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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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ihm entdeckt hatte. Die Ermittlungen waren noch keine Stunde alt, und Dr. Stolz sah in ihr bereits Konkurrenz. Das machte nichts. Sie war daran gewöhnt. „Üblicherweise sind die Kleidungsstücke, die der Bestatter dem Leichnam anzieht, sauber, richtig?“ fuhr sie fort. „Also müssen alle eventuellen Anhaftungen aus dem Leichenschauhaus stammen oder von einem anderen Ort, an dem sich die Leiche später befand.“
    Stolz nickte nur.
    „Vielleicht finden wir Rückstände vom Täter wie Haare oder Fasern auf dem Stoff. Er konnte den Schädel nicht öffnen, ohne Kontakt mit dem Körper zu haben.“
    „Er hat sich viel Mühe gemacht, um das Hirn zu entnehmen. Vielleicht verkauft er Teile als Unterrichtsmaterial an Colleges“, gab Bonzados Studentin zu bedenken, während sie Carl half, Beweisstücke zu sammeln, die aus dem Fass gefallen sein könnten. Die junge Frau schien emsig bemüht zu helfen und hielt Plastikbeutel auf, während Carl kleine Partikel mit der Pinzette hineingab.
    Maggie war beeindruckt, dass Carl bereits mehrere Beutel in der anderen Hand hielt. Ihr Inhalt sah nach Haar oder Pelz und einem Stück geknittertem weißen Papier aus.
    „Was ist das?“ Sie deutete darauf.
    „Ich bin mir nicht sicher“, sagte Carl und reichte ihr den Beutel. „Jedenfalls ist es keine Nachricht, falls Sie darauf gehofft haben. Es ist nicht mal Schreibpapier.“
    Maggie hielt das Papier prüfend gegen das Licht. „Sieht nach einer wachsartigen Textur aus.“
    „Wir sollten auf Wichtigeres zurückkommen“, grummelte Dr. Stolz. „Zum Beispiel auf das fehlende Hirn. Serientäter nehmen sich oft etwas vom Opfer mit: Kleidung, Schmuck, sogar Körperteile.“ Er blickte von Bonzado zu Carl, dann zu Watermeier und schließlich zu Maggie. „Als Trophäen, nicht wahr?“
    „Ja. Serienkiller machen das oft. Es gibt da nur ein kleines Problem“, betonte Maggie, dass alle stutzten und sie aufmerksam ansahen. „Mr. Earlman wurde nicht ermordet.

21. KAPITEL
    Adam Bonzado half seinem Studenten, Sandwichbeutel und Colas zu tragen, und behielt Simon im Auge. Ramona und Joe hatten sich buchstäblich in dieses Projekt gestürzt, aber Simon … nun ja, es war schwer zu sagen. Das blasse Gesicht und das ruhige Verhalten waren eher typisch für ihn. Als er sich anbot loszufahren, um den Lunch für die Gruppe zu holen, hatte Adam geglaubt, das sei eben typisch Simon, immer der Erste, wenn es darum ging, eine Besorgung zu machen oder eine Aufgabe zu übernehmen, und habe nichts mit dem Wunsch zu tun, von hier wegzukommen.
    Inzwischen beobachtete er ihn skeptisch, während sie sich einen Weg durch die wachsende Zahl von Reportern und Kameras bahnten. Officer Trotter von der State Patrol hatte die Medienleute zwar angewiesen, hinter dem Absperrband der Polizei zu bleiben, das hinderte sie jedoch nicht daran, sie mit Fragen zu bombardieren.
    „Professor, Jennifer Carpenter von WVXB, Kanal 12. Wann gibt es eine offizielle Erklärung?“
    Adam erkannte die attraktive Blondine mit der großen Brille wieder.
    „Ich bin nicht Leiter der Ermittlungen, Miss Carpenter. Sie müssen sich an Sheriff Watermeier wenden.“
    „Das habe ich bereits getan. Was genau finden Sie? Und warum verbergen Sie es?“
    „Wir verbergen gar nichts“, erwiderte Adam. Und als sie ihre Brille abnahm, bemerkte er, dass der Kameramann hinter ihr filmte. Mein Gott, das fehlte ihm gerade noch. Warum hatte er nicht die Klappe gehalten? „Wir versuchen nur, die Situation einzuschätzen. Sobald es uns möglich ist, werden wir Sie über unsere Erkenntnisse informieren.“
    Er drehte ihnen den Rücken zu und ging in Richtung Steinbruch. Da erst bemerkte er, dass Simon nicht mehr neben ihm war, sondern ihn bereits jenseits der Baumreihe erwartete.
    „Hyänen“, sagte er zu seinem Studenten, als er zu ihm aufschloss, und hoffte auf ein Lächeln.
    „Ich glaube, die mag Sie.“
    Adam sah ihn an und erwartete einen kecken Kommentar, da seine Studenten ihn oft mit seinem Singledasein aufzogen. Simon blieb jedoch ernst. Adam wusste, dass er älter war als die anderen, da er erst spät ins Forschungsprogramm aufgenommen worden war. Eigentlich schien er mehr in seinem Alter zu sein. Deshalb wirkte seine Bemerkung erstaunlich unreif. Trotzdem erwiderte Adam: „Ja, glauben Sie wirklich? Ich bin mir nicht sicher, ob sie mein Typ ist.“
    Bei Spezialagentin Maggie O’Dell war das schon etwas anderes. Sie wäre zweifellos sein Typ, wenn er denn einen bestimmten bevorzugen

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