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Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Titel: Eisrosensommer - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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an die Scheibe. Aber Tränen wollten sich einfach nicht einstellen.
    Zu Hause angekommen, rief sie als Erstes Fabian Schmücke an. »Fabian, ganz kurz: Ich war gleich nach der Schule auf dem Petershof. Alles okay. Lennart Peters hat versprochen, Jonas ab jetzt in Ruhe zu lassen. Ich wär froh, wenn du Jonas das ausrichten würdest.«
    »Toll, danke, Pia. Aber sag mal…«
    Pia verzog genervt das Gesicht. Sie hasste es, länger als unbedingt notwendig zu telefonieren. Und in ihrer jetzigen Verfassung hatte sie erst recht keine Lust dazu.
    »Ja?«
    »…wieso sagst du das Jonas nicht selbst? Ich bin davon ausgegangen, dass ihr… na ja: Ich dachte, ihr habt was miteinander.«
    Ja. Noch vor einer knappen Stunde wär ich auch davon ausgegangen.
    »Nein«, antwortete Pia.
    »Ach? Wieso hast du denn überhaupt Kontakt mit dem Typen aufgenommen?«
    Er mit mir. Nicht ich mit ihm.
    Sie war sich mittlerweile sicher, dass Jonas ihr damals absichtlich zum Bretschneider-Park gefolgt war.
    »Hab ich doch gar nicht. Er ist der Lover von meiner Nachhilfeschülerin. Weiter nichts.«
    »Aha…?«
    »Ehemaligen Nachhilfeschülerin«, setzte sie hinzu.
    »Na dann: danke, dass du dich in der Sache so toll kümmerst. Wie ich erfahren hab, ist er nämlich schon wieder auffällig geworden.«
    »Wer? Lennart Peters?«
    »Jonas. Geht wohl um einen geklauten Personalausweis.«
    »Ach so. Na, so was ist ja wohl keine große Sache.«
    »Doch. Wenn man damit Schindluder treibt und andere mit reinreißt.«
    Pia holte tief Luft. »Weißt du was, Fabian? Ich will das alles gar nicht wissen. Uns kann’s doch nur darum gehen, dass diese ganze unglückliche Geschichte auf dem Petershof für alle Beteiligten möglichst reibungslos vonstatten geht, oder? Also, bitte ruf Jonas Romeike an und sag ihm, dass er sich in Zukunft keine Sorgen mehr zu machen braucht, wenn er da aufkreuzt.«
    Fabian lachte.
    »Was ist denn daran so komisch?«
    »Ich wette, du wirst doch eines Tages Rechtsanwältin! Wenn man dich manchmal so reden hört…«
    »Die Wette verlierst du, Fabi. Ciao!«
    »Tschüssi. Und: danke!«
    Pia war froh, dass ihre Eltern bei einem Arbeitsessen im Falco waren: Das zog sich in der Regel bis weit nach Mitternacht hin. Sie schnappte sich die Tüte Chips, die von ihrer letzten Geburtstagsparty übrig geblieben war, und inspizierte das DVD- Regal.
    Schluss mit Nachdenken! Beine hoch und einen von Mamas schönen, alten Heulfilmen gucken! Titanic oder Stolz und Vorurteil!
    Sie entschied sich für »Titanic-zum-gefühlt-zwölften-Mal«, schlüpfte in ihren Pyjama und kuschelte sich in den Fernsehsessel ihres Vaters. Schon beim ersten Anblick des wunderschönen, zum Untergang geweihten Schiffs flossen bei Pia die Tränen, und noch bevor DiCaprio und Winslet ihre furiose irische Tanzeinlage beendet hatten, war sie eingeschlafen.
    Am nächsten Morgen fand sie unter den üblichen Facebook-Benachrichtigungen eine E-Mail von Therese Matussek, gesendet über den Account ihrer Tochter:
    »Meine liebe Pia,
    es tut mir ja so leid, was heute geschehen ist! Jetzt bist du bestimmt böse auf Becky, aber sie hat dir wirklich nicht wehtun wollen. Sie konnte doch nicht wissen, dass du dich in Jonas verliebt hast!
    Weißt du, als er in der Tür stand, hab ich es gleich gesehen: Auch Jonas ist ein Perlen-Kind! Und Becky hat es natürlich sofort gespürt: Perlen-Kinder erkennen einander! Und sie gehören zusammen! Sie werden die Welt mit ihrer kosmischen Weisheit in eine neue Dimension von Frieden und innerer Freiheit führen. Frieden, Freiheit und Liebe! Vor allem Liebe! Wünschen wir uns das nicht alle, Pia? Und wer sind wir denn, dass wir denen, die uns diese Geschenke bringen, im Wege stehen könnten?
    Ich wünsche mir sehr, dass du die innere Größe aufbringst, um trotz des Verlustes, den du jetzt vielleicht empfinden magst, die Freundschaft mit Becky fortzuführen.
    Mit herzlicher Umarmung, Therese M.«
    Darunter hockte ein animierter Clipart-Glitzerengel auf einer Wolke und winkte.
    Pia war froh, noch nicht gefrühstückt zu haben. »Da kommt einem echt der Kaffee hoch«, murmelte sie und betätigte die Löschtaste.
    Dann tippte sie den Text für einen Flyer in ihren Computer:
    »Latein-Nachhilfe von Oberstufen-Schülerin. 9 € /Std.«
    Nach kurzer Überlegung korrigierte sie das Ganze auf 10 € , fügte ein Foto des berühmten pompejanischen Sappho-Bildes als Eyecatcher hinzu, stibitzte, während der Drucker ratterte, eine sündhaft teure, angeblich irrsinnig

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