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Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Titel: Eisrosensommer - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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anzubringen, schloss Lennart Peters die Tür hinter sich ab und ließ sich in seinen Ohrensessel fallen.
    Eine Fliege schwirrte ziellos im Zimmer umher.
    Aus dem Augenwinkel konnte er beobachten, wie sich das kleine, blau schillernde Insekt arglos auf dem Fensterbrett niederließ. Sein Summen verstummte.
    Lennart schloss die Augen und kraulte gedankenverloren den Kopf seiner Hündin.
    Erneut ein kurzes Summen, dann war es still.
    Als Lennart seine Augen wieder öffnete, war das gezahnte Klappmaul der Venusfliegenfalle geschlossen.
    »Lass dir’s schmecken, Kleine«, murmelte Lennart.
    Er hatte gelesen, dass Pflanzen besser gedeihen, wenn man mit ihnen redet.
    Auf fleischfressende Pflanzen schien das ganz besonders zuzutreffen: Die ganze Fensterbank war davon überwuchert.
    Pia hatte die Sache mit Lennart Peters – und damit den Anlass, bei dem sie Jonas kennengelernt hatte – schon nach dem ersten Kuss erfolgreich verdrängt: Sie hatte Schmetterlinge im Bauch, wenn sie nur an Jonas dachte, und ertappte sich sogar dabei, im Kaufhaus einen Hauch seines Parfums auf ihr Handgelenk zu sprühen und hingerissen daran zu schnuppern.
    Sie hatte noch nie einen Jungen kennengelernt, der Parfüm benutzte. Eau Sauvage von Dior. Bei den Preisen musste Jonas’ Taschengeld verdammt üppig bemessen sein.
    Pia und Jonas fielen auf, wenn sie zusammen unterwegs waren. Das heißt: Jonas fiel auf, mit seinen rabenschwarzen Locken und dem romantischen Samtjackett. Pia kam sich neben ihm – trotz cooler Vintage-Brille - wie ein unscheinbares graues Mäuschen vor. Und uncool war sie obendrein. Jedenfalls kam sie sich gleich am zweiten Abend so vor.
    Jonas hatte nach der Vorstellung am Bühneneingang auf sie gewartet. Er stand – seltsamerweise etliche Meter entfernt – in der Goethestraße und hielt einen dicken Strauß langstieliger Rosen in den Händen: Pia war hingerissen!
    Bis sie im Näherkommen dicke rote Tropfen zwischen seinen Fingern hervorquellen sah. Sie erschrak bis ins Mark. »Jonas!«, schrie sie. »Pass auf! Die Dornen!«
    Als das Blut in Strömen über Jonas’ Hände lief, war sie in heller Panik auf ihn zugerannt. »Hör auf! Du tust dir weh!«
    Doch Jonas lächelte und stand ungerührt da, während sich zu seinen Füßen kleine rote Pfützen bildeten.
    Als Pia unmittelbar vor ihm stand, begann er, schallend zu lachen. Hinter ihm tauchte Daniel, der Masken-Azubi, auf und stimmte in das Gelächter ein.
    »Blutkissen!«, kicherte Daniel und bearbeitete Jonas’ Hände mit Papierhandtüchern. Die beiden amüsierten sich königlich!
    Pia brauchte einen Moment, bis sie verstand: Die beiden Jungs waren anscheinend, während Jonas vor dem Opernhaus auf sie wartete, ins Gespräch gekommen und hatten sich das Ganze als tollen Gag ausgedacht: Bühnenblut, eingeschweißt in kleine Plastiktütchen, die man einfach nach Bedarf zerquetschen konnte!
    Pia lachte nicht mit. Sie fand das alles überhaupt nicht komisch und die Stimmung zwischen ihr und Jonas war nachhaltig getrübt. Bis Jonas ihr die Haare zur Seite strich, sie in den Nacken küsste und »sorry…« flüsterte; eingehüllt in einen Hauch von Eau Sauvage. »War nicht meine Idee. Aber dieser Daniel fand’s irre komisch und hat gewettet, dass du drauf reinfällst. War dumm von mir… Sorry… Okay?«
    Sie hatte »okay« gesagt und versucht, das Ganze als blöden Scherz abzutun. Aber es wirkte nach.
    Bin ich verklemmt? Humorlos? Nachtragend? Zickig?
    Sie bedauerte nicht zum ersten Mal, dass nach Amelies Umzug nichts von ihrer früheren Nähe und Vertrautheit übrig geblieben war. Ihr Verhältnis hatte sich innerhalb kürzester Zeit von »beste Freundin« auf ein paar Facebook-Frozzeleien reduziert. Wahrscheinlich hätte Amelie die Aktion der beiden Jungs mit »saublöde Puberto-Nummer« kommentiert und ihr nach Kräften den Rücken gestärkt. Aber sicher war Pia sich da nicht.
    Einen Tag später lud Jonas Pia ins Mona Lisa ein.
    Candle Light Dinner! Und das mit siebzehn!
    Und teuer war es außerdem.
    »Jonas, das mit dem Geld ist mir peinlich! Ich kann mich beim besten Willen nicht revanchieren, und deshalb…«
    »Quatsch. Meine Alten verdienen genug.«
    »Meine auch, aber darum geht es doch gar nicht!«
    »Ich bin schon mit dreizehn regelmäßig auswärts essen gegangen. Wenn meine Alten bei Meisterschaften waren oder so.«
    »Aber das hat doch nichts mit uns beiden zu tun!«
    »Eben.«
    Er hatte lässig die Rechnung bezahlt und zum Abschied hatten sie sich am Taxistand

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