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Eiszeit

Eiszeit

Titel: Eiszeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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untereinander verständigt?«
    »Sie haben eine Sprache gesprochen, die ich noch nie gehört habe. Es klang merkwürdig.«
    »Aber Spanisch war es nicht?«
    »Nein, kein Spanisch. Wir sind …« Er stockte. »Meine Frau und ich haben eine kleine Immobilie auf Teneriffa und waren öfter dort. Wir sprechen zwar nicht perfekt Spanisch, aber verstehen kann ich es schon. Und das, was die gesprochen heben, war eine andere Sprache.«
    »Vielleicht irgendein spanischer Akzent oder Dialekt?«, gab Hain zu bedenken.
    »Nein, glauben Sie mir. Das war eine andere Sprache. Aber ich habe sie noch nie gehört.«
    »Gut. Und gesehen haben Sie auch niemanden?«
    »Genauer nur den einen, der dann mit mir im Auto gefahren ist. Danach hatten sie mir immer die Augen verbunden. Und bei uns im Schlafzimmer trugen sie diese Masken.«
    »Wir verständigen einen Kollegen, der mit Ihnen zusammen ein Phantombild erstellt. Können wir das hier im Zimmer machen?«
    Er nickte.
    »Und wir würden gerne die Spurensicherung in den Wald schicken. Können Sie sich an die Stelle erinnern, an der es passiert ist?«
    Lappert gab ihnen eine erstaunlich genaue Beschreibung.
    »Ich gehe gerne mit meiner Frau spazieren. Manchmal haben wir auf dem Parkplatz gehalten, an dem sie mein Auto abgestellt hatten, und sind von dort aus losgelaufen.«
    Der Architekt sah seine Tochter lange an.
    »Meine Familie muss beschützt werden. Diesen Leuten ist alles zuzutrauen und sie haben mir mehr als einmal damit gedroht, sich an meiner Familie zu vergreifen.«
    »Darum kümmere ich mich, sobald wir hier fertig sind. Sowohl die Familie Ihrer Tochter hier in Kassel als auch die Ihres Sohnes in Berlin erhält Polizeischutz«, beruhigte Lenz den Mann.
    »Ich fasse also zusammen, Herr Lappert «, erklärte Hain mit einem Blick auf seinen Notizblock: »An dem Überfall auf Sie und Ihre Frau waren vier Männer beteiligt, die sich untereinander in einer Sprache verständigt haben, die Sie nicht kennen. Einer davon ist definitiv der Anführer und gibt die Befehle. Sie trugen schwarze Klamotten und Sturmhauben.« Er blätterte zurück. »Die Dinge wie Rucksack und Wecker haben Sie im Wald liegen gelassen. Und der Kontakt mit diesen Leuten wegen des Treffpunktes kam über Telefon zustande. Ist das alles richtig so?«
    Der Architekt nickte. Hain klappte den Notizblock zu und steckte ihn zurück.
    »Und wir hoffen natürlich, dass mit Ihnen alles wieder auf die Reihe kommt.«
    Lappert winkte ab. »Wenn Sie mich ansehen müssten, würden Sie davonrennen, so schlimm …«
    Er wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Wieder rief seine Tochter: »Herein.« In der Tür tauchten Dr. Schwaiger und ein weiterer Arzt auf.
    »Das ist mein Kollege Rainer Wolf aus Berlin, Herr Lappert «, stellte sie den Mann vor. »Doktor Wolf ist ein Studienkollege von mir und einer der führenden Spezialisten in Deutschland für die Entfernung von Tätowierungen. Er würde sich gerne einmal Ihr Gesicht ansehen.«
    »Wir wollten sowieso gerade los«, teilte Lenz den beiden Medizinern mit und ging Richtung Tür.
    »Aufs Händeschütteln verzichten wir heute, Herr Lappert . Das holen wir nach, wenn Sie wieder gesund sind.«
    »Gerne«, erwiderte der Architekt. »Aber das wird noch eine Zeit lang dauern. Auf Wiedersehen, meine Herren.«
    Lenz und sein Kollege nickten den Ärzten und Lapperts Tochter zu und verließen das Krankenzimmer.
    »Na bitte, manchmal geht es auch ohne DNA -Test«, meinte Hain, während sie auf den Fahrstuhl zugingen.

     
    *

     
    Im Polizeipräsidium riefen sie als Erstes den Kollegen der Bereitschaft an, der für die Erstellung der Phantombilder zuständig war. Er wollte sich sofort auf den Weg zum Krankenhaus machen.
    »Ich mache mal eine kurze Pause, Thilo. In zehn Minuten bin ich wieder da. Du kümmerst dich in der Zeit um die Sachen, die noch angeleiert werden müssen.« Damit schloss der Hauptkommissar die Tür seines Büros hinter sich, drehte den Schlüssel um und ließ sich in seinen Stuhl fallen.
    »Stopp!«, hörte er Hain ein paar Sekunden später aus dessen Büro nebenan hysterisch schreien. »Stopp, Paul!«
    Lenz schlurfte müde zurück zur Tür, entriegelte das Schloss und ging nach nebenan.
    »Was machst du denn für ein Geschrei, Junge?«
    Hain deutete auf den Monitor und bewegte mit der Rechten die Maus auf dem Tisch hin und her.
    »Die Spanier haben geantwortet.«
    Er machte eine Geste, dass Lenz sich setzen sollte, und las.
    » Wow !«
    »Was, wow ?«
    »Das

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