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Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Titel: Eisrosensommer - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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die Ställe ausmisten. Hat er aber nicht gemacht.«
    Eins der Mädchen kicherte hinter vorgehaltener Hand. »Hat lieber mit Superblondie rumgeknutscht!«
    Laura zog abschätzig die Nase hoch und entfernte die übrig gebliebene Feuchtigkeit mit einem gekonnten Schwung ihres Unterarms. »Echt abartig, was die da abgezogen haben! Und was die Tussi sonst hier zu suchen hatte, weiß kein Mensch!«, schniefte sie empört.
    Das andere Mädchen kicherte erneut. »Wenigstens hat sie sich ihren albernen Fummel total eingesaut! Die kommt bestimmt nicht mehr!«, erklärte sie schadenfroh.
    »Wie… eingesaut?«, fragte Pia.
    Laura zuckte die Achseln. »Weiß der Geier, wo die sich rumgewälzt haben. Jedenfalls waren die beiden total verdreckt, als sie abgehauen sind.«
    Pia überlief eine Gänsehaut.
    Was ist, wenn die beiden gemeinsam…
    »War das vor oder nachdem das mit Nagual passiert ist?«
    Das Mädchen zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Jedenfalls ganz sicher erst, nachdem Lennart mit Finesse raus ist.«
    »Das heißt: nach vier«, ergänzte Laura.
    »Und am Tag, als Lennart verunglückt ist?«
    Die Mädchen steckten die Köpfe zusammen und berieten sich untereinander.
    »Nichts mitgekriegt.« Laura zuckte bedauernd die Achseln. »Lennart ist wie immer um vier mit Finesse raus, aber die komische Tussi und der Typ sind hier nicht aufgetaucht. Weder vorher noch nachher.«
    »Danke.«
    »Und? Willst du nicht mal ’ne Runde reiten?«, fragte Laura kumpelhaft, als Pia sich zum Gehen anschickte.
    »Ein andermal vielleicht.«
    Sie musste den Kindern ja nicht auf die Nase binden, dass sie als Fünfjährige von einem Kirmes-Pony gebissen worden war und jegliche Art von Einhufern ihr seitdem einen Höllenrespekt einflößten.
    »Ciao, Laura! Ciao, Mädels.«
    Anschließend hatte Pia hin und her gegrübelt, was sie mit diesen neuen Informationen anfangen sollte. Sie hatte sich geschworen, keinerlei Verdächtigungen in die Welt zu setzen, solange es keine handfesten Beweise gab; erst recht nicht, wenn sie Jonas betrafen.
    Aber obwohl ihre Nachforschungen eher verwirrende neue Erkenntnisse brachten und trotz ihrer Pferdephobie fuhr sie gerne zum Petershof raus. Sie hatte sich inzwischen sogar allerlei Spezialkenntnisse in Sachen Karnivoren angelesen. Unter anderem, dass die Pflanzen, die Nele als »Designer-Klo mit offenem Deckel« bezeichnet hatte, Nephentes argentii hießen.
    »…und die klebrige grüne Rosette, die an Prilblümchen erinnert, hört auf den schönen Namen Drosera sessilifolia.«
    Sie saß an Lennarts Bett und zeigte ihm die Fotos, die sie von seiner Fensterbank gemacht hatte. »Siehst du? Alles bestens! Und die Venusfliegenfalle lässt dich grüßen!«
    Wahrscheinlich würde er jetzt gern irgendwas Nettes oder einfach nur »Danke« sagen, dachte Pia.
    Aber Lennarts Zustand hatte sich nicht gebessert. Seine Lippen bewegten sich nicht. Kein Lächeln. Nichts.
    Sie malte sich aus, wie es sein musste, einfach daliegen zu müssen, ohne sich rühren zu können und ohne zu wissen, ob es je wieder ein normales Leben geben würde.
    Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, hob Lennart seine Hand. Pia stutzte. Sie hatte nichts gefragt, was eine Ja-Nein-Antwort erfordert hätte.
    Lennarts Hand verharrte in ihrer Position. Pia zögerte einen Moment, weil sie Angst hatte, die Geste falsch zu verstehen. Doch schließlich fasste sie sich ein Herz, legte Lennarts Hand in die ihre und hielt sie fest umschlossen.
    Seine Hand war überraschend warm und kraftvoll und Pia durchrieselte ungewollt ein ganz und gar nicht zu einem Krankenbesuch passender Schauer.
    Hey, Pia, verwechsel das jetzt nicht mit romantischem Händchenhalten!
    Sie hätte sich ohrfeigen können, aber sie wurde tatsächlich ein bisschen rot und traute sich nicht, Lennart in die Augen zu schauen.
    Stattdessen wanderte ihr Blick zu seinem Nachttisch. Dort stand die billige, silberfarben lackierte Plastikversion eines Jugendstilrahmens. Auf dem Bild darin schaute ein aufgekratzter kleiner Bordercollie mit leuchtenden Augen in die Kamera; offenbar in Erwartung eines Leckerbissens oder von etwas, das dieser Art von Hunden am allerbesten gefällt: Spielen, Toben, Abenteuer.
    »Ist das Nagual?«
    Lennart drückte zweimal kurz hintereinander Pias Hand.
    »Nein?!«
    Erst jetzt stellte Pia fest, dass es sich bei dem Bild um einen Computerausdruck handelte: In der oberen linken Ecke sah man deutlich das Fragment eines Werbetextes.
    Aus irgendeiner Illustrierten eingescannt

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