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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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gewesen; Raoden hatte sie mithilfe eines anderen Illusionszaubers auf dem Markt kaufen müssen. Seit seiner offiziellen Ankunft war er jedoch in der Lage gewesen, sich ein paar besser geschnittene Kostüme zuzulegen. Er war der Meinung, einen ganz passablen Dula abzugeben, auch wenn vielleicht nicht alle restlos überzeugt waren.
»Ich glaube, Sarene hat Verdacht geschöpft«, räumte Raoden ein. Er zeichnete das Aon fertig und sah zu, wie es sich um ihn drehte und sich über sein Gesicht legte.
»Sie ist ein bisschen misstrauischer als die meisten.«
»Stimmt«, sagte Raoden. Er wollte ihr so bald wie möglich sagen, wer er war, doch sie hatte sich jeglichen Versuchen »Kaioos« verweigert, sie unter vier Augen zu sprechen. Noch nicht einmal den Brief, den er ihr geschickt hatte, hatte sie entgegengenommen. Stattdessen hatte sie ihn ungeöffnet zurückgesandt.
Glücklicherweise lief es mit den übrigen Adeligen besser. Seit sich Raoden vor zwei Tagen aus Elantris fortbegeben und Neu-Elantris Karatas Obhut überlassen hatte, war es ihm gelungen, sich mit einer Leichtigkeit in der arelischen Oberschicht einzuschleichen, die selbst ihn in Erstaunen versetzt hatte. Die Adeligen waren zu sehr mit ihren Sorgen bezüglich Telriis Herrschaft beschäftigt, um Kaioos Herkunft zu hinterfragen. Ja, sie hatten sich geradezu stürmisch an ihn geklammert. Anscheinend bot ihnen die freimütige Albernheit, die er zu verbreiten wusste, Gelegenheit, zu lachen und das Chaos der vergangenen Wochen zu vergessen. Auf diese Weise war er unvermittelt zu einem nicht wegzudenkenden Gast auf jedem Empfang geworden.
Natürlich bestand die eigentliche Prüfung darin, an Roials und Sarenes geheimen Treffen teilnehmen zu dürfen. Wenn er jemals Arelon helfen wollte, musste er Zugang zu dieser besonderen Gruppe finden. Sie waren die Leute, die daran arbeiteten, das Schicksal des Landes zu bestimmen. Galladon war skeptisch, was Raodens Aussichten betraf; allerdings war Galladon immer skeptisch. Raoden lächelte in sich hinein. Er war derjenige, der die Treffen ursprünglich ins Leben gerufen hatte. Es war nicht bar jeder Ironie, dass er nun gezwungen war, sich erneut Zutritt zu verschaffen.
Als Kaioos Gesicht wieder Raodens eigenes verbarg, zog Raoden sich seine grünen Handschuhe an - Kleidungsstücke, die den Illusionszauber in sich bargen, der seine Arme unelantrisch aussehen ließ -, dann wandte er sich schwungvoll Galladon zu. »Und der großartige Kaloo kehrt zurück!«
»Bitte, Sule, nicht wenn wir unter uns sind. Ich kann mich schon in der Öffentlichkeit kaum zurückhalten, dir den Hals umzudrehen.«
Raoden lachte glucksend. »Ach, welch Leben! Geliebt von allen Frauen, beneidet von jedem Mann.«
Galladon stieß ein Schnauben aus. »Geliebt von allen Frauen außer einer, meinst du wohl.«
»Nun, sie hat mir angeboten, ich könnte jederzeit mit ihr kämpfen«, sagte Raoden lächelnd und durchquerte das Zimmer, um die Vorhänge aufzuziehen.
»Selbst wenn es nur war, um noch eine Gelegenheit zu erhalten, dich aufzuspießen«, meinte Galladon. »Sei froh, dass sie dich im Gesicht getroffen hat, wo der Illusionszauber die Wunde verdeckt hat. Wenn sie deine Kleidung aufgeschlitzt hätte, wäre es sehr schwierig gewesen zu erklären, warum die Wunde nicht blutet. Kolo?«
Raoden schob die Balkontür auf und trat hinaus, um einen Blick auf Roials Gartenanlagen zu werfen. Er seufzte, als Galladon sich zu ihm gesellte. »Verrate mir eines: Warum ist Sarene jedes Mal, wenn ich ihr begegne, fest entschlossen, mich zu hassen?«
»Muss echte Liebe sein«, sagte Galladon.
Raoden lachte trocken. »Na ja, wenigstens hasst sie diesmal Kaloo und nicht mein wirkliches Ich. Wahrscheinlich kann ich ihr das verzeihen. Ich bin selbst fast an dem Punkt angelangt, an dem ich ihn hassenswert finde.«
Sie wurden von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Galladon blickte Raoden an, der ihm zunickte. Ihre Kleidung und Gesichter waren vollständig. Galladon schlüpfte wieder in die Rolle des Dieners und sperrte die Tür auf. Draußen stand Roial.
»Mylord«, sagte Raoden und ging mit ausgestreckten Armen und breitem Lächeln auf Roial zu. »Ich hoffe doch, dass Euer Tag so wunderbar wie der unsere verlaufen ist!«
»Das ist er, Bürger Kaloo«, sagte Roial. »Darf ich eintreten?«
»Gewiss, gewiss«, sagte Raoden. »Schließlich ist dies Euer Haus. Wir stehen unsagbar in Eurer Schuld, und mir ist natürlich völlig klar, dass wir das nie wieder gutmachen

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