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Elantris

Elantris

Titel: Elantris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Ländereien grenzen an die Große Schlucht, und das Land dort ist einfach nicht sehr fruchtbar. Um seinen Status ein wenig zu verbessern, hat Edan ein paar riskante Investitionen getätigt... aber das Geld verloren. Nun ist er nicht mehr reich genug, um dem Adel anzugehören.«
»Er könnte seinen Titel einbüßen?«
»Von wegen >könnte»Edan ist verzweifelt«, fuhr Kiin fort, »und verzweifelte Menschen tun Dinge, die ansonsten gar nicht zu ihnen passen würden. Ich traue ihm nicht über den Weg, aber von all den Männern in dem Zimmer ist er wahrscheinlich derjenige, der am meisten darauf erpicht ist, dass wir erfolgreich sind.«
»Und das bedeutet?«, fragte Sarene. »Was genau wollen diese Männer erreichen?«
Kiin zuckte mit den Schultern. »Sie würden so gut wie alles tun, um das dumme System abzuschaffen, das ihnen abverlangt, ständig ihren Reichtum unter Beweis zu stellen. Adelige sind nun mal Adelige, Ene; sie haben Angst, ihren gesellschaftlichen Status einzubüßen.«
Weiter kam er nicht, da eine Stimme aus dem Esszimmer herüberrief. »Kiin!«, stellte Herzog Roial spitz fest. »In der Zeit, die du zum Kochen brauchst, hätten wir unsere eigenen Schweine aufziehen und schlachten lassen können.«
»Gutes Essen braucht seine Zeit, Roial«, schnaubte Kiin eingeschnappt und steckte den Kopf durch die Küchentür. »Wenn du meinst, du könntest es besser, kannst du gern herkommen und dir dein Mahl selbst zubereiten.«
Der Herzog versicherte ihm, dass das nicht nötig sei. Glücklicherweise musste er sich nicht viel länger gedulden. Kiin verkündete bald darauf, das Schwein sei perfekt durch, und befahl Lukel, es in Scheiben zu schneiden. Der Rest der Mahlzeit folgte rasch - ein derart großes Festessen, dass selbst Kaise zufrieden gewesen wäre, wenn ihr Vater sie und die anderen Kindern nicht an diesem Abend zu ihrer Tante geschickt hätte.
»Du bist immer noch entschlossen, dich zu uns zu gesellen?«, fragte Kiin, als er in die Küche zurückkehrte, um die letzte Speise zu holen.
»Ja«, sagte Sarene mit Nachdruck.
»Das hier ist nicht Teod, Sarene«, meinte Kiin. »Die Männer hier sind viel ... traditioneller eingestellt. Sie sind nicht der Meinung, dass es sich für eine Frau geziemt, in der Politik mitzumischen.«
»Und das von einem Mann, der das Abendessen gekocht hat?«, fragte Sarene.
Kiin lächelte. »Gutes Argument«, räumte er mit seiner rauen Stimme ein. Eines Tages würde sie herausfinden müssen, was mit seiner Kehle passiert war.
»Ich kann ganz gut auf mich allein aufpassen, Onkel«, sagte Sarene. »Roial ist nicht der Einzige, der eine Herausforderung zu schätzen weiß.«
»Also schön.« Kiin griff nach einem großen Servierteller mit einem dampfenden Bohnengericht. »Gehen wir.« Er ging als Erster durch die Küchentür und wies auf Sarene, nachdem er den Teller abgestellt hatte. »Alle miteinander, ich bin mir sicher, Ihr habt bereits meine Nichte Sarene, die Prinzessin unseres Reiches, getroffen.«
Sarene machte einen Knicks vor Herzog Roial und nickte dann den anderen zu, bevor sie sich an die Tafel setzte.
»Ich hatte mich schon gefragt, für wen der freie Platz bestimmt war«, murmelte der alte Roial. »Nichte, Kiin? Ihr habt Verbindungen zum teoischen Thron?«
»Ach, kommt schon!« Der übergewichtige Ahan lachte schallend. »Erzählt mir bloß nicht, Ihr habt nicht gewusst, dass Kiin der Bruder des alten Eventeo ist? Meine Spione haben mir das vor Jahren berichtet.«
»Ich war nur höflich, Ahan«, meinte Roial. »Es gehört sich nicht, einem Mann den Überraschungseffekt zu vermasseln, bloß weil die eigenen Spione gute Arbeit geleistet haben.«
»Nun, genauso wenig gehört es sich, eine Fremde zu einem Treffen dieser Art mitzubringen«, stellte Ahan fest. Seine Stimme klang immer noch fröhlich, doch sein Blick war sehr ernst.
Alle Gesichter wandten sich Kiin zu, doch es war Sarene, die antwortete.

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