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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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werden die Namen der Opfer bekannt gegeben?“
    „Wie lange geht das schon?“
    „Warten Sie!“ Watermeier brachte sie mit erhobener Hand zum Schweigen und hinderte Maggie am Weitergehen, indem er sie sacht am Arm zurückhielt. Sie warf ihm einen überraschten, ärgerlichen Blick zu, um ihm zu verdeutlichen, dass ihr Medienauftritt nicht abgemacht war. Ihm war das gleichgültig, denn ihm kam es darauf an, in einer Gemeinde in Pension zu gehen, die ihn respektierte. Und diese Gemeinde sollte verdammt nochmal den Eindruck haben, dass er alles in seiner Macht Stehende tat, sie zu beschützen.
    „Ich kann Ihnen keine Details nennen, außer dass es sich um versiegelte Fünfundfünfzig-Gallonen-Fässer handelt, die unter Felsbrocken verborgen waren.“ Er sprach betont langsam, so dass niemand sich später damit herausreden konnte, ihn falsch verstanden zu haben. „Mehr kann ich im Moment nicht sagen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass wir alles unter Kontrolle haben. Wir haben Experten am Fundort, die Beweisspuren sammeln, und wir haben …“
    „Aber was ist mit dem Killer, Sheriff?“ unterbrach ihn ein Zwischenruf von hinten. „Sie haben hier einen Serienkiller herumlaufen. Was unternehmen Sie dagegen?
    Herrgott nochmal, diese Arschlöcher waren darauf aus, eine Panik zu verursachen. Henry zog sich den Hut tiefer in die Stirn, als wolle er weitere Fragen daran abprallen lassen und zeigen, dass er sich nicht von ihrer Hysterie anstecken ließ.
    „Wir arbeiten daran“, log er. Es war erst der zweite Tag. Wie zum Teufel sollte er bereits eine Verdächtigenliste haben? „Deshalb haben wir Spezialagentin Maggie O’Dell hier vor Ort.“ Er schob sie leicht nach vorn. „Sie ist Profilerin beim FBI in Quantico, Virginia. Ihre Spezialität ist es, Täter dieser Art zur Strecke zu bringen. Sie sehen also, dass wir die besten Mitarbeiter im Team haben. Das ist alles für heute.“
    Diesmal packte er Maggie am Arm, um sie aus der Menge zu führen, und Officer Trotter machte ihnen den Weg frei.
    „Haben Sie bereits Verdächtige festgenommen, Sheriff?“
    „Wann werden wir mehr Informationen von Ihnen erhalten? Zum Beispiel ein Profil des Killers?“
    „Das wär’s für heute, Leute. Mehr habe ich im Moment nicht für Sie.“ Er winkte ihnen zu, bahnte sich wie ein Pflug seinen Weg und schob dabei hinderliche Kameras beiseite.
    Sobald sie die andere Straßenseite erreichten, entriss Maggie ihm ärgerlich den Arm und marschierte zu ihrem Ford Escort.
    Sollte sie ruhig sauer sein, das machte ihm nichts aus. Morgen reiste sie vielleicht schon wieder ab. Sie wollte ohnehin nur ihre Vermisste finden, und es bestand eine gute Chance, dass die im Leichenschauhaus auf sie wartete.

25. KAPITEL
    Maggie stand abwartend da, die Arme locker herabhängend, die Hände mit Handschuhen geschützt, während Dr. Stolz den Reißverschluss des Leichensacks aufzog.
    Sie war es gewöhnt, an Sektionen teilzunehmen. Ihre forensische und medizinische Ausbildung erlaubten es ihr, beim Platzieren der Leiche, dem Abnehmen von Körperflüssigkeiten bis hin zum Wiegen der Organe zu helfen. Allerdings wusste sie auch, wann sie sich zurückhalten sollte. Und dies war ein solcher Moment, wie Dr. Stolz ihr deutlich zu verstehen gegeben hatte. Deshalb wartete sie neben Sheriff Watermeier stehend ab, auf den sie immer noch wütend war, weil er sie benutzt hatte.
    Andererseits bezweckte sie etwas Bestimmtes mit ihrer Anwesenheit, und diese Aufgabe wollte sie erfüllen, um ihre Stippvisite beenden zu können.
    Trotzdem hielt sie sich zurück und widerstand dem Drang, helfend einzugreifen. Sie hätte zunächst die Brustwunde der Frau gereinigt, um den Stichkanal sowie Risse und Zerrungen am Wundrand zu begutachten, wovon es bei dieser klaffenden Wunde eine Menge geben musste.
    Dr. Stolz bemerkte offenbar ihre Ungeduld, denn er erklärte: „Die Wunde ist nicht die Todesursache, soweit ich das nach der vorläufigen Untersuchung feststellen kann.“ Er begann das lange, wirre Haar zu teilen und löste mit den behandschuhten Fingern vorsichtig trockene Blutkrusten, sodass an der Kopfseite eine halbmondförmige Wunde zum Vorschein kam. „Ich wette, das hier hat ihr für immer das Licht ausgeblasen.
    „Da war schrecklich viel Blut im Brustbereich“, stellte Maggie nur fest, um dem Doktor nicht offen zu widersprechen. „Sind Sie sicher, dass der Schlag gegen den Kopf nicht nur eine Bewusstlosigkeit verursacht hat?“
    Dr. Stolz sah Sheriff Watermeier an

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