass ihre Taktik nicht funktionierte, schrie Niki auf und holte mit der Pistole aus, die sie blitzschnell aus ihrem Mantel gezogen hatte. Gabriel riss seinen Kopf zurück, aber der Lauf erwischte ihn rechts außen am Auge und ließ seinen Kopf herumwirbeln. Niki rappelte sich hoch, stieß ihn weg, und der Schlag erwischte Gabriel so heftig, dass er einen Augenblick brauchte, um reagieren zu können. Niki kam auf die Beine und rannte davon, hob das Messer vom Boden auf und stürzte zur Hintertür.
    Gabriel schüttelte kurz benommen den Kopf, dann nahm er die Verfolgung auf.
    Lollys Herz schlug so wild, dass sie kaum zu atmen vermochte. Sie riss die Küchenschranktür unter der Spüle auf, griff sich aus der kleinen, offenen Werkzeugkiste den Hammer, der dort lag, seitdem sie denken konnte, und folgte beiden.

12
     
    Gabriel holte Niki auf der rückwärtigen Veranda ein. Die Kälte versengte ihm die nackte Haut. Bis auf seine nassen Jeans hatte er nichts an, nicht einmal ein Hemd, das er ausziehen und benutzen konnte, um ihr damit das Messer zu entwinden. Sie wirbelte herum, holte mit dem Messer aus, und er machte einen Satz nach hinten. Sie war nur ein Schatten in der Dunkelheit. Allein sein Instinkt und die Erfahrung, die er mit fürs Gefecht ausgebildeten Männern hatte, halfen ihm, der Klinge zu entgehen. Sie stand unter Drogen, war unberechenbar und tödlich wie der Teufel.
    Er wünschte, er hätte Zeit, um etwas zu packen, irgendetwas, das sich als Waffe verwenden ließ, um dieses Metzgermesser abzuwehren. Als Lolly seinen Namen gerufen hatte, da hatte er sofort reagiert, ohne innezuhalten und sich umzusehen. Er hatte ohne die Spur eines Zweifels gewusst, dass dieses mörderische Miststück nicht nur den Sturz den Abhang hinunter überlebt hatte, sondern es auch noch aus dem demolierten Auto zurück ins Haus geschafft hatte. Sein einziger Gedanke war gewesen, vor Niki bei Lolly zu sein.
    Niki schnellte vor, ging mit dem Messer auf ihn los, schnellte zurück. Sie verfehlte ihn, aber nur um Haaresbreite. Sie attackierte ihn erneut, und er sah, wie die Klinge des Messers auf seinen Bauch abzielte. Er machte einen Satz zur Seite, fasste dann nach ihrem Arm – und verfehlte ihn. Aus den Augenwinkeln sah er, dass sich an der Tür etwas bewegte, und ihm blieb fast das Herz stehen. Lolly!
    »Nicht!«, brüllte er.
    Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war, dass sie heraus in die Dunkelheit kam, wo er sie nicht von Niki unterscheiden konnte – Niki hingegen ganz genau wusste, wo Lolly war. Niki wirbelte herum, und er hörte ihr Lachen, als sie einen Satz machte. Er wusste, dass er sie nicht rechtzeitig erreichen konnte, um sie am Arm zu packen; er wusste, dass er nicht schnell genug wäre, um Lolly wegzureißen, aber er wollte es zumindest versuchen, obwohl sein Herz ihm zuflüsterte, dass es zu spät war, zu spät …
    Lolly schwang den Hammer. Sie konnte kaum den dunklen Schatten erkennen, der da auf sie zukam, aber Gabriel brüllte irgendwo drüben links, und da wusste sie, dass nicht er es war. Es war so finster, dass sie die Entfernung absolut nicht abschätzen konnte, aber sie holte so weit aus, wie sie nur konnte, und war fast erstaunt, als der Hammer mit einem ekelhaften Geräusch auftraf, ein dumpfer Schlag.
    Dann war Gabriel da, packte sie und katapultierte sie beide mit einem Bodyslam rasch zurück in den Windfang. Sie wusste, dass er es war, sie kannte seinen Körpergeruch, fühlte seine nackten Arme und seine nackte Brust. Sie stürzten auf den Boden, und durch den Aufprall fiel ihr der Hammer aus der Hand. Er rollte sich sofort weg, sprang auf die Beine und machte sich für Nikis nächsten Angriff bereit, aber … nichts passierte. Keine mit Drogen zugedröhnte Irre kam durch die Tür. Auf der rückwärtigen Veranda herrschte Stille.
    »Hol mir die Taschenlampe«, sagte Gabriel schwer atmend, und Lolly rappelte sich auf die Beine. Die Decke … Irgendwie hatte sie ihre Decke verloren, und sie war splitternackt, aber darüber wollte sie sich später Gedanken machen. Eisige Luft wehte durch die offene Tür und stach ihr ins Fleisch, als sie die Treppe hinaufhetzte, wo Gabriel bei der Ankunft

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