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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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zu konzentrieren. Falls das real war, spürte sie jemand ihre Hand drücken.
    „Maggie? Du musst zurückkommen, oder ich verzeihe dir das nie.“
    „Gwen?“ Das Reden tat weh, doch zumindest konnte sie es. Sie versuchte es wieder. „Wo bin ich?“
    „Du hast uns Angst gemacht, O’Dell.“
    Sie drehte den Kopf. Schon diese leichte Bewegung verursachte ihr Schwindel. Tully stand neben ihrem Bett.
    „Was ist passiert? Wo bin ich?“
    „Im Yale New Haven Medical Center“, erklärte Gwen ihr. „Du warst hochgradig unterkühlt.“
    „Sie mussten dir das ganze Blut abnehmen, es aufwärmen und dir wieder zuführen. Du kannst also nie mehr behaupten, kaltblütig zu sein.“
    „Sehr witzig.“ Gwen warf Tully einen warnenden Blick zu.
    „Was ist, darf man keine Witze mehr machen?“
    „Du hast uns wirklich in Angst versetzt, Maggie“, gestand Gwen und fuhr ihr mit der warmen Hand über die Stirn.
    „Was ist passiert?“
    „Maggie, du kannst dich vermutlich jetzt nicht mehr an viel erinnern. Wir können die Geschichte später durchgehen, wenn du kräftiger geworden bist, okay?“
    „Aber wie lange war ich weg?“
    „Seit Donnerstag.“
    „Und welchen Tag haben wir heute?“
    „Samstagabend, Liebes.“ Gwen hielt ihr immer noch eine Hand und strich ihr das Haar zurück.
    „Was ist mit Simon Shelby?“
    „Daran erinnert sie sich immerhin. Immer im Dienst, nicht wahr, O’Dell?“ neckte Tully und lächelte sie an. „Die County Deputys von New Haven haben ihn gestern Abend gefasst. Der Bursche ist wahnsinnig. Ich wette, der endet irgendwo in einer Gummizelle.“
    „Und Joan Begley kommt wieder in Ordnung“, fügte Gwen hinzu. „Sie ist im MidState Medical Center in Meriden. Es sieht ganz danach aus, dass Shelby ihr kleine Dosen Arsen verabreicht hat. Sie hat eine lange Genesungsphase vor sich, aber die Ärzte denken, sie wird wieder gesund.“
    „Ich dachte, ich würde sterben“, gestand Maggie. Daran konnte sie sich erinnern.
    „Das dachten die beiden Männer, die dich gefunden haben, auch“, erwiderte Gwen. „Luc Racine erzählte mir, er sei sicher gewesen, du wärst tot. Sie konnten keinen Puls mehr fühlen, und deine Pupillen reagierten nicht mehr auf Licht. Er sagte, Professor Bonzado hätte dich aber nicht aufgeben wollen. Da hattest du wirklich Glück, Maggie. Ein Mensch mit starker Unterkühlung kann leicht für tot gehalten werden.“
    „Sind sie hier, Luc und Adam?“
    „Sie kommen später vorbei. Tully, eigentlich könntest du sie schon anrufen.“
    Maggie glaubte, dass Tully und Gwen einen vielsagenden Verschwörerblick tauschten.
    „Ich bin gleich zurück.“ Tully drückte Maggie kurz die Schulter. „Ich soll dir von Emma ausrichten, dass sie gut für Harvey sorgt.“
    „Lass sie nur nicht in dem Irrglauben, sie könnte ihn behalten, Tully.“
    „Ja, ich weiß.“ Damit ging er.
    „Maggie, ich muss dir etwas beichten.“
    Sie wappnete sich vor einer unangenehmen Eröffnung und versuchte die Beine zu bewegen. Ja, es ging. Die Arme funktionierten auch.
    „Was tust du?“ Gwen lachte. „Wie ich sehe, geht es dir wirklich besser. Ich dachte nur, ich sollte dich vorwarnen. Deine Mutter ist hier. Sie macht unten in der Cafeteria eine Pause. Sie war seit Donnerstagnacht an deinem Bett.“
    „Ja, okay. Wow, dann hattet ihr ja wirklich Angst um mich, was?“
    „Das Verfahren, Menschen mit bedrohlicher Unterkühlung ins Leben zurückzuholen, kann tödlich enden“, erklärte Gwen, und die seit Tagen aufgestauten Emotionen waren ihr anzumerken. „Tut mir Leid. Aber ich habe mir wirklich Sorgen gemacht. Deine Mutter ist nicht die Einzige, die ich benachrichtigt habe. Du kannst mir böse sein, wenn du willst, aber ich habe noch jemanden angerufen.“ Gwen drückte ihr ein letztes Mal die Hand und ging zur Tür. „Sie können jetzt hereinkommen.“
    Patrick trat ohne Zögern ein und ging geradewegs zu Maggie ans Bett. Dort blieb er stehen und blickte auf sie hinunter.
    „Sie haben es dir gesagt?“
    „Und das ist auch gut so. Wer weiß, wie viele Besuche und Diät-Colas es dich sonst gekostet hätte.“ Er lächelte wie ihr Vater.
    „Du warst das“, sagte sie.
    „Was?“
    „Ich dachte, ich wäre tot. Ich dachte, ich hätte Dad gesehen, unseren Dad. Aber das musst du gewesen sein.“
    „Dann erzählst du mir irgendwann von ihm?“
    „Wie viel Zeit hast du?“ fragte sie lächelnd.
    Er setzte sich neben sie auf Gwens Stuhl. „Meine Schicht beginnt erst in einigen

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