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Eistochter

Eistochter

Titel: Eistochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Rae Miller
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aber sein Griff verstärkt sich, bis ich mich krümme und nach Luft schnappe.
    Eloise kommt zu mir gelaufen und hilft mir auf. »Alles in Ordnung?«
    Ich antworte nicht. Meine Augen verengen sich zu Schlitzen. Ein Mädchen steht neben Beck. Ihr glänzendes goldblondes Haar weht in der leichten Brise.
    »Wer ist das?« Ich verhehle meine Eifersucht nicht.
    »Ach, die. Das ist Quinn. Sie ist eine unglaubliche Sängerin.« Eloise dreht sich die Haare zu einem lockeren Knoten zusammen.
    »Wirklich?« Eine kleine, heiße Masse nistet sich in meinem Herzen ein. Dieses Mädchen, Quinn, die große Sängerin, steht zu nahe bei Beck. Ich balle die Fäuste. Quinn lacht und streckt die Hand aus, um ihn zu berühren. Als ihre Hand seinen Rücken streift, macht sie einen Satz rückwärts, als hätte sie einen elektrischen Schlag bekommen. Beck hat gar nichts bemerkt und spielt weiter mit Bea.
    Eloise quietscht entzückt. »Das hast du getan, nicht wahr?«
    Ich zucke mit den Schultern.
    »Oh ja, das hast du!« Sie hebt die Hand und wartet darauf, dass ich sie abklatsche.
    Ich ignoriere Eloise und versuche mich zu beruhigen, indem ich meinen Anhänger reibe. Der Hass auf Quinn schwelt immer noch in mir, und so wende ich der Szene am anderen Ende des Rasens den Rücken zu und stemme die geballten Fäuste auf die Oberschenkel. Du bist stärker, Lark. Du musst diesen Gefühlen nicht nachgeben. Beschämung durchflutet mein Gewissen. »Glaubst du, dass das etwas Gutes ist? Was für eine Lehrerin bist du bloß? Ich habe dem Mädchen wehgetan!«
    Eloise zieht die Brauen zusammen, so dass sich winzige Fältchen zwischen ihren Augen bilden. »In Ordnung. Was würdest du sagen, wenn ich dir erzählen würde, dass ich Quinn erfunden habe? Dass nur wir sie sehen konnten?«
    »Du … Was?« Ich sehe mich nach Beck und seinen Begleitern um. Quinn steht immer noch an derselben Stelle wie zuvor und rührt sich nicht. Niemand achtet auf sie, obwohl sie sich nun mitten in einem übermütigen Ballspiel befindet. Mir steht der Mund offen. Ich habe irgendwie auf Eloises Kräfte eingewirkt. Obwohl ich ummantelt bin und angeblich niemandem schaden kann, habe ich das getan. Oder vielleicht wirkt meine Macht auch nur bei imaginären Menschen? Hmm.
    »Warum hättest du das tun sollen?«, frage ich.
    »Ich musste sehen, wie du arbeitest.« Sie macht es sich im Gras bequem, die Beine zu einer Seite angezogen, und klopft auf den Boden neben sich. »Komm, setz dich zu mir.«
    Ich zögere, unsicher, ob ich ihr vertrauen soll. Sie hat mich gerade dazu verleitet, jemandem wehzutun, obwohl diese Person nur eine Einbildung war.
    »Hat Beck dir die geschenkt?« Bei der Erwähnung seines Namens sehe ich wieder dorthin, wo er eben noch mit Bea gespielt hat. Sie haben sich weiter in Richtung Zeltstadt entfernt, und ich beobachte, wie sie darin verschwinden.
    »Was?«
    Sie deutet auf ihre Brust. Meine Kette. Schon wieder die Kette! »Warum interessieren sich alle so dafür?«
    »Sie ist sein Unterpfand. Das bedeutet, dass er dich mag.« Sie klopft erneut auf den Boden und wartet auf mich. Ich sehe wohl verwirrt aus, denn Eloise lacht. »Er mag dich, und wenn du herumläufst und die Kette trägst, dann weiß jeder, was das heißt – er ist dir treu ergeben.« Sie zieht verschwörerisch die Augenbrauen hoch. »Das bringt seine Eltern und ein paar andere um den Verstand.«
    »Na, in dem Fall werde ich sie nie wieder abnehmen.«
    Eloise kichert. »So ist es richtig.«
    Ihre Freundlichkeit mir gegenüber ist seltsam, und ich fühle mich fast wieder wie ein normales Mädchen. Fast. Bevor ich mich davon abhalten kann, sprudelt es aus mir hervor: »Du hast also keine Angst vor mir?«
    Eloise scheint die Frage nicht seltsam zu finden. »Natürlich nicht. Du hast viel Feuer.«
    »Das meinst du aber im Guten, oder? Nicht dass ich einen Brand legen werde oder so?«
    »Oh, absolut!« Eloise klopft wieder auf den Boden, und ich setze mich neben sie. Ein kleines Flattern breitet sich in meinem Bauch aus. Ich habe endlich eine Freundin.
    Eloise legt sich ins Gras und sieht in den Himmel oder besser gesagt in die Kuppel auf. »Ich würde mir um Beck keine Sorgen machen. Er ist dir ergeben. Er hat uns sogar während der Ummantelung ein paar Probleme bereitet.«
    »Wie meinst du das?«
    Sie hält sich eine Pusteblume an die Lippen, bläst und verteilt die weißen Fädchen auf ihrem ausgestreckten Oberkörper. »An dem Abend auf dem Rasen, als du ummantelt wurdest, musste jede anwesende

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