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El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco

El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco

Titel: El Chapo - Beith, M: Chapo - The Last Narco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malcolm Beith
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den Wäschewagen mit Chapo hinausgeschoben, weil er ihm helfen wollte, da er ihn sympathisch fand. »Für den Gefallen, den ich Sr. Guzmán Loera erwiesen habe, habe ich keinen einzigen Peso erhalten.« 61
    Die Behörden kauften ihm diese Geschichte nicht ab. Obwohl ihre eigene Rekonstruktion der Flucht noch erhebliche Lücken aufwies, wollten sie einfach nicht glauben, dass El Chito der Einzige war, der in einen solch komplizierten, um nicht zu sagen beschämenden Plan verwickelt war.
    Die Jagd ging weiter. Und am 7. September schien sich das Blatt zugunsten der Verfolger zu wenden.
    Nach einer Razzia in einem als Drogenlager dienenden Haus in dem im Osten von Mexiko-Stadt gelegenen Stadtteil Iztapalapa verfolgten Federales drei Verdächtige bis in den Süden der Stadt, um sie in Taxqueña schließlich festzunehmen.
Unter den Verhafteten befand sich Arturo Guzmán Loera, alias »El Pollo« (»der Hahn«). Sie hatten Chapos Bruder geschnappt, den Mann, der das Drogengeschäft in Sinaloa kontrollierte, während sein älterer Bruder in Puente Grande einsaß. Aber was vielleicht noch wichtiger war: Der Hinweis zur Ergreifung von Arturo stammte von Quintero Mariscal. Wenn die Familie sich gegenseitig ans Messer lieferte, könnte man künftig noch mehr Glück haben. 62
    Tatsächlich fielen im Herbst 2001 weitere Dominosteine. Eine aufsehenerregende Festnahme folgte der anderen. Im November glaubte der militärische Nachrichtendienst, Chapo irgendwo zwischen Puebla und Cuernavaca lokalisiert zu haben. Die Federales setzten sich in Marsch.
    Doch als sie eintrafen, war Chapo längst verschwunden. Immerhin fassten sie mit Miguel Ángel Trillo Hernández einen wichtigen Komplizen. Trillo Hernández hatte Chapo unmittelbar nach der Flucht weitergeholfen, indem er Häuser anmietete, in denen der Drogenbaron sich verstecken konnte. Er wurde später nach Puente Grande verlegt, das damals aber von allen bereits »Puerta Grande« (»große Tür«) genannt wurde.
    Es mangelte den Behörden auch nicht an weiteren Hinweisen. Allein, sie führten nicht zu Chapo. 63
    Gelegentlich entwischte er ihnen nach Hinweisen, die sie von anderen Festgenommenen und anonymen Bürgern erhalten hatten, nur um Haaresbreite. So hatten sie etwa herausgefunden, dass Chapo sich auf einer Ranch außerhalb von Santa Fe (Nayarit) verbarg. Das Militär setzte Helikopter ein, um die Gegend abzuriegeln, aber Chapos Leibwächter El Mayo besorgte selbst einen Hubschrauber und ließ Chapo in die sichere Sierra ausfliegen.
    Auch als er sich im etwa eine Stunde von der Hauptstadt entfernt gelegenen Toluca versteckte, verfehlten sie ihn nur knapp. Einmal hatte Chapos Konvoi die Autobahn von Toluca
nach Mexiko-Stadt benutzt, und eines ihrer vier Fahrzeuge war an einer Straßensperre angehalten worden. Chapo saß in einem der drei anderen, die Augenblicke zuvor durchgewinkt worden waren.
    Seit seiner Flucht befand er sich ständig in Bewegung.
    Ein Angehöriger der Federales enthüllte, dass Chapo sich von Juni bis September in Zinacantepec versteckt gehalten hatte, einem 13 000 Einwohner zählenden Ort in der Nähe von Mexiko-Stadt. Dies führte dazu, dass die Bundesbehörden einmal mehr die Frage nach der Komplizenschaft lokaler Behörden und Polizeistellen aufwarfen.
    In diesem Zusammenhang erregten vor allem zwei Vorfälle, die sich in Nayarit, dem im Süden an Sinaloa angrenzenden Bundesstaat, ereignet hatten, den Ärger der Federales. Offenbar hatte Chapo nach seiner Flucht dort eine riesige Party veranstaltet. Auch wenn Nayarit damals als Chapos Territorium galt, hätte eine Veranstaltung dieser Größenordnung den Behörden auffallen und ihnen die Möglichkeit geben müssen, ihn festzunehmen.
    Bei anderer Gelegenheit hatte die Armee einen Tipp bekommen, dass Chapo sich in den Bergen des Bundesstaates versteckt hielt, ganz in der Nähe der Gegend, in der Soldaten gerade riesige Marihuanaplantagen zerstörten. Als diese sich darauf vorbereiteten, den vermuteten Aufenthaltsort zu umzingeln, überflog ein Flugzeug der mexikanischen Luftwaffe die Stelle. Sollte Chapo sich tatsächlich dort aufgehalten haben, war er nun gewarnt. Als die Soldaten das Camp aufstöberten, war jedenfalls kein Chapo mehr da. Offenbar war es für einen Drogenboss kein Problem, seine Leute auch bei der Luftwaffe zu haben. Dennoch schien eine solche Komplizenschaft zutiefst beunruhigend. 64
    Darüber hinaus wollten die Gerüchte nicht verstummen, Tello Peón selbst habe bei Chapos Flucht eine

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