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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McCall Dinah
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Eher sind wir zu Dank verpflichtet.“
    Seine geheimnisvolle Erwiderung überraschte Isabella nicht weniger als das Angebot davor. Seit mehr als fünf Jahren nahmen die Klinikgründer nur noch wenige Patientinnen an. Isabella fragte sich, was diese Frau so besonders machte, dass ihr Onkel für sie seinen Ruhestand unterbrach. Sie warf einen Blick auf das alternde Trio. In ihrer vergnügten Stimmung schien keiner der Männer zu bemerken, wie erstaunt sie war.
    Die drei Onkel gingen zur Treppe und hatten bereits die ersten Stufen erklommen, als Onkel David plötzlich stehen blieb und sich umdrehte.
    „Isabella, ich denke, du solltest dir den Rest des Tages freinehmen.“
    „Wozu, um alles auf der Welt? Ich nehme mir nie frei.“
    „Genau deshalb“, sagte er. „Du solltest auch zum Friseur gehen und dir die Haare machen lassen. Geh zur Maniküre, gönn dir eine Massage, bei … dieser … du weißt schon, in diesem Schönheitssalon.“
    „Du meinst den Salon von Lola Bryan? Glaub mir, diesen Luxus werde ich mir nicht leisten, ohne einen guten Grund zu haben.“
    In dem Augenblick, als David zu einer Antwort ansetzte, trat Jack Dolan aus dem Speisesaal. David warf Jack einen nachdenklichen Blick zu und wandte sich wieder an Isabella.
    „Du hast einen Grund, und du weißt, welchen.“
    Verärgert über seine Einmischung in Dinge, die sie als ihre eigene Angelegenheit betrachtete, sagte Isabella nichts mehr. Die drei Männer gingen weiter die Treppe hinauf und waren kurz darauf aus ihrem Blickfeld verschwunden. Isabella drehte sich zum Empfangstisch zurück. Dort stand Jack Dolan. Der Tumult, den sein Anblick in ihr auslöste, war unbeschreiblich. Sie wusste nicht, ob sie ihn küssen oder schlagen sollte. Dann atmete sie tief durch.
    „Wie kann ich dir helfen?“
    Die Kühle in ihrer Stimme traf Jack mitten ins Herz. Er weigerte sich, auf den versteckten Vorwurf einzugehen.
    „Gibt es Wanderwege in der Umgebung?“
    Die Frage kam überraschend für Isabella. Ihre Antwort verriet, woran sie dachte.
    „Hast du gestern nicht genug Landschaft zu sehen bekommen?“
    In dem Augenblick, als die Entgegnung heraus war, hätte sie sich die Zunge abbeißen mögen. Sie hob den Blick zur Decke und holte tief Luft.
    „Entschuldige, ich muss wohl noch einmal ansetzen.“
    Jacks Mundwinkel zuckten, aber er schaffte es, weiterhin ruhig dreinzublicken. Eine Ahnung sagte ihm, dass es besser war, wenn er jetzt nicht in Gelächter ausbrach.
    „Ja, es gibt ein paar Wanderwege.“ Sie griff unter den Tresen und reichte ihm eine Karte. „Die Routen sind rot markiert und leicht zu finden. Bist du erfahren als Rucksackwanderer?“ fragte sie und fügte hinzu: „Wir hatten schon ungeübte Gäste, die sich im Hochgebirge verirrt haben. Ich möchte nur verhindern, dass so etwas noch einmal passiert.“
    Jack nahm die Karte. „Ich weiß, was ich tue.“
    Prima. Für sich selber konnte sie das nämlich nicht behaupten. „Sorg dafür, dass du genügend Trinkwasser dabeihast“, sagte sie. „Übernachten wirst du nicht draußen, oder?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich mache nur eine Tagestour.“
    „Dann viel Spaß. Und zieh dich warm an.“
    Jack seufzte. Wie er das Gefühl verabscheute, das er in diesem Augenblick hatte.
    „Isabella?“
    Ihr flammender Blick hätte einen Wald in Brand setzen können.
    „Was ist?“
    „Gestern habe ich …“
    „Du musst nichts erklären. Deine Botschaft war klar und deutlich. Sie ist angekommen.“
    Er seufzte abermals. „Es ist nicht, wie du glaubst.“
    „Das ist es nie.“
    „Verdammt, so habe ich das nicht gemeint.“
    Sie beugte sich vor und senkte ihre Stimme, damit niemand die Unterhaltung mithörte.
    „Ich habe nicht die Absicht, über dieses Thema noch einmal zu sprechen. War das deutlich genug?“
    Jack beugte sich ebenfalls vor. Seine Stimme bebte vor unterdrücktem Ärger.
    „Ich habe gehört, was du gesagt hast, was nicht bedeutet, dass ich mich danach richte. War das ebenfalls deutlich genug?“
    Isabella starrte ihn wütend an.
    Er starrte zurück.
    Das Telefon klingelte. Sie wandte sich zur Seite und hob den Hörer ab. Als sie den Kopf wieder nach vorn drehte, starrte Jack aus dem Fenster. Kaum hatte sie aufgelegt, wies er mit dem Finger nach draußen.
    „Wer ist dieser Mann?“
    Sie beugte sich über den Tresen, um zu sehen, wen er meinte.
    „Ach … das ist der Gärtner. Warum fragst du?“
    „Das Gesicht kommt mir bekannt vor.“
    „Wahrscheinlich hast du ihn beim

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