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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Quinn
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Möglicherweise folgen die Vampire unserer Spur. Wagen eins übernimmt weiterhin die Führung. Die übrigen Wagen folgen im Abstand von jeweils zehn Metern. Einwände? Erbitte Bestätigung. Ende!«
    Viermal drang eine zustimmende Meldung aus dem Lautsprecher.
    »Ihr habt es gehört«, sagte Logan. »Von jetzt an wird alle Stunde der Fahrer ausgetauscht. Wenn jemand übermüdet ist, sagt er es, klar? Wir können uns einen Unfall nicht leisten.«
    Es wurde immer dunkler, und Logan gab Befehl, die Scheinwerfer einzuschalten. Kräftige, breitgefächerte Lichtfinger krochen über die Schneelandschaft. Die Geschwindigkeit des Konvois verlangsamte sich auf vierzig Stundenkilometer, und trotzdem erschütterte ein ums andere Mal ein schwerer Stoß das Gefährt, wenn die Ketten gegen einen vorstehenden Stein oder gegen einen unsichtbaren Baumstamm prallten.
    Die Nacht war schwarz und wolkenverhangen. Gleichmäßig brummten die Motoren.
    Im Funkgerät knackte es.
    »Wagen fünf an Wagen eins bis vier. Ich glaube, wir werden verfolgt!«
    Der Sprecher schluckte. »Ab und zu taucht im Licht der Rückstrahler ein Schatten auf. Vielleicht täuschen uns unsere Nerven, aber ...«
    Der unvollendete Satz drückte mehr von der Angst des Sprechers aus, als sämtliche Worte.
    »Beobachten Sie weiter«, antwortete Logan. »Wenn Sie schlüssig wissen, daß wir verfolgt werden, melden Sie sich wieder.«
    »Gut. Hoffentlich spielen uns die Nerven einen Streich.«
    Logan schwieg. Er sah zu Nogger, zu Rubett, der klein und furchtsam auf dem Sitz hockte, zu Sandra hinter dem Steuer und zu Tomtom Kezikewa, dessen indianische Ruhe offenbar durch nichts zu erschüttern war.
    »Wagen eins, bitte melden... Wagen eins! Meldet euch, verdammt noch mal!«
    »Ja, hier Logan!«
    »Hier Wagen fünf! Logan, hinter uns ist eine ganze Horde Vampire. Mindestens fünfzig, wahrscheinlich noch mehr. Man kann es nicht genau einschätzen. Das Licht ist zu ungewiß, und sie wirken wie eine graue, unregelmäßige Mauer.«
    »Wie weit sind sie noch von euch entfernt?«
    »Nicht viel, höchstens vierzig Meter. Was sollen wir machen?«
    »Rücken Sie näher an Wagen vier heran. Wir werden versuchen, unser Tempo zu steigern.«
    »Eine verflucht riskante Sache bei dieser Finsternis. Wäre es nicht besser, den Biestern eins auf’s Fell zu brennen?«
    Unwillkürlich schüttelte Logan den Kopf. »Nein, das wäre Verschwendung. Gegen Kugeln sind sie immun.
    Nur Feuer kann sie vernichten. Und sie fürchten sich auch vor der Wärme.«
    »Dann kann uns ja nichts passieren, solange die Heizung läuft.« Der Sprecher atmete auf. »Oder?«
    »Ich glaube nicht«, entgegnete Logan. »In den Rovern sind wir relativ sicher. Also, Sie rücken jetzt näher ’ran, und wenn sich die Situation verändert, geben Sie Bescheid. Ende!«
    »Ende!«
    »Mist!« preßte Nogger zwischen den Zähnen hervor. »Diese vermaledeite Kälte scheint die ganze Brut aus ihren Löchern zu locken. Und wie führen sie direkt nach Bunker’s Hope!«
    Logan kniff die Lippen zusammen. »Wir haben keine andere Wahl.«
    Er sah nach hinten. Wagen 2 kam allmählich näher, und hinter dem Rover wurden auch die Lichter der restlichen drei Fahrzeuge größer.
    »Logan!« gellte es aus dem Lautsprecher.
    Der Polizeichef fuhr zusammen. »Was ist?«
    »Sie – sie haben unseren Rover erreicht, Logan! Sie sind überall um uns herum, hören Sie! Überall! Und ... Sie schweben über dem Boden! Sie laufen nicht, Logan . . . Diese Ungeheuer laufen nicht, sie fliegen wie die Vögel, und sie sind schneller als wir!
    Diese Fratzen ... Mein Gott! Oh, mein Gott! Das kann doch nicht sein! Ich ...
    Sie schlagen gegen die Fenster! Hören Sie das Poltern? Hören Sie das? Sie hämmern mit ihren gläsernen Fäusten gegen die Windschutzscheiben, und wo ihre Finger das Glas berühren, wird es matt und undurchsichtig wie Milchglas.
    Ich habe Angst! Warum hilft uns denn niemand? Da ... Ich ... Ich werde wahnsinnig! Kann ich meinen Augen noch trauen? Habe ich das wirklich gesehen? Es war Drunkley, Steve Drunkley, ich kenne ihn, habe mit ihm gewürfelt und manche Nacht durchzecht. Aber jetzt schwebt er dort draußen, und sein Gesicht ist die Grimasse eines Teufels ... Er schlägt nach mir, das Glas ... Die halbe Vorderfront ist schon undurchsichtig und macht das Lenken fast unmöglich.
    Ein Schlag erschüttert unseren Rover ... Ja, diese Bestien haben sich gegen die rechte Seite geworfen ... Sie – sie wollen uns umkippen, damit der Rover wie

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