Ekstase - Verbotene Träume: Ein erotischer Roman (German Edition)
in letzter Zeit viel über das Schicksal und die eigenen Entscheidungen nachgedacht, und ich glaube inzwischen an den Satz: ›Wenn nicht jetzt, wann dann?‹ Du bist geschieden, und du hast mir erzählt, dass deine Kinder gut versorgt sind. Also, was soll’s?«
»Wenn nicht jetzt, wann dann? Eine interessante Philosophie für ein Mädchen aus Omaha.«
»Interessanter, als du es dir vorstellen kannst.«
Clark ging durchs Wohnzimmer und betrachtete aufmerksam die kleineren Bronzeskulpturen in den Fächern der Schrankwand. Fran wurde bewusst, dass sie sich nicht die Zeit genommen hatte, das alles zu erkunden. Gemeinsam sahen sie sich ein paar wunderschöne Stücke und drei Skizzen für größere Arbeiten an, die gerahmt an der Wand hingen.
»Woher kennst du sie?«, fragte Clark.
»Sie ist die Freundin einer Freundin.«
»Du hast ein paar sehr berühmte und talentierte Freunde.« Er setzte sich aufs Sofa. »Das hätte ich nicht erwartet, wenn ich daran zurückdenke, was du bei unserem ersten Treffen erzählt hast. Du klangst so … ich weiß nicht … kleinstädtisch. Nicht, dass du nicht kultiviert gewesen wärst, aber eher, als würdest du dich selbst nicht so sehen.«
Fran setzte sich neben Clark und zog die Beine unter sich. »So habe ich es zu dem Zeitpunkt auch empfunden. Ich war gerade aus dem Flugzeug gestiegen und fühlte mich fehl am Platze. Mittlerweile kommt es mir eher vor, als würde ich hierhergehören.« Ihr fielen ihre guten Manieren wieder ein. »Ich habe eine Flasche Wein kalt gestellt. Darf ich dir ein Glas anbieten?«
»Das wäre wunderbar. Ich helfe dir.«
Zusammen gingen sie in die Küche, und Fran holte eine Flasche Sauvignon Blanc aus dem Kühlschrank. »Weißt du«, begann sie und erinnerte sich an etwas, das Carla ihr gesagt hatte, »Amerikaner glauben, dass Chardonnay der einzige Weißwein ist, aber ich bevorzuge etwas Frischeres, Fruchtigeres.«
»Das sehe ich genauso.« Er nahm den Korkenzieher von Fran entgegen, entfernte geschickt den Korken aus der Flasche und schenkte zwei Gläser ein. Er stieß mit Fran an. »Auf einen wundervollen Abend«, sagte er.
»Auf einen wundervollen Abend.«
Sie tranken zwei Gläser Wein und fuhren dann durch die Stadt zum Bali Nusa Indah . Dort teilten sie sich eine köstliche Auswahl an würzigen Gerichten, die man rijstaffel nannte. Da das Restaurant nicht voll war, saßen sie nach dem Essen noch lange bei einem Tee zusammen.
»Also, wie hast du es geschafft, drei Wochen Urlaub von der Arbeit zu nehmen?«, erkundigte sich Clark.
»Ich hatte noch eine Menge Resturlaub und habe mich einfach entschieden, ihn jetzt in Anspruch zu nehmen.«
»Das Angebot, in Ms. Devlins Apartment zu wohnen, hat die Entscheidung sicherlich noch etwas leichter gemacht.«
»Das stimmt, doch eigentlich bin ich noch aus einem anderen Grund hier.«
»Ach ja?«
»Also, was du noch nicht über mich weißt, ist, dass ich auch Schriftstellerin bin.«
»Tatsächlich?« Clark blickte sie anerkennend an. »Was schreibst du?«
»Ich habe einen Liebesroman geschrieben, und er ist für einen Preis nominiert.«
»Herzlichen Glückwunsch«, erwiderte er und wirkte ehrlich erfreut. »Das ist beeindruckend. Ich weiß nur wenig über Liebesromane. Erzähl mir darüber.«
Fran sprach eine ganze Weile über ihr Buch, über die Madison Writers’ Conference und den Award.
»Ich bin mir sicher, dass du gewinnst«, sagte Clark, griff über den Tisch und drückte ihre Hand.
»Und ich bin mir genauso sicher, dass ich nicht gewinnen werde.«
»Warum um alles in der Welt solltest du nicht gewinnen? Wenn du nur halb so gut schreibst, wie du dich im Gespräch ausdrücken kannst, muss das Buch sehr gut sein.«
»Es geht aber um mehr als das«, erwiderte Fran. Sie senkte ihre Stimme. »Es ist nicht nur ein Liebesroman … und das hat mit den anderen Sachen zu tun, die ich schreibe.« Sie senkte den Blick und starrte auf ihre Hände.
»Hm. Noch mehr verborgene Qualitäten. Schicht über Schicht. Erzähl mir mehr darüber, geheimnisvolle Unbekannte.«
»Ich schreibe erotische Kurzgeschichten. Ein paar der Geschichten sind schon veröffentlicht worden, und Die Liebesblume – das Buch, das nominiert wurde – ist um einiges … expliziter als ein gewöhnlicher Liebesroman. Darum bin ich mir sicher, dass ich damit nicht gewinnen werde.«
»Du schreibst erotische Geschichten?« Clark sah verblüfft aus.
»Ja.«
Fran beobachtete Clarks Gesicht, als er über ihre Enthüllung
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