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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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mehrere Knöpfe am Handy und klemmte es zwischen Schulter und Ohr ein, während sie den Laptop wieder in seine Umhüllung schob. Inzwischen sollte sie Übung darin haben, aber immer wieder kämpfte sie mit den Velcro-Gurten, die den Computer hielten.
    „Hallo“, sagte eine Stimme in ihr Ohr.
    „Gwen, ich bin’s, Maggie. Gut, dass ich dich erwische.“
    „Wo steckst du denn? Du klingst, als würdest du vom Grund des Potomac anrufen.“
    „Nein, nicht vom Grund des Potomac. Viel schlimmer. Sicherheitsüberprüfung am National Airport.“ Sie lächelte, als sie sah, dass eine der Beamtinnen über ihre Bemerkung die Stirn runzelte. Prompt winkte sie Maggie mit ihrem Abtaststab beiseite. „Oh Mist, warte eine Minute, Gwen.“
    „Arme seitlich ausstrecken“, kommandierte die Frau. Maggie stellte ihren Laptop auf einen Stuhl, legte das Telefon darauf und folgte den Anweisungen, die sie auswendig kannte. So war das immer. Ständig wurde sie herausgewinkt, und sofort fing das Prüfgerät an zu piepsen.
    Sie nahm Schlüssel und Abzeichen aus der Tasche und legte sie ebenfalls auf den Laptop.
    „Setzen Sie sich und ziehen Sie bitte die Schuhe aus.“
    Maggie schlüpfte aus den flachen Schuhen und hielt dem Gerät die Sohlen hin. Dabei lächelte sie die Frau die ganze Zeit an. Die erwiderte die höfliche Geste jedoch nicht. Mit einem knappen Nicken ließ sie von Maggie ab und ging wieder zu den Schleusen, um den nächsten potenziellen Terroristen oder den nächsten Klugscheißer zu fangen.
    Maggie nahm ihr Handy auf. „Gwen, bist du noch da?“
    „Du lernst es wohl nie“, begann ihre Freundin zu tadeln. „Du bist FBI-Agentin. Gerade du solltest wissen, wie wichtig die Sicherheit am Flughafen ist. Und trotzdem kannst du es dir nicht verkneifen, die Leute zu ärgern.“
    „Ich ärgere niemanden. Ich kann nur nicht einsehen, warum ich am Schalter mit meinem Gepäck auch meinen Humor abgeben soll.“
    „Ich dachte, du hättest dir freigenommen. Wohin schickt dich Cunningham denn diesmal?“
    „Es geht nach Connecticut.“
    Schweigen, so ausgeprägt, dass Maggie schon glaubte, die Verbindung sei unterbrochen.
    „Gwen?“
    „Hast du etwas über Joan herausgefunden?“
    „Nein, noch nicht.“ Maggie suchte Flugsteig 11. Natürlich war es der, wo die Passagiere bereits an Bord gingen. „Ich dachte mir, ich suche selbst nach ihr. Vielleicht entdecke ich sie ja am Pool des Ramada Plaza Hotels beim Pina-Colada-Schlürfen.“
    „Maggie, das habe ich nicht von dir verlangt. Ich dachte nur, du hättest das vielleicht mit ein paar Telefonaten erledigen können. Du solltest nicht für mich nach Connecticut fliegen, schon gar nicht in deinem Urlaub.“
    „Warum nicht? Du sagst mir doch immer, ich müsste mal raus.“ Wo hatte sie bloß ihre Bordkarte hingesteckt? Gewöhnlich schob sie die in die Jackentasche.
    „Du musst auch raus, um wirklich Urlaub zu machen. Wann war dein letzter richtiger Urlaub, Maggie?“
    „Ich weiß nicht. Letztes Jahr war ich in Kansas City.“ Sie begann die vielen Fächer ihrer Computertasche zu durchsuchen. Irgendwo musste die Karte doch sein. Tullys Chaotentum schien allmählich auf sie abzufärben.
    „Kansas City? Das war vor zwei Jahren. Außerdem war das eine dienstliche Konferenz. Das war kein Urlaub. Weißt du überhaupt, was Urlaub ist?“
    „Natürlich weiß ich das. Das ist doch diese Sache, wo man sich irgendwo am Strand lümmelnd mit Pina Coladas, diesen Drinks mit den kleinen rosa Schirmchen, beduselt, sich einen schrecklichen Sonnenbrand holt und Sand an Stellen hat, wo ich wirklich keinen haben will. Das ist nichts, was mich interessieren könnte.“
    „Und in deinem Urlaub nach einer Vermissten zu suchen interessiert dich mehr? Also, wenn du schon mal nach Connecticut fliegst, könntest du vielleicht einen gewissen Herrn in der Nachbarschaft aufsuchen.“
    „Da ist sie ja“, sagte Maggie erleichtert, als sie die Bordkarte entdeckte. Sie war hinter den Laptop gerutscht, vermutlich als sie mit den Haltegurten gerungen hatte. Sie ignorierte Gwens Bemerkung über den gewissen Herrn, womit nur ein gewisser stellvertretender Staatsanwalt in Boston gemeint sein konnte. „Gwen, wenn es da noch etwas gibt, was du mir über Joan Begley sagen müsstest, wäre jetzt der geeignete Zeitpunkt dafür.“
    Schweigen am anderen Ende der Leitung.
    „Gwen?“
    „Ich habe dir alles gefaxt, was ich dir mitteilen kann.“
    Maggie bemerkte die sorgfältige Wortwahl. „Also Gwen, ehe du es aus

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