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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sagte Saolin stolz.
Raoden lächelte. »Es ist nicht schwer, besser als die meisten Soldaten unseres Landes zu sein, Saolin. Allerdings glaube ich, dass Eondels Streitmacht gegen die Soldaten jeder anderen Nation bestehen könnte. Ich war immer der Meinung, dass es Ehrenmänner voll Disziplin und Können sind. Genau wie ihr Anführer. Eondel einen Titel zu verleihen war eines der wenigen klugen Dinge, die Iadon in letzter Zeit getan hat.«
»Soweit ich weiß, blieb dem König im Grunde keine andere Wahl, Mylord«, sagte Saolin mit einem Lächeln, bei dem zwei Zahnlücken in seinem Mund zum Vorschein kamen. »Eondel hat ein gewaltiges Vermögen angehäuft, indem er seine privaten Streitkräfte an die Krone verliehen hat.«
»Das stimmt«, erwiderte Raoden lachend. »Nun, Saolin, ich bin froh, Euch bei uns zu haben. Mit einem erfahrenen Berufssoldaten wie Euch werden wir uns hier bestimmt um einiges sicherer fühlen.«
»Was immer Eure Lordschaft benötigt.« Saolins Miene wurde ernst. »Ich gelobe Euch mein Schwert. Von religiösen Dingen habe ich nicht viel Ahnung, abgesehen von ein paar Gebeten, und ich begreife nicht wirklich, was hier vor sich geht, aber ein Mann, der gut von Lord Eondel spricht, ist in meinen Augen ein guter Mann.«
Raoden packte Saolin an der Schulter, ohne darauf einzugehen, dass der angegraute Soldat gar kein Schwert mehr besaß, das er jemandem hätte geloben können. »Ich weiß Euren Schutz zu schätzen und nehme ihn dankend an, mein Freund. Aber ich warne Euch: Dies ist kein leichtes Unterfangen, das Ihr da auf Euch nehmt. Ich bin dabei, mir hier rasch viele Feinde zu machen, und Ihr werdet äußerst wachsam sein müssen, um sicherzustellen, dass wir nicht von einem Angriff überrascht werden.«
»Ich verstehe, Mylord«, sagte Saolin eifrig. »Aber, bei Domi, ich werde Euch nicht enttäuschen!«
»Und was ist mit uns, Mylord?«, fragte Riil, der Bauhandwerker.
»Für Euch beide habe ich auch ein großes Vorhaben im Sinn«, sagte Raoden. »Schaut nach oben und sagt mir, was Ihr seht.«
Verwirrt blickte Riil himmelwärts. »Ich sehe nichts, Mylord. Sollte ich etwa?«
Raoden lachte. »Überhaupt nichts, Riil. Das ist das Problem. Das Dach dieses Gebäudes muss schon vor Jahren eingestürzt sein. Trotzdem ist es eines der größten und am wenigsten heruntergekommenen Bauwerke, die ich gefunden habe. Eure Ausbildung hat wohl nicht auch die Errichtung von Dächern mit eingeschlossen, oder?«
Riil lächelte. »Selbstverständlich, Mylord. Ihr verfugt über das nötige Baumaterial?«
»Das ist der Haken an der Sache, Riil. Das gesamte Holz in Elantris ist entweder zerbrochen oder vermodert.«
»Das ist allerdings ein Problem«, räumte Riil ein. »Wenn wir das Holz vielleicht austrocknen und dann mit Lehm vermischen ...«
»Es ist keine leichte Aufgabe«, sagte Raoden.
»Wir werden unser Möglichstes tun, Mylord«, versicherte Maare ihm.
»Gut«, sagte Raoden mit einem beifälligen Nicken. Sein selbstbewusstes Auftreten sowie die Unsicherheit der Neuankömmlinge führten dazu, dass sie ihm willig zuhörten. Loyalität war es nicht, noch nicht. Hoffentlich würde es ihm mit der Zeit gelingen, nicht nur ihr Wort, sondern auch ihr Vertrauen zu gewinnen.
»Nun, Mareshe«, fuhr Raoden fort, »erklärt bitte unseren neuen Freunden, was es heißt, ein Elantrier zu sein. Ich möchte nicht, dass Riil von einem Haus stürzt und glaubt, sich das Genick zu brechen würde notwendigerweise ein Ende der Schmerzen bedeuten.«
»Ja, Mylord«, sagte Mareshe mit einem sehnsüchtigen Blick in Richtung der Nahrungsmittel der Neuankömmlinge, die auf einem relativ sauberen Abschnitt des Bodens lagen. Der Hunger machte ihm bereits zu schaffen.
Sorgfältig suchte Raoden sich ein paar der Opfergaben aus und nickte dann den Übrigen zu. »Teilt dies unter Euch auf und esst es. Es hat keinen Sinn, die Nahrung aufzuheben, denn der Hunger wird schlagartig einsetzen, und Ihr solltet das Essen in Ruhe verspeisen, bevor der Hunger Zeit hat, euch gierig zu machen.«
Die vier nickten, und Mareshe fing an, die anderen über das beschränkte Leben in Elantris aufzuklären, während er die Nahrungsmittel verteilte. Einen Augenblick beobachtete Raoden das Geschehen, dann wandte er sich ab, um nachzudenken.
»Sule, meine Hama würde dich lieben. Sie hat sich immer darüber beklagt, dass ich mich nicht genug bewege.« Raoden blickte auf, als Galladon in das Zimmer spaziert kam.
»Willkommen zurück, mein Freund«, meinte Raoden mit

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