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Eisvampire

Eisvampire

Titel: Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Quinn
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Vermessungsflugzeug fotografiert hat. Und sie war auch das Ziel der drei Prospektoren.«
    Nogger nickte grimmig. »Okay, Rick. Jetzt wird es ernst.«
    Der Rover schoß vorwärts. Hier auf dem Hochland konnte das schwergewichtige Fahrzeug eine durchschnittliche Geschwindigkeit von über achtzig Stundenkilometern erlangen.
    Minute um Minute kroch dahin. Die Spannung wuchs.
    Würden sie die drei Männer noch lebend antreffen?
     
    Die Tabletten hatten das Fieber während der Nacht besiegt. Rubett fühlte sich zwar noch schwach und kränklich, aber nach einer warmen Mahlzeit breitete sich eine angenehme Müdigkeit in ihm aus.
    Plötzlich stutzte er. Zuerst wußte Rubett nicht, was ihn irritierte, doch dann bemerkte er bewußt die Stille um ihn herum. Nur das Heizgerät brummte monoton vor sich hin.
    Der Sturm – er war vorbei. Der Schneesturm war abgeflaut.
    Das Herz klopfte ihm vor Freude bis zum Hals. Die Erleichterung mischte sich jedoch mit nagendem Zweifel. Und die Vampire? Schlichen sie noch immer um das Zelt, gierten sie noch immer nach der Hitze seines Körpers?
    Er horchte, vernahm aber keinen Laut.
    Entschlossen gab sich der Prospektor einen Ruck. Er mußte hinaus, mußte das Risiko wagen.
    Sorgsam kleidete er sich an und bewaffnete sich mit dem Feuerzeug. Prüfend schaltete er es ein. Nur noch die halbe Ladung. Er zuckte mit den Schultern. Entweder gelang ihm jetzt die Flucht, oder er war ohnehin verloren. Die Kraft des Heizgerätes ließ allmählich nach.
    Rubett öffnete langsam die Tür. Die letzten Ausläufer des Sturmes hatten die enge Schleuse zwischen Innen- und Außenpforte halb mit Schnee gefüllt, und er räumte ihn so gut es ging fort. Dann schob er sich vorsichtig nach draußen.
    Auf den ersten Blick schien seine Umgebung menschenleer. Im Hintergrund erkannte er die verschneite Felsformation, rechts war der schneebedeckte Koloß des Eisrovers. Auch das Zelt war von der weißen Masse lückenlos überzogen. Vorsichtshalber entzündete Rubett das Feuerzeug und richtete sich auf. Tatsächlich, die Vampire waren verschwunden.
    Rubett umrundete das Zelt, sah hinter den Rover, blickte sogar unter die Plane.
    Alles leer, verlassen.
    Und wie klebriger Puderzucker überall der hüfthohe Pulverschnee.
    Ein befreiendes Lachen entrang sich der Kehle des Prospektors. Er stand da, halb im Schnee eingesunken, breitete die Arme aus, lachte und lachte, bis sein geschwächter Körper von einem trockenen Schluchzen geschüttelt wurde.
    Als er an Szargosh und Drunkley dachte, deren vereiste Körper nun ein dämonischer Geist beseelte, befiel ihn tiefe Traurigkeit, aber die grenzenlose, unsagbare Freude über seine Rettung, das Gefühl, zu leben und bald in Sicherheit zu sein, verdrängte die Niedergeschlagenheit wieder.
    Rubett begutachtete den Stand der Sonne. Später Vormittag. Er würde hart und schnell arbeiten müssen, um vor Einbruch der Nacht diesen gefährlichen Platz verlassen zu können. Der Prospektor bezweifelte nicht, daß die Eisvampire während der Nacht wieder aktiv werden würden.
    Er stapfte zu dem Eisrover, zerrte die schwere Plane hinunter und wischte über die mit Eisblumen bedeckten Scheiben. Das Schloß klemmte und ließ sich erst öffnen, als er es minutenlang mit der Flamme des Feuerzeugs erwärmt hatte. In der kalten Kabine angelangt, schaltete er zuerst die Motor- und Wagenheizungen ein. Dann begab er sich zurück zum Zelt, holte das Heizgerät heraus und stellte es unter die Motorhaube, die er mit einer neuen Plane bedeckte. Wenn er sehr viel Glück hatte, würde der Rover kurz vor dem Abend fahrbereit sein.
    Wenn nicht... Rubett zog es vor, nicht allzu intensiv über diese Möglichkeit nachzudenken.
    Er zuckte zusammen. Seine Ohren hatten ein tiefes Summen aufgefangen. Sofort packte ihn wieder die Angst, fuhr glühend in seine Eingeweide, brachte ihn zum Zittern. Das Summen wurde lauter, kam näher.
    Rubett runzelte die Stirn und beruhigte sich. Nein, das waren auf keinen Fall die Vampire, das mußten ... Ja, Fahrzeuge, Menschen!
    Und dann erschien am Horizont ein dunkler Punkt, gefolgt von einem zweiten, einem dritten. Vier, fünf Rover. Eine Suchexpedition.
    Er war gerettet, endgültig dem Grauen entronnen!
    Rubett sprang und winkte, brüllte sich die Kehle heiser, tanzte einen irrsinnigen Tanz, wedelte mit den Armen, schrie, lachte, lief auf die größer und größer werdenden Fahrzeuge zu.
    Endlich hatten sie ihn erreicht. Aus dem vordersten Rover stiegen drei Männer und eine junge

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