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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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liefen. Es war eines der Häuser, die er Raoden am vorigen Tag gezeigt hatte, das mit der instabilen Treppe. Raoden stürzte durch die Tür und rannte die Treppe hinauf, wobei er zweimal fast hinfiel, als Treppenstufen unter seinen Füßen einbrachen. Sobald er sich auf dem Dach befand, stieß er mit letzter Kraft einen Stapel Backsteine um - die Überreste eines Balkonkastens -, sodass der gesamte Haufen bröckeligen Lehms in dem Augenblick in das Treppenhaus hinabstürzte, als Galladon und der Neuankömmling oben angekommen waren. Die wackeligen Stufen hielten das Gewicht nicht einmal kurzzeitig, sondern krachten unter lautem Getöse zu Boden.
Galladon trat an das Loch und blickte kritisch hinunter. Unten versammelten sich Shaors Männer um die eingestürzte Treppe. Ihre wilde Gier war ein wenig abgeflaut, während ihnen langsam dämmerte, was passiert war.
Galladon hob eine Augenbraue. »Und jetzt, du Genie?«
Raoden ging zu dem Neuankömmling hinüber, der zusammengebrochen war, nachdem er die Stufen heraufgetorkelt war. Vorsichtig nahm Raoden dem Mann sämtliche Nahrungsmittel ab, steckte sich ein bestimmtes in den Gürtel und warf den Rest der Meute zu, die unten wartete. Kampfgeräusche drangen herauf, als die Männer sich um das Essen balgten.
Raoden trat von dem Loch zurück. »Hoffen wir einfach, sie sehen ein, dass sie von uns nichts weiter zu erwarten haben, und ziehen Leine.«
»Und wenn nicht?«, fragte Galladon spitz.
Raoden zuckte mit den Schultern. »Wir können ewig ohne Nahrung und Wasser auskommen, nicht wahr?«
»Ja, aber ich würde es vorziehen, den Rest der Ewigkeit nicht unbedingt auf dem Dach dieses Gebäudes zu verbringen.« Mit einem scharfen Blick in Richtung des neuen Mannes zog Galladon Raoden beiseite und wollte leise wissen: »Sule, was sollte das alles? Du hättest ihnen das Essen einfach auf dem Platz vor die Füße werfen können. Ja, warum hast du ihn überhaupt >gerettet»Das können wir nicht wissen. Außerdem glaubt er so, dass er mir sein Leben verdankt.«
Galladon schnaubte. »Jetzt hast du also noch einen Gefolgsmann - zu dem geringfügigen Preis, dass du dir den Hass eines ganzen Drittels der kriminellen Unterwelt von Elantris eingehandelt hast.«
»Und das ist nur der Anfang«, sagte Raoden mit einem Lächeln. Doch trotz der selbstbewussten Worte war er sich alles andere als sicher. Er war immer noch verblüfft, wie sehr sein Zeh wehtat, und als er die Backsteine umgeworfen hatte, hatte er sich die Hände aufgeschürft. Zwar waren die Kratzer nicht so schmerzhaft wie der Zeh, doch sie drohten, seine Aufmerksamkeit von seinen Plänen abzulenken.
Ich muss ständig auf Achse bleiben, ermahnte Raoden sich insgeheim. Immerzu arbeiten. Die Schmerzen nicht die Oberhand gewinnen lassen.
»Ich bin Juwelier«, erklärte der Mann. »Ich heiße Mareshe.«
»Ein Juwelier«, sagte Raoden unzufrieden und betrachtete Mareshe mit verschränkten Armen. »Das ist nicht sehr nützlich. Was könnt Ihr sonst noch?«
Empört sah Mareshe ihn an, als habe er vergessen, dass er noch ein paar Augenblicke zuvor ängstlich zusammengekauert gewesen war. »Schmuck anfertigen zu können ist eine höchst nützliche Fertigkeit, Sir.«
»Nicht in Elantris, Sule«, sagte Galladon, der über den Rand des Loches lugte, um nachzusehen, ob die Schläger mittlerweile abgezogen waren. Anscheinend hatten sie das nicht getan, denn er warf Raoden einen vernichtenden Blick zu.
Raoden ignorierte den Dula geflissentlich und wandte sich wieder Mareshe zu. »Was könnt Ihr sonst noch?«
»Alles.«
»Das ist ziemlich allgemein, mein Freund«, sagte Raoden. »Könntet Ihr Euch ein wenig spezifischer ausdrücken?«
Mit theatralischer Geste hob Mareshe die Hand, sodass sie sich auf der Höhe seines Kopfes befand. »Ich ... bin gelernter Handwerker. Kunsthandwerker. Ich kann alles anfertigen, denn Domi selbst hat mir die Seele eines Künstlers geschenkt.«
Galladon, der neben dem Loch saß, das einmal ein Treppenaufgang gewesen war, ließ ein verächtliches Schnauben vernehmen.
»Wie sieht es mit Schuhen aus?«, fragte Raoden.
»Schuhen?«, erwiderte Mareshe in leicht verletztem Tonfall.
»Ja, Schuhe.«
»Warum nicht?«, sagte Mareshe. »Auch wenn dazu wohl kaum das Geschick eines Mannes gebraucht wird, der ein echter Kunsthandwerker ist.«
»Und ein echter Trot-«, setzte Galladon an, bevor Raoden ih n zum Schweigen brachte.
»Kunsthandwerker Mareshe«, fuhr

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