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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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plötzlich die harten Griffe seiner Bewacher, die offensichtlich vorhatten, ihn in die Flammen zu werfen. Doch da gellte ein Todesschrei durch den Nebel.
    Lakyr erblickte einen der Vermummten am Boden liegend - offenbar tot. Aus seinem zerbissenen Hals strömte Blut und auf seiner Brust saß ein kleines, bepelztes Tier!
    Die Zweiköpfige!
    Ihre zwei Paar Augen funkelten gefährlich und ihre Muskeln waren angespannt. Jederzeit war sie bereit, ein neues Opfer anzufallen. Von dem einen ihrer Mäuler troff noch das Blut, aber das schien sie nur wenig zu stören. Drohend fauchte sie ihren Hass den vermummten Gestalten entgegen. Ein Gemurmel entstand, von dem Lakyr nur wenige Wortbrocken auffangen konnte. Aber das wenige, was er hörte genügte schon, um zu wissen, dass die Vermummten Angst hatten.
    Jemand schoss einen Pfeil auf die Zweiköpfige, aber er prallte wirkungslos an ihrem samtweichen und doch stahlharten Fell ab.
    Bedächtig stieg sie von der Brust des Toten hinunter und bewegt sich auf Lakyr und die ihn umgebenden Wachen zu. Sie beeilte sich in keiner Weise und blieb manchmal auch stehen, um drohend um sich zu fauchen. Angsterfüllt machten sich die Sadunesen dann aus dem Staub. Sie ließen alles stehen und liegen und wichen mit stummen Entsetzen davon.
    Jemand durchschnitt plötzlich Lakyrs Fesseln, aber wohin der Mann aus Thorkyr auch blickte, er konnte niemanden sehen.
    "Habt keine Angst! Ich bin es, Grimmon!", sagte eine Stimme.
    "Ich danke Euch, Grimmon."
    "Es war doch meine Pflicht! Schließlich wollte man Euch wegen Verbrechen umbringen, die Ihr gar nicht begangen habt!"
    "So hat man mich mit Euch verwechselt", stellte Lakyr mit Genugtuung fest.
    "Genau so ist es."
    Und in diesem Augenblick wurde Grimmon wieder sichtbar. Er lächelte verschmitzt und geheimnisvoll.
    Lakyr nahm unterdessen seine Katze auf den Arm und liebkoste sie zärtlich. Und nur schwer vermochte er sich vorstellen, dass seine kleine bepelzte Freundin eine perfekte Mörderin war!
    Er wandte sich dem schon halb zu Staub zerfallenen Toten zu und nahm ihm das Schwert ab.
    "Verschwinden wir besser von hier!", brummte er und Grimmon nickte.
    "Bis jetzt habt Ihr mir weder Euren Namen, noch die Stadt Eurer Herkunft verraten", stellte Grimmon fest, während sie durch die unheimlichen Straßen von Saduna gingen.
    Lakyr lächelte.
    "Nun,ich habe nichts zu verbergen", sagte er und stellte sich vor. Grimmon runzelte die Stirn.
    "Wo liegt dieses Thorkyr? Ich habe noch nie von ihm gehört", erwiderte er dann.
    "Es liegt in einer anderen Welt."
    "So seid Ihr nicht von hier?"
    "Nein. Aber ich will zurückkehren." Grimmon klopfte Lakyr kräftig auf die Schulter.
    "Auch ich will diese Welt verlassen. Sie stirbt und ich habe nicht vor, mit ihr in den Tod zu gehen." Lakyr seufzte lautstark und lächelte traurig.
    "Wisst Ihr denn einen Weg, um diese Welt zu verlassen?", fragte er, wobei er eigentlich nicht mit einer Antwort rechnete.
    "Ja. Ja, ich weiß einen Weg, der uns weg von dieser sterbenden Welt führen kann. Allerdings kann es uns das Leben kosten das meinige habe ich schon fast verloren gehabt." Lakyr zog beide Brauen hoch und blieb stehen.
    "Sprecht, Herr Grimmon! Welchen Weg meint Ihr?" Der unsichtbare Dieb lächelte geheimnisvoll und wissend.
    "Ihr kennt Retned, den wahnsinnigen Gott?"
    "Er ist dafür verantwortlich, dass ich mich hier befinde."
    "Gut. Retned herrscht in Bedin, der Stadt, die ich meine Heimat nennen möchte, obwohl ich nie wirklich so etwas wie eine Heimat besessen habe. Retned ist im Besitz einer äußerst wertvollen Maschine, die es vielleicht im ganzen Universum nur ein einziges Mal gibt!" Sie gingen langsam weiter und Grimmon fuhr fort.
    "Mit Hilfe dieser Maschine kann man von einer Welt zur anderen gelangen. Wie, das ist mir noch nicht klar, aber das werde ich auch noch herausbekommen."
    "Warum seid ihr dann hier und nicht in Bedin?" Grimmon lächelte verlegen.
    "Nun, bei dem Versuch, die Maschine zu stehlen, muss mir eine Panne unterlaufen sein. Jedenfalls musste ich die Stadt fluchtartig verlassen und bin nur knapp dem Tode entronnen, aber diese Geschichte habe ich Euch ja bereits erzählt." Lakyr nickte. Er hatte es gleich geahnt: Nur durch Retned konnte man diese Welt verlassen.
    "Und was habt Ihr Euch für die Zukunft ausgedacht, Herr Grimmon?", erkundigte sich der Thorkyraner dann.
    "Nun, ich werde noch eine Weile warten und dann nach Bedin zurückkehren. Ich habe dort wenig zu befürchten, denn wenn sich meine

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