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Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Eisrosensommer - Die Arena-Thriller

Titel: Eisrosensommer - Die Arena-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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seines Vampirprinzen-Outfits überhaupt nicht, und so verbrachten sie die Nächte in den wesentlich teureren Nobel-Klubs der Stadt. Dass sie beide noch keine achtzehn waren, schien die Türsteher nicht zu stören. Die meisten begrüßten Jonas wie einen alten Bekannten, und die jeweiligen Barkeeper schenkten ihnen ohne nachzufragen Mai Tais, Pina Coladas oder Caipirinhas aus.
    Auf Pias fragenden Gesichtsausdruck hin hatte Jonas gelacht und einen abgegriffenen Ausweis aus der Hosentasche gezogen. »Perso von meinem Cousin. Niko Wagenbreth, zwanzig. Mit ’n bisschen Fantasie hat er sogar Ähnlichkeit mit mir.«
    Mit sehr viel Fantasie, dachte Pia angesichts des blond gesträhnten Mondgesichts, das ihr auf dem Passfoto entgegengrinste.
    Ihr Taschengeld schmolz bei zehn Euro pro Cocktail rapide dahin, und nie vor zwei, drei Uhr ins Bett zu kommen, fand sie auf die Dauer auch nicht so prickelnd. Aber Jonas war offenbar eine echte Nachteule.
    Als sie nach der Generalprobe Seite an Seite in den Liegestühlen des La Boum lagen – diesmal hatte Pia sich mit der Wahl der Location durchgesetzt –, fielen ihr vor Müdigkeit beinahe die Augen zu.
    »Du, Jonas, morgen Nachmittag hab ich nichts weiter vor. Hast du nicht Lust, mal zu mir zu kommen?«
    Sie konnte es kaum erwarten, Jonas ihr Zimmer zu zeigen: Was sie da aus E-bay-Schätzen, Flohmarktstücken und alten Vorhangstoffen zusammengestellt hatte, war – wie bis jetzt jeder bestätigt hatte – spektakulär, und Pia brannte geradezu darauf, Jonas mit ihrem selbst geschaffenen Paradies zu beeindrucken.
    Statt einer Antwort schaute Jonas ihr tief in die Augen.
    Pia wusste nicht recht, ob das Kribbeln, das er mit dieser Nummer regelmäßig bei ihr verursachte, erotisierend oder eher beängstigend war.
    Irgendwie beides gleichzeitig.
    »Hattest Du schon mal Sex…?«
    Pia war wie vom Donner gerührt. »W. . .was?«, stotterte sie und merkte, dass sie feuerrot wurde.
    Jonas grinste. »…on The Beach. Sex On The Beach: Cranberry-Juice, O-Saft, Pfirsichschnaps und Wodka.«
    »Ich… Oh, ach so… N-n-nee… Wieso?«
    Ihr war klar, dass Jonas sie mit Absicht aufs Glatteis geführt hatte, auch wenn er der Bedienung mit Unschuldsmiene »Zwei Sex On The Beach« hinterherrief und sich mit »Wirst sehen: echt lecker!« zu ihr zurückwandte.
    Pia überlegte hektisch, ob es angebracht war, Jonas zu beichten, dass sie bis dato weder Sex On The Beach noch überhaupt irgendwelchen Sex gehabt hatte.
    Jedenfalls keinen ernst zu nehmenden.
    »Und?«, fragte Jonas, ohne Pia Zeit zu lassen, ihre Gedanken und Gefühle zu sortieren. »Hast du oder hast du nicht?«
    Also dann: Kurz und schmerzlos raus damit!
    »Nicht.«
    »Und?«
    »Was?«
    »Lust?«
    »Schon.« Pia zögerte. »Nur irgendwie…«
    Irgendwie ging ihr das alles zu schnell und irgendwie war ihr das alles zu unromantisch. Und sie war enttäuscht, dass Jonas noch nicht einmal ansatzweise auf ihre Einladung eingegangen war. Aber das traute sie sich einfach nicht auszusprechen.
    Als Jonas sie am Premierenabend in eine der leer stehenden Garderoben zog und auf die durchgesessene alte Liege zusteuerte, die dort stand, klopfte ihr das Herz bis zum Hals. »Jonas, nein! Was ist, wenn jemand hier reinkommt?«
    »Wer denn? Die sind doch alle unterwegs zur Premierenfeier.«
    »Aber kann doch sein, dass jemand was vergessen hat und und hierher zurückkommt, und…«
    »Na und? Das ist doch gerade der Kick…«
    Einen Moment lang überlegte Pia, ob sie einfach alles geschehen lassen sollte. Das erste Mal war ja – laut der einschlägigen Internet-Seiten – ohnehin meist nicht so toll. Vielleicht sollte sie einfach versuchen, nicht weiter darüber nachzudenken.
    Einfach ruhig bleiben und an was Schönes denken…
    Es ging nicht. Als sie merkte, dass ihr Tränen in die Augen stiegen, sprang sie auf.
    »Bitte nicht!«
    »Okay«, sagte Jonas, stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.
    »Jonas! Warte!« Pia knöpfte hektisch ihr Kleid wieder zu und stürzte ihm hinterher. Aber als sie die Garderobe verließ, war Jonas bereits im Treppenhaus verschwunden.
    Zu Hause angekommen gab Pia die Versuche, ihn auf seinem Handy zu erreichen, auf und weinte sich in den Schlaf.
    Am nächsten Morgen schüttelte Barbara Canisius angesichts Pias rot verschwollener Augen besorgt den Kopf. »Ach du lieber Himmel, Mäuschen, wie siehst du denn aus? Bist allergisch gegen das Waschpulver, hm?«
    »Genau. Allergisch. Das wird’s wohl sein.« Der ironische

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