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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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derartiges nicht. Einige Augenblicke lang starrte der Dakorier auf das Kampfgetümmel, da wurde er plötzlich von einem berittenen Krieger angegriffen. Er trug eine merkwürdige Maske, die einem Geierkopf nicht unähnlich war - sie wies ihn als Angehörigen der sogenannten Tranxun-Religion aus (aber das alles wusste Edro zu diesem Zeitpunkt noch nicht). Er bemerkte die scharfe Axt über sich und riss mit letzter Kraft sein Schwert blitzschnell heraus. Gerade noch im rechten Augenblick vermochte er es, den mörderischen Hieb seines Gegners zu stoppen und abzulenken.
    Einen lauten Fluch stieß eine tiefe Stimme unter der Maske hervor. Der Tranxun-Mann holte zu einem erneuten Hieb aus, aber diesmal war Edro schneller und besser vorbereitet. Er parierte den Hieb mühelos und beförderte seinen Gegner mit einem Fußtritt in den Staub.
    "Man scheint uns mit jemandem zu verwechseln!", brummte Mergun. Inzwischen hatte Lakyrs Katze lautstark zu fauchen begonnen.
    Der Kampf war zu Ende. Eine der beiden Parteien musste sich zurückziehen und die andere triumphierte lauthals. Es waren offensichtlich die Männer mit den Geiermasken, die sich zurückziehen mussten. Auch der Mann, den Edro in den Staub getreten hatte, machte sich so schnell er konnte davon. Edro ließ ihn ziehen, obwohl er ihn mit Leichtigkeit hätte von hinten mit einem geschickt geworfenen Dolch töten können. Nachdem die Sieger ihr lautes Triumphgeheul eingestellt hatten, wandten sie sich Edro und seinen Freunden zu. Lakyr spürte, wie die Katze in seiner Hand immer unruhiger wurde. Nur mit Mühe konnte er sie noch auf seinem Arm halten. Mergun bemerkte, wie Gialbeth hinter seinem Rücken seinen Bogen hervorkramte und einen Pfeil bereithielt. Die finster aussehenden Krieger musterten sie mit Abscheu.
    "Wer seid Ihr?", fragte ihr offensichtlicher Anführer.
    "Wir wollen zu Dasiquol", antwortete Lakyr schlicht.
    "Zu Dasiquol wollt ihr also, Leute!", rief der Mann lachend aus und die anderen fielen in sein Gelächter mit ein.
    "Was findet Ihr daran zum lachen, guter Mann?", fragte Mergun.
    "Gar nichts, gar nichts, Herr!", sagte er, aber sein Kichern widersprach ihm. Er wechselte einen verschmitzten Blick mit seinen Getreuen.
    "Wir werden euch zu Dasiquol bringen", erklärte er schließlich.

    *

    Merkwürdigerweise führten sie die Männer an dem Tempel vorbei, den man ihnen als Dasiquols Tempel beschrieben hatte.
    "Weilt Dasiquol nicht in seinem Tempel?", erkundigte sich Gialbeth, der seinen Bogen inzwischen wieder weggesteckt hatte.
    "Nein", war die kurze Antwort. Es ging eine ganze Weile die Straße des Propheten entlang, bis sie an einen anderen, kleineren Tempel kamen. Es war ein Kuppelbau mit einigen Türmen. Ein goldener Löwenkopf befand sich über dem Eingang und schaute jeden Neuankömmling grimmig an.
    "Wir sind da!", sagte der Anführer des Schlägertrupps.
    "Hier ist Dasiquol zu finden?", fragte Mergun verwundert, wobei er von seinem Pferd stieg. Etwas zögernd stiegen auch die anderen ab und folgten dann dem Anführer durch das Tempeltor mit dem furchterregenden Löwenkopf. Zwei grinsende Wächter machten ihnen Platz und dann befanden sie sich im Tempel! Es war ein seltsames, düsteres Gemäuer. In der Mitte stand ein schier riesenhafter Felsblock, der wahrscheinlich eine Art Altar darstellte. Auf dem Boden krochen Ratten umher, die von einem dürren Priester gefüttert wurden. Als er Edro und seine Freunde bemerkte, sah er auf und lächelte triumphierend. Aber außer dem dürren Priester, dem Anführer des Schlägertrupps, den Ratten und den vier Freunden befand sich niemand in dem Tempel.
    "Wo ist Dasiquol?", fragte Edro, wobei eine unheilvolle Ahnung in ihm aufstieg.
    "Dasiquol ist nicht hier", stellte der dürre Priester fest. Mit seiner Rechten holte er kleine Nahrungsstücke aus einem Krug, den er in der anderen Hand hielt und warf sie den Ratten zum Fraß vor. Diese balgten sich wild um die kleinen Stücke.
    "DasiquoIl ist nicht hier?", rief Gialbeth entsetzt aus, wobei er verstohlen seinen Bogen hervorkramte und einen Pfeil bereithielt. Der Anführer der Schlägertruppe kicherte und warf Mergun einen belustigten Blick zu, der den Mann von der Wolfsinsel instinktiv zum Schwert greifen ließ.
    "Ihr seid im Rattentempel des Retned", verkündete der dürre Priester nun, wobei er weiter seine Schützlinge fütterte.
    "Und ich bin Nielk, der oberste Priester des Retned!" Edro wandte sich an den Anführer des Schlägertrupps.
    "Ihr hattet

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