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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Blässe, die eben noch in den meisten Gesichtern vorgeherrscht hatte, war bei allen wieder verschwunden. Niemand zuckte bei Bonzados Erläuterungen zusammen, alle hatten zu einer professionellen Haltung zurückgefunden.
    „Das hier wird eine ziemliche Sauerei“, stellte Bonzado fest und leuchtete mit einer zweiten Taschenlampe in das Fass. „Bei dieser Leiche hat sich bereits viel Gewebe aufgelöst.“
    „Na wunderbar“, sagte Dr. Stolz und zog gegen die plötzlich aufkommende kühle Brise seine Jacke über. Obwohl er darauf bestanden hatte, sie sollten die Fässer öffnen und sich vergewissern, dass sie tatsächlich Leichen enthielten, bemühte er sich nicht, selbst hineinzusehen. „Laden wir sie auf.“
    „Das ist interessant“, fuhr Bonzado fort und inspizierte immer noch den Inhalt. „Der Rücken der Leiche zeigt nach oben. Zumindest halte ich das für den Rücken. Da ist ein seltsames Muster auf der Haut.“
    „Sie meinen eine Tätowierung?“ Dr. Stolz war plötzlich interessiert, und Maggie warf ebenfalls einen weiteren Blick in das Fass. Im Schein von Bonzados Lampe leuchteten rote, im Gittermuster verlaufende Striemen auf dem Rücken der Leiche – besser gesagt, auf dem, was vom Rücken übrig war. Die Fliegen, vor allem ihre Maden, hatten ganze Arbeit geleistet und bereits einen Teil des Gewebes verzehrt. Maggie vermutete allerdings, dass sie ihren Haupthunger auf der anderen Körperseite gestillt hatten, beginnend in den feuchteren Regionen.
    „Das ist nur Livor mortis“, erklärte Dr. Stolz in einem Ton, als sei ihre Feststellung belanglos. „Er oder sie starb auf einer Unterlage mit diesem Muster. Das Blut setzt sich an der tiefsten Stelle ab, und auf der Haut zeichnet sich das Muster ab. Mein Gott, wie das stinkt!“ Angewidert den Kopf schüttelnd wich er zurück. „Henry, wir sollten hier aufhören. Ich muss zurück und mit den Obduktionen anfangen.“
    „Was ist mit dem anderen Fass?“ Der Sheriff deutete auf ein verbeultes Fass, das an der Seite lag. Dessen Inhalt hatte Maggie nicht gesehen. Offenbar hatten sie es vor ihrer Ankunft geöffnet.
    „Geben Sie es Bonzado“, erwiderte Dr. Stolz mit einer winkenden Geste über dem Kopf und ging bereits Richtung Straße davon. „Das sind nur Knochen. Damit kann ich nicht viel anfangen.“
    Maggie knöpfte sich die Jacke zu, da sie ebenfalls die aufkommende Kühle bemerkte. Die Sonne versank hinter dem Kamm, obwohl es noch recht früh zu sein schien. Bonzado und seine Studenten bereiteten das Fass für den Transport vor. Henry Watermeier gab ihnen die Richtung an, die sie nehmen mussten: auf die Lichtung zwischen den Bäumen zu und dann die Lehmpiste entlang, auf der die anderen Fahrzeuge gekommen waren. In dem Moment fiel Maggie etwas auf. Unter dem abgenommenen Deckel bewegte sich etwas Weißes im Wind.
    „Carl!“ rief sie und winkte den Techniker heran. „Sehen Sie sich das mal an.“
    Er ging neben ihr in die Hocke. „Verdammt.“ Er holte Beweisbeutel und Pinzette und zog vorsichtig ein Stück weißes Papier unter dem Deckel hervor, den Maggie leicht anhob.
    Das gleiche weiße, wachsartige Papier, das sie schon einmal gefunden hatten.
    In dem Moment spürte sie einen Stups am Ellbogen, drehte sich um und sah sich einem Jack Russell Terrier gegenüber, der ihr die Hand lecken wollte.
    „Da wir gerade beim Ausgraben sind“, begann Carl, „wenn Sheriff Watermeier diesen Hund hier noch einmal sieht…“
    „Verdammt nochmal, Racine!“ schimpfte der Sheriff.
    „Zu spät.“
    „Was habe ich Ihnen gesagt?“ schrie Watermeier den älteren Mann an, der von einem Fußweg zwischen den Bäumen herübereilte. „Sie sollen den Köter verdammt nochmal von hier fern halten!“
    „Tut mir Leid, Sheriff. Er hat manchmal so seinen eigenen Kopf. Komm her, Scrapple!“
    Doch der Hund hatte sich bereits gesetzt und schmiegte sich an Maggies Hand, während sie ihn hinter den Ohren kraulte.
    „Dann überzeugen Sie ihn irgendwie, dass er hier nichts zu suchen hat! Wir können nicht zulassen, dass er uns die Beweise wegschleppt.“
    „Ich vermute, er ist ein guter Suchhund, was?“ Maggie blickte lächelnd zu dem Mann auf, der verlegen und aufgeregt wirkte. Plötzlich fiel ihr Tullys Bemerkung ein, dass Detective Racine aus dieser Gegend stammte. „Racine? Haben Sie eine Tochter, die Julia heißt?“
    „Ich weiß nicht“, murmelte der Mann.
    Maggie stand auf und glaubte, sich verhört zu haben. „Wie bitte?“
    „Ja, natürlich. Jules.

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