El contrato - Mit kühler Berechnung (German Edition)
Verführungskünsten umwarb. Und was für ein Liebhaber er war, Kevin hatte sich bei einem anderen Mann noch nie so wohl gefühlt. Selbst als er nach einer Weile die Initiative ergriff und Alejandro verführte, ließ der es ohne Einschränkung zu.
Auch ihre Art miteinander umzugehen, änderte sich. Sie lernten einander besser kennen, redeten viel, und Kevin begann langsam Alejandro zu vertrauen. Eine Regung, die dieser mit Freuden begrüßte. Mit der Zeit lernte er auch Alejandros Freunde kennen, mit denen sie sich öfters zu gemeinsamen Unternehmungen trafen.
Eines Abends begleitete Kevin Alejandro auf eine Eröffnungsfeier in Sevilla. Sie waren mit dem Flugzeug von Madrid aus hierher geflogen und hatten sich mithilfe der Bodyguards erfolgreich an den Journalisten vorbeigemogelt.
Alejandro stellte Kevin einem älteren Herrn vor. Señore Ombares war der Kurator des Museums, in dem die Feierlichkeiten stattfanden. Der etwa sechzigjährige Mann mit der kraftvollen Stimme wirkte auf Kevin sofort sympathisch. Die offene Persönlichkeit, das schelmische Lächeln und das Wissen dieses Mannes erinnerten ihn sehr an Bruder Michael, der in ihm als Kind die Leidenschaft für die Sprachen anderer Länder erkannt und gefördert hatte. Während ihrer Unterhaltung bemerkte Kevin gar nicht, wie Alejandro sich dezent zurückzog und sich mit anderen Gästen in ein Gespräch vertiefte. Erst als ein junger Mann zu Señore Ombares und ihm herantrat, fiel ihm seine Abwesenheit auf.
„Sie sind also der aktuelle Spielgefährte von Alejandro“, bemerkte der Fremde geringschätzig. Der Mann war etwa so groß wie er selbst, hatte den südländischen Teint der Spanier und glatte schwarze Haare umrahmten ein schmales Gesicht mit hoher Stirn und energischen Wangenknochen. Sein offensichtlich teurer Maßanzug passte hervorragend zu den übergroßen Ringen an den Fingern. „Er hätte sich wenigstens was Standesgemäßes zulegen können.“
„Sie meinen, so jemanden wie Sie?“, entgegnete Kevin höflich. „Ich glaube nicht, dass Sie zu ihm passen.“
Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Kevin auf der Stelle tot umgefallen.
„Passen Sie auf, was Sie sagen“, fuhr ihn der Fremde an. „Immerhin war ich eine lange Zeit mit Alejandro zusammen, bevor Sie auf der Bildfläche erschienen sind und ihn mir ausgespannt haben.“
„Dann müssen Sie Eduardo sein, Alejandro hat mir von Ihnen erzählt“, erwiderte Kevin im selben höflichen Ton weiter. „Allerdings sprach er von Ihnen in der Vergangenheitsform und nicht im Präsens, als wir uns kennengelernt haben.“
Gift schien aus Eduardos mittlerweile dunkelgrauen Augen zu sprühen und sein Gesicht begann ein gefährliches Rot anzunehmen, was Kevin aber nicht im Mindesten einschüchterte.
„Aber wie ich sehe, sind Sie in Begleitung hier, Eduardo. Gehe ich richtig in der Annahme, dass der nette Mann dort drüben Sie über den Verlust hinweg getröstet hat?“, fragte Kevin zuckersüß und deutete mit einer Kopfbewegung in die Richtung eines älteren Herren, dessen gebieterisches Auftreten seinen enormen Reichtum erahnen ließ, jedoch den beleibten, unförmigen Körper nicht überspielen konnte.
Die Fingerknöchel seines Gegenübers traten weiß hervor, so fest umklammerte er das Glas in seiner Hand. „Warten Sie nur ab. Wie lange sind Sie beide jetzt zusammen? Vier oder fünf Monate? Ich gebe Ihnen höchstens noch einen weiteren Monat, dann gehören Sie zum alten Eisen und werden ausgetauscht. Dann wird Alejandro zu mir zurückkommen und mich auf Knien für seinen Fehltritt um Verzeihung bitten“, herrschte Eduardo ihn an.
„Glauben Sie mir, ich werde noch länger als einen Monat bei ihm bleiben.“ Genau genommen noch fast zwei, dachte er bei sich, wagte es aber nicht, die Worte laut auszusprechen. Kevin wollte sich selbst nicht in der Öffentlichkeit demütigen und Eduardo auch keinen weiteren Angriffspunkt geben.
„Träumen Sie nur weiter. Mit Sicherheit hat er Sie seiner Familie noch nicht vorgestellt, dann wären Sie sofort weg vom Fenster.“
„Soweit ich weiß, haben Sie seine Familie auch noch nicht kennengelernt“, sagte Kevin ruhig. Bisher hatte Alejandro ihn tatsächlich nur seinen Freunden vorgestellt, nicht aber seiner Familie. Zwar fuhr er einmal im Monat übers Wochenende aufs Land zu seinen Eltern, nahm Kevin aber nicht mit.
„Das ist nur noch eine Frage der Zeit. Sobald ihm klar wird, was er aufgegeben hat, wird er dieses Versäumnis schleunigst
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