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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Bimsstein!«
»Elantris«, sagte Galladon. »Hier zerfällt alles schnell.«
»Ja, aber Marmor?«
»Alles. Menschen ebenso.«
Raoden hieb mit einem anderen Stein auf die kaputte Mauer ein. Bei dem Schlag fielen unzählige kleine Teilchen und Splitter zu Boden. »Irgendwie hängt das alles zusammen, Galladon. Das Dor ist mit Elantris verbunden, ganz genauso, wie es mit Arelon selbst verbunden ist.«
»Aber warum würde das Dor dies tun, Sule?«, wollte Galladon kopfschüttelnd wissen. »Warum die Stadt zerstören?«
»Vielleicht ist es nicht das Dor«, sagte Raoden. »Vielleicht ist es die plötzliche Abwesenheit des Dors. Die Magie - das Dor - ist Teil der Stadt gewesen. Jeder Stein erglänzte in seinem eigenen Licht. Als diese Kraft verschwand, war die Stadt auf einmal hohl. Wie die liegen gelassene Schale eines Meerestieres, das zu groß für sie geworden ist. Die Steine sind leer.«
»Wie kann ein Stein leer sein?«, meinte Galladon skeptisch.
Raoden brach ein weiteres Stück von dem Marmor ab und zerbröselte es zwischen den Fingern. »So, mein Freund. Der Stein war so lange Zeit von dem Dor durchdrungen, dass die Reod ihn hoffnungslos geschwächt hat. Diese Stadt ist im Grunde ein Leichnam - sein Geist ist fort.«
Mareshe kam erschöpft herbeigeeilt und unterbrach das Gespräch. »Mylord Lebensgeist!«, rief er eindringlich.
»Was gibt es?«, wollte Raoden besorgt wissen. »Wieder ein Angriff?«
Mareshe schüttelte den Kopf, blickte verwirrt drein. »Nein.
Etwas anderes, Mylord. Wir können uns keinen Reim darauf machen. Eine Invasion.«
»Wer steckt dahinter?«
Mareshe lächelte fast, dann zuckte er die Schultern. »Wir glauben, sie ist eine Prinzessin.«
Raoden kauerte auf dem Dach, Galladon neben ihm. Man hatte das Gebäude in einen Aussichtsturm verwandelt, um beim Stadttor nach Neuankömmlingen Ausschau zu halten. Von diesem guten Aussichtspunkt aus konnte er fabelhaft überblicken, was auf dem Platz vor sich ging.
Oben auf der Stadtmauer von Elantris hatte sich eine Menschenmenge versammelt. Das Tor stand offen. Dieser Umstand allein war schon unglaublich. Normalerweise wurde das Tor sofort wieder zugezogen, nachdem man Neuankömmlinge in die Stadt geworfen hatte; als hätten die Wachen Angst, es auch nur einen einzigen Augenblick offen stehen zu lassen.
Doch vor dem Tor war etwas zu sehen, was sogar noch verblüffender war. Mitten auf dem Platz stand ein großer, von Pferden gezogener Karren, an dessen Seite sich etliche gut angezogene Männer drängten. Nur ein einziger Mensch schien sich von dem Anblick, den Elantris bot, nicht im Geringsten einschüchtern zu lassen: eine große Frau mit langen blonden Haaren. Sie trug ein gerade geschnittenes, langes braunes Kleid und eine schwarze Binde um den rechten Arm. Einen Arm hatte sie erhoben und tätschelte den Hals eines der Pferde, das unruhig war. Aus ihrem scharf geschnittenen Gesicht blickten kluge Augen, und sie betrachtete abschätzend den schmutzigen, mit schleimigem Dreck bespritzten Platz.
Raoden atmete aus. »Ich habe sie nur per Seon gesehen«, murmelte er. »Ich wusste nicht, dass sie so wunderschön ist.«
»Du kennst sie, Sule?«, fragte Galladon überrascht.
»Ich .. • glaube, ich bin mit ihr verheiratet. Das kann nur Sa rene sein, die Tochter König Eventeos von Teod.«
»Was macht sie hier?«, wollte Galladon wissen.
»Noch viel wichtiger«, erwiderte Raoden, »was macht sie hier mit einem Dutzend der einflussreichsten arelischen Adeligen? Der ältere Herr recht weit hinten ist Herzog Roial. Manche behaupten, er sei der zweitmächtigste Mann im ganzen Königreich.«
Galladon nickte. »Und gehe ich recht in der Annahme, dass es sich bei dem jungen Jindo um Shuden, den Baron der Kaaplantage handelt?«
Raoden lächelte. »Ich dachte, du seist ein einfacher Bauer.«
»Shudens Karawanenstraße führt mitten durch Duladel, Sule. Es gibt keinen einzigen Dula auf der ganzen Welt, der nicht seinen Namen kennt.«
»Ach so«, sagte Raoden. »Die Grafen Ahan und Eondel sind ebenfalls da. Was in Domis Namen führt diese Frau im Schilde?«
Als antworte sie auf Raodens Frage, beendete Sarene ihre Begutachtung von Elantris. Sie drehte sich um und trat an die Rückseite des Karrens, wobei sie ungeduldig die sorgenvollen Adeligen verscheuchte. Dann hob sie die Hand und schlug die Plane zurück, sodass die Wagenladung sichtbar wurde.
Der Karren war voll mit Lebensmitteln.
»Idos Domi!«, fluchte Raoden. »Galladon, wir stecken in Schwierigkeiten.«
Galladon

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