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Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Titel: Eisrosensommer - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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stressreduzierende Badetablette aus dem Vorrat ihrer Mutter und ließ sich genüsslich in das sprudelnd heiße Wasser sinken.
    Jonas, Lennart, Mutter Therese und ihre Super-Becky: Thema erledigt. Alles bestens.
    Am Mittwoch meldete sich ein schüchterner kleiner Junge mit osteuropäischem Akzent: »…und jetzt muss ich für mein deutsche Schule zwei Jahre nachholen.«
    »Das schaffen wir schon«, versicherte Pia, »und bei so viel Arbeit mach ich dir ’nen Sonderpreis.«
    Er kam gleich am nächsten Tag, deklinierte bereits fehlerfrei »rusticus«, »ancilla«, »aevum« und »aeternitas« und machte nicht die geringsten Anstalten, sich in Pias Privatleben einzumischen.

7
    Der Anruf erreichte Pia im Operncafé, eine Dreiviertelstunde vor Beginn der Vorstellung. Sie wartete, zwei Freikarten für die »Cavalleria« in der Hand, auf Nele und Christian, als ihr Handy klingelte.
    »Du, Pia, Fabian hier…«
    Als ihre Schwester und ihr Schwager-in-spe ein paar Minuten später angehetzt kamen, saß Pia mit hängenden Schultern an der Bar. Sie wirkte nervös und abwesend.
    »Lampenfieber?«, fragte Christian amüsiert.
    »Quatsch! Ich werd ja wohl noch ’n Korb mit Plastikweintrauben über die Bühne tragen können.«
    »Vorher vielleicht ’n Gläschen Schampus?«
    »Nee, danke«, Pia rutschte vom Barhocker und griff nach ihrem Rucksack. »Ich geh dann mal in die Maske.«
    Nele hielt sie am Ärmel fest. »Hey, was’n los?«, wisperte sie besorgt, »was mit deinem Lover?«
    »Hat sich ausgelovert«, antwortete Pia kurz angebunden und hob abwehrend die Hände, als Christian und Nele sie zu einem Mitternachtsdinner im Anschluss an die Vorstellung einladen wollten. »Danke, aber ich muss morgen früh raus.«
    »Morgen ist Sonntag, da steht kein Mensch früh auf«, stellte Nele lakonisch fest, »jedenfalls nicht freiwillig.«
    »Ist auch nicht freiwillig«, gab Pia ebenso lakonisch zurück.
    Und gelogen ist es außerdem. Aber ich will jetzt einfach in Ruhe nachdenken!
    »Vielleicht kannst du ja zwischen den beiden vermitteln, Pia. Oder du gehst morgen einfach mal nach dem Rechten schauen«, hatte Fabian am Telefon gesagt. »Jonas ist heute nämlich schon wieder einfach abgehauen. Er sagt zwar, dass Lennart ihn regelrecht weggejagt hat, aber Lennart Peters behauptet steif und fest, dass er Jonas überhaupt nicht zu Gesicht bekommen hat. Jedenfalls sind die Peters so nett und werden das nicht melden, wenn Jonas morgen Vormittag wie verabredet vorbeikommt.«
    »Und was hab ich damit zu tun?«
    »Du kannst doch gut mit diesem Lennart…«
    Das wär geprahlt!
    »…und mit Jonas.«
    Das wär gelogen.
    »…und dir liegt das Ganze doch auch am Herzen.«
    Im Gegenteil!
    Es war Pia in jeder Hinsicht schnurzpiepegal, ob Jonas seine Teen-Court-Auflagen zu erfüllen gedachte oder den Sonntag lieber im Bett mit der kosmisch erleuchteten Becky verbrachte, während deren bescheuerte Mutter im Namen der Evolution ekstatische Fruchtbarkeitstänze aufführte!
    Aber das konnte sie Fabian unmöglich auf die Nase binden. »Fabian, ich bin nicht Jonas Romeikes Babysitter, okay? Der muss selbst sehen, wie er klarkommt.«
    »Aha.« Fabian war sichtlich enttäuscht. »Ach, übrigens«, sagte er, bevor er auflegte, »Lennart Peters hat mich nach deiner Adresse gefragt. Er hat irgendwas gefunden. Im Pool oder so. Keine Ahnung, um was es geht. Er wollte auch nicht näher drauf eingehen.«
    »Aber…«
    »Keine Panik! Ich hab ihm weder deine Adresse noch deine Telefonnummer noch sonst was gegeben. Wenn du da morgen nicht selbst hingehen magst, kann er dir ja ’n Brief schreiben. Per Adresse Jugendhaus.«
    Während Daniel sie mit sizilianischer Sonnenbräune überzog, ging Pia das Telefonat wieder und wieder in Gedanken durch.
    Typisch Fabi. Korrekt wie immer: »Keine direkten Kontaktdaten weitergeben!« Und ich darf jetzt stundenlang nachgrübeln, worum es geht! »Er hat was im Pool gefunden oder so.« Nicht gerade aussagekräftig.
    Die Eifersuchtsdramen auf der Bühne verschafften Pia zumindest vorübergehend ein wenig Ablenkung. Nicht, dass sie das im Leben wünschenswert gefunden hätte – gesangsuntermalt schon gar nicht -, aber als zur Strafe für fortgesetzte Untreue zweimal kräftig Kunstblut auf den Bühnenboden tropfte, konnte Pia sich einer gewissen Genugtuung nicht erwehren.
    Am nächsten Morgen fasste sie einen Entschluss: Offenbar wollte Lennart Peters ihr irgendwas Wichtiges mitteilen, und ob Jonas das nun mitkriegen würde oder nicht,

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