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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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einer auch ganz einfach mal", schlug Mergun nach einigem Überlegen vor und Gialbeth stimmte ihm lauthals zu.
    "Wenn es Elfénia überhaupt gibt, dann gibt es auch nur einen Weg dorthin! Spätestens dann, wenn sie sich über den weiteren Weg nicht mehr einig sind, wissen wir, dass einer von ihnen entweder ein Betrüger ist, oder aber sich ganz einfach geirrt hat!"
    "Ihr vergesst, dass es nicht nur ein Land mit dem Namen Elfénia gibt, ehrenwerter Freund Gialbeth", gab Edro zu bedenken. Der Zwerg lachte jedoch.
    "Seid Ihr Euch dessen wirklich sicher? Es ist eine Theorie - durch nichts bewiesen!"
    "Mag sein, aber es ist mindestens ebenso wahrscheinlich, dass es nicht nur ein Elfénia gibt, wie die Theorie, nach der es nur ein Elfénia gibt - und deshalb auch nur einen Weg."
    "Streiten wir uns nicht über Dinge, die im Augenblick uninteressant sind, sondern fassen wir jetzt endlich einen Beschluss!", schimpfte Mergun, womit er die anderen zum Schweigen brachte. Schließlich einigten sie sich darauf, doch alle beide mitzunehmen.
    "Und wann brechen wir auf?", fragte Edro.
    "So bald wie möglich! Ich habe jedenfalls keine Lust, länger als unbedingt nötig in einem Pferdestall zu schlafen!", erklärte Gialbeth mit Entschlossenheit. Die anderen stimmten ihm zu. Nun sollte Ihr Traum endlich in Erfüllung gehen! Sie sollten nach Elfénia gelangen! Die Mühe des langen Suchens hatte sich ohne Zweifel gelohnt!

    *

    Schon am nächsten Morgen wurde alles für die weitere Reise vorbereitet. Gialbeth und Mergun ritten zu der wissenden Dremia. Wie sie mit der blinden Frau abgemacht hatten, klopfte Mergun an die Holztür des halb verfallenen Hauses. Zunächst tat sich nichts und der Mann von der Wolfsinsel versuchte es ein zweites Mal. Nun endlich ging die Tür auf und die wissende Dremia trat heraus. Mit erhobener Hand grüßte sie die beiden Suchenden und zerrte dann aus einem benachbarten Schuppen einen alten Esel, den sie ohne Mühe bestieg.
    "Wir sind fertig, Dremia. Wenn Ihr es ebenfalls seid, so können wir aufbrechen!" Aber die Wissende zögerte.
    "Da ist noch etwas, was ich mit euch beiden zu regeln hätte", sagte sie. Mergun zog erstaunt seine Brauen hoch und der Zwerg warf ihm einen bezeichnenden Blick zu.
    "Was ist es, was du mit uns zu regeln vor hast?", fragte Gialbeth dann. Eine unheilvolle Ahnung verschaffte sich in Merguns Innerem Platz. Er strich sich mit der Hand über die unrasierten Wangen.
    "Ich kann euch nicht umsonst nach Elfénia bringen. Das werdet auch ihr beide wohl verstehen." Sie wirkte etwas verkrampft, aber dahinter verbarg sich kalte Berechnung und Geschäftssinn.
    "Wie viel wollt Ihr haben, Dremia?", fragte Mergun vorsichtig.
    "Hundert Goldstücke pro Kopf!" Erschrocken fuhr der Nordländer zusammen. Hundert Goldstücke! Das war mehr, als er bisher in seinem ganzen Leben schon verbraucht hatte! Es war ein Vermögen!
    "Ihr verlangt viel, Lady", stellte er dann bekümmert fest.
    "Ist die Erfüllung Eurer Träume nicht viel wert? Der Sinn des Lebens, wie Euresgleichen ihn nennt und wie man ihn angeblich in Elfénia finden kann - meintet ihr vielleicht, man bekäme dies alles umsonst? Ihr müsst selbst wissen, ob euch die Reise nach Elfénia wirklich hundert Goldstücke wert ist, ob es nicht auch andere Dinge gibt, für die es sich lohnt zu leben. Elfénia ist nicht die Welt!"
    "Aber Elfénia ist die Erfüllung unserer Träume", erwiderte der Zwerg . Doch die wissende Dremie lachte ihn nur aus.
    "Was sind schon Träume? Könnt Ihr von Träumen leben, ehrenwerter Zwerg Gialbeth? Ich kann es jedenfalls nicht und ich glaube, Ihr ebenfalls nicht." Gialbeth warf Mergun einen traurigen Blick zu. Der Nordländer schluckte.
    "Hundert Goldstücke pro Kopf können wir nicht zahlen", stieß er schließlich hervor. Die wissende Dremia nickte.
    "Es tut mir leid für euch! Aber die Erfüllung der Träume hat ihren Preis, und wer ihn nicht zahlt, kann ihrer nicht habhaft werden!" Während Mergun und Gialbeth von dannen zogen, stieg Dremia von ihrem Esel herunter und scheuchte ihn wieder in seinen Stall.
    "Der Erfolg! Er schien so nah zu sein!", rief der Zwerg verbittert aus und Mergun versuchte ihn zu beruhigen.
    "Wer auf der Suche nach Elfénia ist, dünkt sich oft schon fast am Ziel und ist enttäuscht, wenn er sieht, wie weit er noch von jenem Lande entfernt ist. Aber am schlimmsten ist es, wenn man Elfénia bereits erreicht hat und dann erkennen muss, dass es nicht das Land ist, was man sucht!" Mit düsteren

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