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Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Titel: Eisrosensommer - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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konnte ihr völlig egal sein!
    Von mir aus kann er anschließend bei Beckylein und ihrer Mutti nach Kräften über mich herziehen!
    Ihre Eltern legten keinerlei Protest ein, als sie gleich nach dem Mittagessen das Haus verließ. Die beiden waren schon seit dem Frühstück in flirtiger Stimmung und freuten sich ganz offensichtlich auf den familienfreien Nachmittag.
    In der S-Bahn tummelten sich jede Menge Ausflügler und Wochenendtouristen, und Pia war froh, als sie in den Bus umsteigen konnte. Sie ergatterte einen Fensterplatz.
    Es war beinahe schon hochsommerlich warm und Pia verkroch sich in die Lautkulisse ihres iPod und döste mit geschlossenen Augen vor sich hin. Love Is A Losing Game.
    Schönes Lied, verdammt traurige Geschichte. Kann ich jetzt echt nicht brauchen. Sorry, Amy.
    Sie klickte von Amy Winehouse auf Zaz. Je veux.
    Genau! Ich will! Ich will wissen, was Lennart gefunden oder rausgefunden hat! Und ob ich dabei Jonas begegne oder nicht, ist mir egal…
    Sie wippte im Rhythmus von Zaz’ Zweimannband mit der Fußspitze.
    … na jaaa: fast egal.
    Das Schrillen eines Martinshorns riss sie abrupt aus ihren Gedanken: Ein Unfallwagen überholte den Bus, stellte mitten im Überholvorgang die Sirene an und raste mit Blaulicht die Straße hinunter.
    »Idioten! Weit und breit niemand zu sehen!«, brabbelte ein angetrunkener älterer Mann. Er saß auf der anderen Seite des Ganges und der plötzliche Heulton hatte ihn äußerst unsanft aus dem Schlaf geschreckt.
    Hinter einer Anhöhe bog der Unfallwagen in einen Forstweg ein. Unmittelbar danach wurde der Bus von einem zweiten Fahrzeug überholt. Als auch der Polizeiwagen in den Forstweg einbog, verließen sämtliche Passagiere ihre Plätze und versuchten, vom fahrenden Bus aus einen Blick auf den Unfallort zu erhaschen.
    Pia merkte, wie ihr Herz begann, schneller zu schlagen: Gleich neben der Fahrbahn verlief der Reitweg, parallel zur Straße.
    Das ist kein Autounfall. Da muss was auf dem Waldweg passiert sein…
    Dann sah sie es: Ein schwarzes Pferd lag auf der Sandbahn, machte verzweifelte Versuche, sich aufzurichten, und brach wieder und wieder zusammen.
    Ein paar Meter weiter lag Lennart Peters am Boden. Bewegungslos. Das Türkis seines Polohemdes leuchtete durch das Spalier der Kiefernstämme. Neben ihm kniete ein kleiner Junge und telefonierte auf seinem Handy.
    »Anhalten!!! Bitte!!! Lassen Sie mich raus!!!«, hörte Pia sich schreien, aber der Mann hinterm Steuer fuhr weiter, ohne sich auch nur im Geringsten darum zu kümmern.
    An der Haltestelle stolperte Pia aus der Bustür und rannte, rannte, rannte.
    Als sie am Unfallort ankam, war der Notarzt gerade dabei, eine Kanüle zu legen.
    Lennart Peters lag mit offenen Augen da; immer noch bewegungslos. Seltsamerweise war eine Pupille deutlich größer als die andere.
    Es war nicht zu erkennen, ob er noch atmete.
    Ein paar Meter weiter stand eine Kindergruppe am Rand des Sandwegs. Einige weinten.
    Das verletzte Pferd gab röchelnde Schmerzenslaute von sich. Der untere Teil eines Vorderlaufs stand fast im rechten Winkel ab; das Bein war zwischen Fesselkopf und Wurzelgelenk gebrochen. Der andere Lauf blutete.
    Während die Sanitäter Lennart vorsichtig auf eine Bahre hoben, forderte eine Polizeibeamtin über Funk Verstärkung an.
    Aus der Ferne hörte man das Geräusch eines herannahenden Rettungshubschraubers.

8
    »Verdacht auf mittelschweres bis schweres Schädel-Hirn-Trauma mit, mit…« Lennarts Mutter schaute Hilfe suchend zu ihrem Mann.
    »…mit intrakranieller Blutung«, las Bernhard Peters von einem Computerausdruck ab.
    Pia hatte die beiden sofort wiedererkannt. Sie saßen auf einer der Raucherbänke vor dem Eingang der Neurochirurgie: Tamara Peters noch in Reitmontur, ihr Mann in Gummistiefeln und Arbeits-Overall. Offenbar waren sie Hals über Kopf in die Klinik gefahren.
    Zunächst hatte Pia sich nicht recht getraut, die beiden anzusprechen.
    Vielleicht empfinden sie das ja als Einmischung. Als »Freundin Ihres Sohnes« kann ich mich nun wirklich nicht bezeichnen.
    Trotzdem hatte sie es einfach nicht zu Hause ausgehalten:
    »…Sabotage…«, hatte einer der Sanitäter gesagt.Und nachdem der Rettungshubschrauber mit Lennart Peters an Bord verschwunden war, hatte irgendwer hinzugefügt: »…wenn er’s nicht überlebt, ist es Mord…«
    Kurz darauf war die Kripo angerückt.
    Jetzt, vor dem Eingang der Neurochirurgie, kam Pia sich lächerlich vor.
    Was hab ich hier zu suchen? Gar nichts!
    Doch

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